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Juwi fordert längere Umsetzungsfristen für Ausschreibungsprojekte

Verzögerte Lieferketten und Materialengpässe vor allem bei netztechnischen Komponenten wie Umspannwerken, Transformatoren, Trafostationen und Übergabestationen bedeuten längere Bauzeiten für bereits bezuschlagte Solarprojekte. Einige der aktuellen Lieferzeiten für diese Komponenten liegen laut Juwi teils bereits bei zwei Jahren – und sind über den vom Gesetzgeber eingeräumten Fristen zur straffreien Realisierung der Projekte, wie sie das Bundeswirtschaftsministerium im sogenannten Osterpaket vorgestellt hat.

Damit drohen diese Projekte unverschuldet mit Strafzahlungen für eine nicht fristgerechte Realisierung belegt zu werden und ihre Zuschläge zu verlieren. In die EEG-Novelle sollte daher eine kurzfristig wirkende pauschale Verlängerung der Realisierungszeiten um zwölf Monate sowie eine Verordnungsermächtigung für die Bundesnetzagentur aufgenommen werden, um Realisierungsfristen zukünftig auch ohne Gesetzesänderung anpassen zu können, fordert der Projektierer Juwi. „Wir erleben gerade, dass viele Hersteller aufgrund der angespannten Situation in der Ukraine und den aktuell vorherrschenden Materialengpässen keine Liefertermine mehr vertraglich garantieren können“, schildert Christian Arnold, Vorstand des Projektentwicklers Juwi.

Zu kurze Fristen kritisch für kleinere Marktakteure

Damit stehe klar die Gefahr im Raum, dass Projekte nicht realisiert werden, weil bereits erteilte Zuschläge verfallen, oder sich Projekte massiv verteuern würden. „Beides kann nicht im Sinne der Energiewende sein“, mahnt Arnold. Aud der Sicht von Juwi tragen Projektentwickler ein überproportionales Risiko.

Denn um die fristgerechte Inbetriebnahme einhalten zu können und Pönale zu umgehen, müssten sie unter den aktuellen Lieferbedingungen eigentlich schon vor der Bezuschlagung durch die Bundesnetzagentur die Finanzierung sicherstellen und die Komponentenbestellung auslösen. Für einen Großteil der Marktteilnehmer sei das aber erst nach dem Zuschlag und gesicherter Einspeisevergütung finanziell darstellbar. Das bisherige Nebeneinander von finanzstarken und kleineren Marktakteuren drohe so unter die Räder zu kommen, befürchtet Arnold. (nhp)

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