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SPE erwartet Marktwachstum in Europa auf 100 Gigawatt pro Jahr bis 2025

Einer Analyse des Branchenverbandes Solar Power Europe (SPE) zufolge kann der europäische Photovoltaikmarkt bis 2025 auf einen jährlichen Zubau von über 100 Gigawatt wachsen. „Entsprechend gehen wir davon aus, dass Europa bis 2030 die Solarstromleistung auf ein Terawatt ausbauen kann“, erklärt Walburga Hemetsberger, Geschäftsführerin von SPE, auf der diesjährigen Photovoltaik- und Speichertagung von PV Austia und der österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV), die am 5. und 6. Oktober 2022 stattfand.

Dies gelinge aber nur unter optimalen Bedingungen. Hemetsberger bezieht sich hier auf Daten einer Studie von SPE, in der drei verschiedene Szenarien durchgerechnet wurden. So würde der jährliche Zubau auf nur 57 Gigawatt steigen, wenn die Rahmenbedingungen in allen EU-Mitgliedsstaaten so bleiben wie bisher.

112 Gigawatt sind möglich

Das ist allerdings kaum zu erwarten. Denn die Europäische Kommission hat mit ihrer Solarinitiative im Rahmen der Repower-EU-Strategie ambitioniertere Ziele festgeschrieben und entsprechende Regulierungen vorgegeben, etwa hinsichtlich vereinfachter Genehmigungsverfahren und dem Abbau weiterer Hürden. Deren Umsetzung würden bis 2025 den jährlichen Zubau auf immerhin 77 Gigawatt steigen lassen. Doch könne die Mitgliedsstaaten durchaus auch zusätzliche Unterstützung geben, so dass der jährliche Zubau bis 2025 auf satte 112 Gigawatt steigen würde.

Vorrangflächen definieren

Einen großen Schritt in die richtige Richtung hat die EU-Kommission mit ihrer Solarinitiative schon getan, indem sie die Genehmigungsverfahren straffen will. So sollen sogenannte Go-to-Areas definiert werden, in denen die Genehmigung eine Photovoltaikprojekts innerhalb eines Jahres vorliegen soll. Wenn dies nicht der Fall ist, gilt dies als stillschweigende Zustimmung seitens der kommunalen Behörden. „Die Definition von Go-to-Areas birgt aber die Gefahr, dass alle anderen Flächen als No-go-Areas angesehen werden, wo keine Solaranlage entstehen“, warnt Walburga Hemetsberger. „Deshalb sollten besser Vorrangflächen definiert werden, in denen die Genehmigungsfristen auf sechs Monate begrenzt werden. Außerhalb dieser Flächen könnte dann die Genehmigungsfrist auf ein Jahr eingrenzt“, beschreibt sie einen Vorschlag von SPE.

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Genehmigung für Dachflächen vereinfachen

Zudem mahnt sie auch Vereinfachung der Genehmigungspraxis von Dachanlagen an. Hier sieht die europäische Solarinitiative bisher einen Zubau auf 58 Gigawatt bis 2025 vor. Dies soll unter anderem unterstützt werden durch eine Solarpflicht für alle öffentlichen und kommerziellen Gebäude sowie für neue Wohnhäuser. Doch tatsächlich ist das Potenzial viel höher, das auch gehoben werden muss, um die Ziele für 2045 zu schaffen. Dazu müssten allein auf kommerziellen und gewerblichen Dächern 400 Gigawatt errichtet werden, um bis 2030 45 Prozent Ökostrom im Netz zu haben.

Solarpflicht ausweiten

Deshalb schlägt Hemetsberger vor, die Solarpflicht auch auf renovierte Gebäude auszuweiten. Zudem sollte sie für alle Nichtwohngebäude und die Infrastruktur gelten. Hier habt SPE unter anderem Parkplätze im Blick. „Für Nichtwohngebäude sollten nur Ausnahmen aufgrund von wirtschaftlichen Kriterien zulässig sein, aber nicht aufgrund von technischen Kriterien“, sagt die Chefin von SPE. „Beispielsweise für Dächer mit geringer Traglastreserve gibt es bereits Lösungen, die auch dort den Bau einer Solaranlage ermöglichen.“ Zudem fordert sie, dass die Verteilnetzbetreiber verpflichtet werden sollten, Netzanschlüsse flexibel bereitzustellen und Kunden entschädigen, wenn der Netzanschluss verwehrt wird. (su)