Der Züricher Energieversorger EKZ und der Ökostromproduzent Repower mit Sitz in Poschiavo im Süden der Schweiz bauen gemeinsam einen Solarpark auf einer Fläche unterhalb des Madrisa. Das Madrisahorn im Rätikon, unweit der Grenze zum österreichischen Vorarlberg, erhebt sich bis auf eine Höhe von 2.826 Metern. Die beiden Projektpartner errichten die neue alpine Solaranlage auf einer Fläche in einer Höhe von etwa 2.000 Metern.
Ambitionierter Zeitplan
Bis Ende 2027 installieren die Monteure rund 19.000 bifaziale Solarmodule mit einer Gesamtleistung von etwa zwölf Megawatt in luftiger Höhe. Doch die Zeit drängt. Denn die Projektpartner bekommen eine Förderung im Rahmen des Winterstromprogramms der eidgenössischen Regierung. Das bedeutet, dass bis Ende dieses Jahres mindestens 15 Prozent der Anlage am Netz sein müssen. Entsprechend haben die beiden Unternehmen ihren Zeitplan für den Bau der Anlage angepasst. So sollen bis November 2025 die ersten 15 Prozent der installierten Leistung fertig sein. Bis November 2026 planen die Partner den Bau von weiteren 50 bis 60 Prozent der Anlage. Die restlichen 25 bis 35 Prozent sollen dann bis November 2027 am Netz sein.
Strom vor Ort vermarkten
Der Standort ist mit Bedacht gewählt. Denn eine Gondelbahn bringt die Besucher der Region von der Talstation in Klosters bis auf 1.884 Meter in die Höhe. Mit dieser Bergbahn ist ein großer Stromverbraucher vor Ort vorhanden, der mit der Sonnenenergie versorgt wird. Den restlichen Strom vermarkten die Partner an die Haushalte und Gewerbebetriebe vor Ort.
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40 Prozent des Stroms im Winter
Mit der Anlage wollen Repower und EKZ einen Beitrag zur sogenannten Winterstromlücke in der Schweiz leisten. Denn in luftiger Höhe über den Wolken produziert die Anlage in den kalten Monaten 40 Prozent des erwarteten Jahresertrags von 17 Gigawattstunden. „Der Klosterser Gemeindevorstand ist hocherfreut und stolz, dass dieses Leuchtturmprojekt im Bereich Produktion erneuerbarer Energien nach der enorm fordernden Vorbereitungsphase endlich gebaut werden kann“, erklärt Hansueli Roth, Gemeindepräsident von Klosters.
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Lange Planungs- und Genehmigungsphase
Denn immerhin laufen die Planungen für das Projekt schon seit Oktober 2023. Damals hatte die Bevölkerung der Gemeinde dem Bau der Anlage zugestimmt. Im Herbst 2024 haben die Projektpartner mit den Vorarbeiten begonnen. „Nach einer intensiven Planungsphase und nach einem anspruchsvollen Genehmigungsverfahren mit vielen involvierten Parteien erfüllt uns der Start der Bauarbeiten mit großer Befriedigung“, betont Michael Roth, Leiter Produktion und Netz bei Repower.
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Wertschöpfung bleibt in der Gemeinde
Für Gemeindepräsident Hansueli Roth ist zudem wichtig, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. „Denn erfreulich ist der Umstand, dass im Zusammenhang mit dem Projekt namhafte Aufträge an einheimische Unternehmen vergeben wurden und ein Teil der durch Madrisa Solar produzierten Energie in der Gemeinde Klosters selbst genutzt werden wird“, betont er. (su)