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Wirsol: Unternehmen nutzen Strom aus gemeinsamer Solaranlage mit virtuellem PPA

Der Solarprojektierer Wirsol hat zusammen mit dem Beratungsunternehmen 3 E Punkt und der Rechtsanwaltskanzlei CMS einen virtuellen Stromliefervertrag (PPA) für Unternehmen mit mehreren Niederlassungen entwickelt. So können diese Unternehmen sich mit einer gemeinsamen Photovoltaikanlage mit sauberem und preiswertem Ökostrom versorgen.

Energiewirtschaftlichen Aufwand verringern

Bisher sind solche virtuellen PPA, die einen standortübergreifenden Austausch von Solarstrom ermöglichen, an eine komplexe energiewirtschaftliche Vertrags- und Lieferkette gebunden. Wirsol hat das Modell aber vereinfacht. Der virtuelle PPA des Unternehmens kommt komplett ohne Zwischenhändler oder Zwischenstufen und ohne energiewirtschaftlichen Sonderaufwand aus. Denn der finanzielle Ausgleich zwischen dem Produzenten und dem Verbraucher erfolgt ganz ohne physische Lieferkette.

Auf einfache Abwicklung geachtet

Voraussetzung ist, dass es sich um verbundene Unternehmen handelt. Andernfalls würde der gesamte Vertrag der Finanzmarktregulierung unterliegen. „Unser virtueller PPA ist für verbundene Unternehmen unkompliziert umzusetzen. Die energiewirtschaftliche Abwicklung und die Abwicklung des Differenzvertrages sind bei dieser Vorgehensweise sehr einfach“, erklärt Johannes Groß, Geschäftsführer von Wirsol Roof Solutions. Im virtuellen PPA wird zunächst vom Produzenten, also der Betreibergesellschaft der Photovoltaikanlage am Produktionsstandort, ein Standardvertrag mit einem Direktvermarkter abgeschlossen. Der Direktvermarkter zahlt den realisierten Marktpreis für den Solarstrom abzüglich einer kleinen Dienstleistungspauschale. Die Direktvermarktung erfolgt zu variablen Spotmarktpreisen.

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Der Verbraucher wiederum schließt einen klassischen Standardstromliefervertrag mit einem Energielieferanten ab. Dabei erfolgt ein Ausgleich über die Wertdifferenz und somit die Verteilung von Chance und Risiko aus dem Marktwert des Photovoltaikstroms. Je nach Marktpreis erhält der Betreiber oder der Verbraucher die Preisdifferenz zum Marktwert. Geregelt wird dies in einem Differenzvertrag, dem eigentlichen virtuellen PPA, zwischen Betreiber und Verbraucher.

Wirtschaftlichkeit von großen Solaranlagen verbessern

Für das gesamte Modell stellt Wirsol Roof Solutions ein Paket aus Musterverträgen und energiewirtschaftlicher Beratung durch 3 E Punkt bereit. „In der aktuellen Krise sind virtuelle PPA für viele Unternehmen eine schnelle und unkomplizierte Lösung zur standortübergreifenden Energiepreisabsicherung“, weiß Tim Meyer, Inhaber von 3 E Punkt. „Wir erreichen mit dem von uns entwickelten Modell völlig neue Dimensionen der Wirtschaftlichkeit von großen Photovoltaikdachanlagen für Industrie- und Gewerbebetriebe“, ergänzt Johannes Groß.

Unternehmen mit großen Dächern und wenig Last im Blick

Der virtuelle PPA ist vor allem für Unternehmen mit mehreren Niederlassungen interessant, die Liegenschaften mit großen Dächern und wenig elektrischer Last im Bestand haben. Wirsol hat hier unter anderem die Logistikbranche im Blick. Außerdem geht es dabei immer um den standortübergreifenden Risikoausgleich zwischen Photovoltaikanlage und Strombezug. Wie das konkret funktioniert, zeigt Wirsol im Rahmen eines virtuellen PPA mit Pfenning Logistics. Basis ist die neue Megawattanlage auf der Niederlassung in Monsheim. Den dort produzierten Strom verbraucht das Unternehmen nicht komplett vor Ort. Virtuell können so auch andere Niederlassungen von Pfenning Logistics ohne Photovoltaikanlage trotzdem Solarstrom nutzen. (su)