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Berlin und Brandenburg brauchen 39 Gigawatt Photovoltaik

In Berlin müssen Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 11,9 Gigawatt errichtet werden, um die Klimaneutralität zu erreichen. In Brandenburg werden 27 Gigawatt Solarstromleistung benötigt. Das ist das Ergebnis einer Berechnung durch die Energy Watch Group. Die Studie, die auch die Sektorkopplung mit einbezieht, wurde gerade veröffentlicht. Demnach sind beide Bundesländer noch weit vom Ziel entfernt. Denn in Berlin liegt die installierte Leistung derzeit bei etwa 120 Megawatt. In Brandenburg stromen derzeit Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 1,1 Gigawatt.

Flexible Kraftwerke zubauen

Schon näher dran am Ziel ist Brandenburg bei notwendigen Ausbau der Windkraft. Denn es sind bereits neu der benötigten zwölf Gigawatt errichtet. Damit können die aktuellen Ausbaupläne der Brandenburger Landesregierung beibehalten werden, betonen die Autoren der Studie. Denn sie gehen davon aus, dass beide Bundesländer die Klimaneutralität im Jahr 2030 erreichen müssen. Zusätzlich dazu sind noch Geothermieanlagen mit einer Gesamtleistung von 700 Megawatt und 3,3 Gigawatt Bioenergie notwendig. Diese Zahl ist vergleichsweise gering. Aber sie sind dennoch wichtig, um den Bedarf an Speicherkapazitäten zu begrenzen. Hier geht es vor allem darum, den Energiebedarf in Zeiten der Dunkelflaute zu decken.

5,3 Gigawatt Batteriespeicher notwendig

Der Speicherausbau hängt dementsprechend von der Nutzung von Flexibilitäten ab. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass in beiden Bundesländern Batterien mit einer Leistung von 5,3 Gigawatt und einer Kapazität von 26 Gigawattstunden notwendig ist. Dazu kommen aber noch Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von knapp 16 Gigawatt. Der dort hergestellte Wasserstoff kann dann in Brennstoffzellen mit einer Gesamtleistung von vier Gigawatt und in Wasserstoffkraftwerken mit einer Leistung von einem Gigawatt genutzt werden. Die gesamte Wasserstoffspeicherkapazität liegt dann bei 4,8 Terawattstunden.

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Gebäudeflächen sind vorhanden

Die Autoren der Studie gehen bei Photovoltaikausbau davon aus, dass die vorhandenen Dachflächen genutzt werden. Für beide Bundesländer würden diese Gebäudeflächen ausreichen, um den gesamten Zubau zu realisieren. So passen auf die Gebäudeflächen in Berlin zwölf Gigawatt Solarstromleistung. In Brandenburg liegt das Potenzial bei 30 Gigawatt. In Berlin ist das Potenzial für Freiflächenanlagen ohnehin begrenzt. Dort könnten Solarparks nur mit einer Gesamtleistung von 400 Megawatt errichtet werden. In Brandenburg liegt es mit 15,4 Gigawatt schon höher. Ein Teil davon müsste auch aktiviert werden. Den Flächenbedarf geben die Autoren mit 0,5 Prozent der Landesfläche an.

Private Investitionen anreizen

Dieser Ausbau ist sogar bezahlbar. Denn für den Bau der Anlagen – inklusive Leistungsausbau unter anderem auch für den Stromaustausch zwischen beiden Ländern – werden insgesamt 112 Milliarden Euro benötigt. Das wären 18.400 Euro pro Einwohner. Entscheidend sei hier, durch Beteiligungsmöglichkeiten private Investitionen anzureizen. Damit bleibe der Finanzierungsbedarf der öffentlichen Hand gering.

Sie finden die gesamte Studie zum kostenlosen Download auf der Internetseite der Energy Watch Group. (su)

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