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Audi hat eine Diagnosesoftware für Batterien von Elektroautos entwickelt

Audi hat eine Software entwickelt, mit der der Autohersteller innerhalb von Minuten den Status einer Batterie aus den Elektrofahrzeugen aus dem eigenen Hause bewerten kann. Damit kann das Unternehmen entscheiden, ob die Hochvoltakkus aus den Autos nach Ablauf der vorgesehenen Laufzeit nach einer Reparatur wieder als Stromspeicher für Elektroautos – etwa als Ersatzakku – oder in stationären Speichern eingesetzt werden kann.

Second-Life-Speicher fürs flexible Laden

Beim Einsatz in stationären Speichern denken die Ingenieure bei Audi allerdings nicht nur an den Heim- oder Gewerbespeicher. Vielmehr könnten diese Batterien auch in Ladesäulen integriert werden, um das flexible Schnellladen zu ermöglichen. Aber auch in mobilen Laderobotern oder in Notstromsystemen könnten solche auf Herz und Nieren geprüften Akkus aus den Elektroautos eingesetzt werden.

Komponenten wiederverwenden

Wenn beides nicht möglich ist, muss die Speicherbatterie in die Recyclinganlage, die die Volkswagengruppe derzeit in Salzgitter aufbaut. Dort wird die Batterie zunächst mechanisch zerlegt, um die Grundstoffe Aluminium und Kupfer zurückzugewinnen. Danach wird über ein hydrometallurgisches Verfahren das Lithium, Mangan, Nickel, Kobalt und Graphit zurückgewonnen, das in den Batteriezellen enthalten ist. Der Konzern will diese Materialien wieder für die Herstellung neuer Batterien verwenden. „Wir wissen, dass recycelte Batteriematerialien genauso leistungsfähig sind wie neue“, betont Frank Blome, Leiter Batteriezelle und -system bei der Volkswagen Group Components. „Diese Rezyklate werden wir in Zukunft für unsere Zellfertigung einsetzen."

Alle Zellen durchmessen

Um den Status der Batterie zu ermitteln, prüft das Gerät, das das Qualitätsmanagement des Autobauers mit Sitz in Brüssel entwickelt hat, nach dem Einstecken der Niederspannungsstecker zunächst, ob der Stromspeicher überhaupt noch daten- und kommunikationsfähig ist. Danach liest es Fehlermeldungen aus und ermittelt den Isolationswiderstand, die Restkapazität, die Temperaturen beim Laden und Entladen sowie die Zellspannung. „So sind wir in der Lage, alle wichtigen Parameter einer Zelle zu messen“, erklärt Axel Vanden Branden, Qualitätsingenieur bei Audi Brüssel. „Ein Ampelsystem zeigt dann den Status Zelle für Zelle an. Grün bedeutet, dass eine Zelle in Ordnung ist, gelb bedeutet, dass sie näher untersucht werden muss, und rot bedeutet, dass die Zelle nicht in Ordnung ist.“ (su)

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