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Digitalisierung und dezentrale Versorgung mindern Blackout-Gefahr

Das Impulspapier „Sind Blackouts in Deutschland wahrscheinlich?“ der Wissenschaftsakademien Acatech, Leopoldina und Akademienunion schildert die Ausmaße eines Blackouts und verneint die Frage im Kontext der aktuellen Gaskrise. Die Fachleute erläutern, dass die Netzbetreiber Situationen, in denen eine Unterversorgung droht, erkennen würden und mit verschiedenen Maßnahmen die Kontrolle über das Netz behielten. „Richtig gemacht, werden eine aktiv gestaltete Digitalisierung und dezentrale erneuerbare Energien die Resilienz des Systems sogar erhöhen – etwa durch die Möglichkeit von Inselnetzbildung – und somit die Blackout-Gefährdung verringern“, heißt es in dem Papier.

Blackout-Risiken im Wandel der Energiewende

Klar ist, wenn nicht mehr Großkraftwerke, sondern größtenteils dezentral verteilte Windparks und Photovoltaikanlagen und Speicher die Stromversorgung leisten, braucht es für ihre Steuerung die Digitalisierung der Anlagen und Netze. Zudem wächst die Vielfalt der Akteure im Energiebereich: Ladestationen, sogenannte Prosumer sowie Hersteller von Geräten, die via Internet gesteuert werden können, wirken dann auf das Stromnetz ein. Das ermöglicht im Zusammenspiel mit dem Ausbau erneuerbarer Energien eine klimaneutrale Energieversorgung, verändert aber auch die Risiken für Blackouts.

Einerseits verringert sich dadurch die risikobehaftete Abhängigkeit von Energieimporten. Die Digitalisierung ermöglicht es auch, schneller und besser auf Probleme zu reagieren. Andererseits entstehen neue Blackout-Risiken, zum Beispiel durch Cyberangriffe. Zudem wird zunehmend Künstliche Intelligenz zur Steuerung von Anlagen und Geräten eingesetzt werden.

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Um diese Risiken möglichst gering zu halten und das klimafreundliche, dezentralisierte und digitalisierte Energiesystem möglichst versorgungssicher zu gestalten, identifizieren die Fachleute vier Handlungsfelder: Mit kleinen Erzeugungsanlagen, Speichern und flexiblen Verbrauchern gezielt die Versorgungssicherheit erhöhen. Cybersicherheitsstandards auch für Akteure außerhalb der klassischen Stromversorgung sicherstellen. Die Risiken transparent und faktenbasiert kommunizieren und gesellschaftlich Regeln verhandeln, wie Verbraucher und Prosumer zukünftig zur Resilienz der Stromversorgung beitragen sollen. Eine nationale Strategie dafür erarbeiten. Zunächst müssen allerdings Kenngrößen zur Resilienz vereinbart werden. Das Impulspapier ist hier abrufbar. (nhp)

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