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Wissenschaftler schlagen zwölf Maßnahmen für den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft vor

Schon bald sollen erneuerbare Energien einen Großteil der deutschen Energieversorgung übernehmen – Photovoltaik und Windenergie werden zu tragenden Säulen der Stromversorgung. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zudem gezeigt, dass ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien eine Frage der Sicherheit der Energieversorgung ist. Auch wenn der Handlungsdruck somit größer denn je ist: Konkrete Ausbauprojekte werden von Hürden verlangsamt oder ganz ausgebremst.

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Das Akademieprojekt Esys (Energiesysteme der Zukunft) hat nun in der Stellungnahme Wie kann der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie beschleunigt werden? Handlungsoptionen für den raschen Ausbau vorgelegt. Vier Handlungsfelder sehen sie als richtungsweisend an: Transformation der Planungs- und Genehmigungsprozesse, stärkere und frühzeitigere Bürgerbeteiligung, mehr ausgewiesene Flächen und die konsequente Ausrichtung des Energiesystems auf erneuerbare Energien.

Mehr Partizipation ermöglichen, Prozesse beschleunigen

Teuer, langsam und bürgerfern: So lauten übliche Kritikpunkte an der Energiewende. Zugleich ist die Wahrnehmung von Photovoltaik und Windenergie in der Bevölkerung überwiegend positiv – vor allem dort, wo bereits Anlagen realisiert wurden.

Um diese Spannung aufzulösen, schlagen die Fachleute unter anderem eine Transformation der Prozesse zur Planung und Genehmigung vor. Die politisch festgelegten Ausbauziele in der formellen Planung zu verankern und über klare, einheitliche Naturschutzkriterien bundesweit Rechtssicherheit zu schaffen, könnte Prozesse beschleunigen und die Anzahl angestrengter Gutachten und Klagen verringern.

Bürger stärker einbinden

Zudem sehen die Fachleute eine gesetzlich festgelegte Bürgerbeteiligung als Chance, das gestalterische Potenzial der Bevölkerung zu aktivieren. „Aktuell sind Klagen meist der einzige Weg für Bürgerinnen und Bürger, sich in diese Prozesse einzubringen“, sagt Ellen Matthies, Forscherin an der Universität Magdeburg. „Transparenz und frühzeitige Beteiligung ermöglichen es hingegen, dass Menschen ihr unmittelbares Lebensumfeld aktiv mitgestalten und ein tiefes Verständnis der komplexen Anforderungen entwickeln können. Sich mit den Veränderungen positiv identifizieren zu können, darum geht es letztlich.“

Flächenverfügbarkeit steigern, zukunftsgerichtet agieren

Damit Flächenverfügbarkeit nicht zum Flaschenhals für den Ausbau wird, befürwortet die Arbeitsgruppe regulatorische und ökonomische Anpassungen. Ein gesetzlich verankertes Flächenziel für Windenergie kann sicherstellen, dass ausreichend Flächen ausgewiesen werden.

Denkbar wäre zudem eine Verpflichtung zum Ausbau auf geeigneten Dächern. Auch Anlagentypen, die eine Mehrfachnutzung von Flächen erlauben, können zu einer effizienten Raumnutzung beitragen – etwa Agri-PV, die landwirtschaftlich genutzte Flächen überdachen, oder die Integration von Anlagen in Fassaden.

Netze anpassen, mehr Stromspeicher bauen

Eine weitere Hürde sehen die Expertinnen und Experten darin, dass das Energiesystem noch nicht optimal auf den schwankenden und steigenden Anteil von Wind- und Solarenergie ausgelegt ist. Andreas Bett vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme skizziert den Handlungsbedarf: „Es werden Speicher und eine angepasste Infrastruktur, aber auch neue ökonomische Rahmenbedingungen nötig sein, um umfänglich auf Strom aus regenerativen Energien umzusteigen. Auch die Kopplung der unterschiedlichen Sektoren des Energiesystems ist zu beachten.“ (HS)

Stellungnahme des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“

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Thomas Winkler von VSB: Projekte für Europas PV-Boom-Zonen

Dr. Patrik Fischer von Abo Wind: Speicher und Hybridkraftwerke koppeln

David Johann von Belectric: Solarkraftwerke beschleunigen die Energiewende

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