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Wärmepumpen

„Unsere Fachpartner brauchen Systemkompetenz“

Wie wichtig ist die Systemkompetenz des Handwerks für die Wärmewende?

Thomas Heim: Wir sind uns alle darüber bewusst, dass sich unsere Branche in mehreren wichtigen Transformationen gleichzeitig befindet. Da ist einmal die Entwicklung von fossilen zu erneuerbaren Energien. Von Stand-alone zu konnektiviert und vom Produkt zum System. Da diese Entwicklungen mit hoher Geschwindigkeit parallel laufen, sind die Anforderungen an die Veränderungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit des Handwerks enorm.

Wie gestalten Sie Ihr Verhältnis zu den ­Fachinstallateuren?

Bei Viessmann Climate Solutions verstehen wir uns als erster Partner und Ansprechpartner für das Handwerk, um diese Herausforderungen zu meistern. Die zentrale Kompetenz, die wir gemeinsam mit unseren Handwerkspartnern fördern und aufbauen wollen, ist Systemkompetenz.

Wofür ist Systemkompetenz wichtig?

Alle, die sich für erneuerbare Energien interessieren, Geld sparen und sich in der Energieversorgung unabhängiger machen wollen, sind bei Viessmann und unseren Partnerbetrieben an der richtigen Adresse. Dafür müssen wir aber gemeinsam Systemkompetenz aufbauen, um die Bedürfnisse unserer Nutzer perfekt zu bedienen.

Viele Produkte, viele Lösungen – wie führen Sie die Fäden zusammen?

Dafür haben wir bei Viessmann Climate Solutions das Programm „System Profi“ ins Leben gerufen, das wir zur ISH erstmals präsentieren. Im Rahmen des Programms werden Viessmann-Partner zu zertifizierten „System Profis“ ausgebildet, die durch ihre übergreifende Kompetenz maßgeschneiderte und kundenindividuelle Lösungen für die ganzheitliche Elektrifizierung des Gebäudes bieten.

Welche Vorteile bietet das Programm konkret?

Das Programm unterstützt Viessmann-Partner aus dem Fachhandwerk von der Ansprache und Gewinnung der Kunden bis hin zum Einbau, zur Inbetriebnahme und zum Service einer kompletten Systemlösung, bei der alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind – inklusive Miete oder Finanzierung.

Welche Tools stellt Viessmann seinen Partnerbetrieben zur Verfügung, um Kundinnen und Kunden zu beraten und die Anlagentechnik systematisch zu planen?

Unsere digitalen Tools und Anwendungen stehen den System Profis in vollem Umfang zur Verfügung. Hier ein Beispiel: Das optional buchbare Paket Viguide Pro steht für einen sorgenfreien Betrieb und zufriedene Endanwender. Dieses umfangreiche Paket für Service und Wartung unterstützt Fachbetriebe, Störungen rechtzeitig und gezielt zu erkennen.

Die Systeme werden immer komplexer. Damit steigt der Aufwand zur Verwaltung der Aufträge. Bieten Sie Ihren Fachpartnern auch dafür Unterstützung?

Viguide Planning führt alle relevanten Daten in einem zentralen Projekt zusammen. Das spart enorm viel Zeit und Kosten für die beteiligten Projektpartner. Fachpartner, Vertrieb und unser Pre-Sales-Team haben gemeinsam Zugriff auf die Projekte und können diese sogar teilen. Auf unserer Viessmann-Website haben Endkunden zudem zukünftig die Möglichkeit, sich über ein einfaches Tool bequem ihre eigene Systemlösung zu konfigurieren. Im Anschluss werden die Endkunden und ihre Projekte dann als qualitativ hochwertige Leads an unsere Systemprofis übergeben, sodass das Projekt schnell und effizient in die Umsetzung gehen kann.

In der Wärmewende fragen die Kunden oft nach finanzieller Förderung. In der Vielzahl der Angebote die Übersicht zu behalten, ist sicher nicht einfach …

Unser neuer Service Energiegestalter vereint den bewährten Förderprofi und den Anmeldeservice (ehemals Adminprofi) unter einem Dach. Dieser innovative Ansatz zielt darauf ab, den Verwaltungsaufwand für Kunden zu minimieren und eine sichere Abwicklung zu gewährleisten. Darüber hinaus bieten wir mit Viessmann Wärme ein maßgeschneidertes Contractingangebot. Gemeinsam mit einem externen Partner haben wir dieses jetzt zusätzlich um eine kreditbasierte Finanzierungslösung erweitert.

Verlieren klassische Heizungsbaubetriebe an Bedeutung? Wird das Elektrohandwerk wichtiger?

Die einzige Konstante, mit der wir uns seit Jahren beschäftigen, ist die Veränderung. Der klassische Heizungsbauer unterliegt natürlich auch diesem Wandel. Seine Kernkompetenzen sind weiterhin gefragt. Hierbei beziehe ich mich beispielsweise auf die Nähe zu seinen Kunden, die kompetente Beratung vor Ort, den professionellen und zuverlässigen Service und die Kompetenz für wassergeführte Heizungen oder Klimalösungen.

Also brauchen wir die Heizungsbauer nach wie vor?

Sie haben weiterhin eine hohe Bedeutung im deutschen Gebäudebestand. Neu hinzu kommen Kompetenzen, die im Zusammenhang mit der Gebäudeelektrifizierung gefragt sind. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, unterstützen wir unsere Partner. Damit sie ihre eigene Energiewende erfolgreich gestalten können. Damit meine ich nicht nur unsere digitalen Tools, die ich bereits erwähnt habe, sondern auch die Angebote der Viessmann Akademie.

Welche Angebote machen Sie in der Akademie?

Jahr für Jahr nehmen Zigtausende Mitarbeiter von Handwerksunternehmen an unseren Schulungen teil, online oder vor Ort in unseren 33 deutschen Niederlassungen sowie am Hauptsitz in Allendorf (Eder). Wichtigstes Ziel ist es, unsere Marktpartner zu befähigen, ihren Kunden unsere Klimalösungen so effizient wie möglich für alle Anwendungen anbieten zu können.

Wassergeführte Heizung und zunehmende Elektrifizierung – läuft es auf die verstärkte Kooperation der Gewerke hinaus?

Angesichts des dringend sanierungsbedürftigen Gebäudebestands in Deutschland gewinnen beide Gewerke an Bedeutung, sowohl der Heizungsbauer als Systemprofi als auch der Elektrohandwerker. In der Kombination der Systemkompetenz von Viessmann sowie der lokalen Expertise des Fachhandwerks bei der Installation, beim Service und in der Beratung ergibt sich eine unschlagbare Kombination.

Macht es Sinn, wenn regionale Heizungsbauer und Elektrobetriebe gemeinsam den Kunden gegenüber auftreten?

Viele Fachpartner haben bereits eigene Elektrokompetenz in ihrem Unternehmen aufgebaut. Künftig können sie weitere Potenziale nutzen. Einerseits können sie punktuelle oder dauerhafte Kooperationen mit dem Elektrohandwerk eingehen. Oder sie können von unseren Möglichkeiten profitieren, die wir mit dem Systemprofi anbieten.

Über Viessmann Climate Solutions kann das installierende Fachhandwerk auch Produkte von Carrier kennenlernen. Wie schätzen Sie das Interesse ein?

Ich bin überzeugt, dass das Interesse sehr groß ist. Auf der ISH haben wir eine Weltpremiere mit unseren Marken präsentiert. Power Play als Team – unter diesem Motto haben wir den Fachpartnern erstmals unser Mehr-Marken-Programm mit Schwerpunkt auf Viessmann und Carrier vorgestellt. Damit können wir unseren Partnern ein umfassendes Portfolio an Lösungen für Heizung, Lüftung und Kühlung anbieten.

Welche Stärken bringt Carrier ein?

Durch die Zusammenarbeit mit Carrier können wir insbesondere unser Angebot von luftbasierter Kühltechnik sowie Wärmepumpen unter 40 Kilowatt ausbauen. Letzteres bieten wir unseren Fachpartnern jetzt durchgängig von vier bis 560 Kilowatt (in der Kaskadierung) an – basierend auf dem natürlichen Kältemittel Propan.

Wie grenzen sich die Marken voneinander ab? Welche Stärken zeichnen sie aus?

Unsere Marken grenzen sich nicht voneinander ab, sondern ergänzen sich perfekt! Viessmann ist Innovationsführer für Systeme im Premiumsegment. Wir bieten intelligente, vernetzte und maßgeschneiderte Klima- und Energielösungen. Seit 1917 verkörpert die Marke deutsche Ingenieurskunst, Design und Innovation. Carrier steht für funktionale und effiziente HKL-Lösungen, die technologischen Fortschritt und Nachhaltigkeit bieten. HKL steht für Heizung, Klima und Lüftung. Seit der Erfindung der modernen Klimaanlage im Jahr 1902 hat Carrier den Markt maßgeblich geprägt und bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Qualität und Preis. Die Marke richtet sich an Kunden, die zuverlässige und energieeffiziente Lösungen im Wohn- und Gewerbebereich suchen.

Die Fragen stellte Heiko Schwarzburger.

Viessmann bietet die komplette Produktfamilie für Sonnenstrom und Wärmepumpen an.

Foto: Viessmann

Viessmann bietet die komplette Produktfamilie für Sonnenstrom und Wärmepumpen an.

Bundesverband Wärmepumpe

Absatz im ersten Quartal 2025 stieg um 35 Prozent

Die Wärmepumpenbranche zog nach dem ersten Quartal eine positive Bilanz. Die bereits im letzten Quartal des Vorjahres deutlich gestiegene Nachfrage nach der Heizungsförderung schlug sich bis Ende März mit 62.000 Geräten (plus 35 Prozent) auch im Absatz nieder.

Nach einer Forsa-Umfrage sind die Nutzer der Wärmepumpen in Bestandsgebäuden sehr zufrieden mit ihren Geräten. Nun fordert der Branchenverband von der neuen Regierung die entschlossene Fortsetzung der Wärmewende.

Denn nach schwierigen Jahren komme die Wärmewende zurück in die Erfolgsspur, analysiert Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP): „Die Verbraucher wollen raus aus fossilen Heiztechniken. Dabei profitieren sie von hoher Qualität sowohl bei der Installation durch das Fachhandwerk als auch bei den Wärmepumpen. Beides wird durch die Bundesförderung effiziente ­Gebäude (BEG) exzellent gefördert.“

Allerdings muss sich die neue Koalition bewusst sein, dass der Markt sehr sensibel auf abrupte Veränderungen reagiert. Daher muss es das Ziel der neuen Bundesregierung sein, die aktuelle Tendenz durch verlässliche Rahmenbedingungen zu unterstützen.

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