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BEE: Französische Energiepreise zeigen atomaren Irrweg

In Deutschland stabilisieren hohe Einspeisungen der Erneuerbaren diese Preisausschläge. „Während Deutschland im Tagesmittel zu vergleichsweise günstigen Preisen Strom einkaufen kann, zahlen alle unsere westlichen Nachbarn, insbesondere Frankreich, ein Vielfaches“, erklärt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

Frankreich zahlt 550 Euro pro Megawattstunde

Der deutsche Spotpreis liegt im Tagesmittel bei rund 75 Euro je Megawattstunde. Weniger zahlen derzeit nur Schweden, Finnland, Dänemark und Teile Norwegens. Im gleichen Zeitraum liegt das französische Tagesmittel bei 550 Euro und damit mehr als siebenmal so hoch. „Die außergewöhnlich hohen Spotpreise zeigen deutlich das unschöne Gesicht der atomgeführten Energiepolitik. Im Zeitraum zwischen 7 und 9 Uhr liegt der französische Spotpreis sogar bei fast 3.000 Euro je Megawattstunde und entspricht damit dem Höchstpreis, der überhaupt am Spotmarkt möglich ist“, sagt Peter.

Diese Zahlen belegten, dass Frankreich fast jede verfügbare Kilowattstunde am Markt aufgekauft habe, um seinen Strombedarf decken zu können. Höhere Stromverbräuche in diesem Zeitfenster hätten zu marktbedingten Versorgungsengpässen und somit zu einer schlechteren Versorgungssicherheit geführt.

Keine Versorgungssicherheit durch Atomkraft

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine werden in Deutschland immer wieder Stimmen zu einer Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke laut. „Wir sehen in Frankreich die Folgen einer Energiepolitik, die primär auf die Atomkraft setzt“, mahnt die BEE-Chefin. Frankreich war demnach zeitweise gezwungen, seinen hohen Energiebedarf über ausländische Stromimporte bis an die physischen Grenzen zu decken. Damit sei die Energieversorgung rein marktabhängig. Die Energiepolitik sorge für das Gegenteil von Versorgungssicherheit. (nhp)

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