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Eurosolar: 10 Punkte für eine schnellere Energiewende

Eurosolar fordert, die Energiewende zu beschleunigen. „Bisherige Maßnahmen wie Zielsetzungen auf weiter emittierende Klimaneutralität in angesichts der rapiden Klimadynamik viel zu langen Zeiträumen von 20 bis 30 Jahren entpuppen sich heute als völlig unzureichend“, schreibt der Brancheverband mit Sitz in Bonn in einer aktuellen Stellungnahme. „Das nachhaltige Ziel für Temperaturanstieg liegt nicht bei 1,5 oder zwei sondern bei Null Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten.“

Deshalb hat der Verband einen Zehn-Punkte-Plan für das Einläuten des erneuerbaren Zeitalters erarbeitet:

  • Die feste Integration des Klimaschutzes im Finanzhaushalt: Es sollen mindestens fünf bis zehn Prozent des Bruttosozialproduktes in den Umstieg auf erneuerbare Energien und den Ausstieg aus den fossilen Energien investiert werden.
  • Einführung einer Klimanotdiplomatie: Hier geht es darum, die aktuellen Kriege und kriegerischen Akte zu beenden und die Kräfte im Kampf gegen die Klimaerwärmung zu bündeln. Diese beinhalte auch einen europa- und weltweiten Plan, um die klimabedingten Migrationsströme zu lenken.
  • Umstrukturierung der fossilen Wirtschaft: Hier geht es um ein Programm, die technischen Möglichkeiten zum Ersatz von fossilen Brennstoffen durch regenerative Energien voll auszunutzen. Dazu gehört auch die Beseitigung jeglicher Subventionen für Fossile und vor allem der Abbau von Hürden für den Ausbau erneuerbarer Energien – inklusive Speicher und intelligente Netze. Das solle durch eine neue Energiemarktordnung unterstützt werden.
  • Priorisierte Strukturreform: Dabei geht es darum, die in der fossilen Industrie wegfallenden Arbeitsplätze durch Jobs in den Regenerativbranchen zu ersetzen. Dies solle zentrale Aufgabe der staatlichen und privaten Beschäftigungspolitik werden.
  • Neubewertung der Emissionsziele: Das Referenzjahr für die Senkung des Treibhausgasausstoßes darf nicht mehr 1990 sein, sondern muss vor der Industrierevolution liegen.
  • Einstufung von fossilen Brennstoffen als giftig: Die Förderung und Verbrennung sollte nach eine kurzen Übergangsphase als nicht vertretbar erklärt werden. Das Minimum ist eine erhebliche Besteuerung fossiler Brennstoffe.
  • Umdenken in der Landwirtschaftspolitik: Die landwirtschaftlichen Nutzflächen können zu sogenannten Karbonsenken (CO2-Speichern) werden. Dazu müssen dringend gesunde, klimaaktive landwirtschaftliche Böden, Feuchtgebiete und Wälder geschaffen und regeneriert werden.
  • Umgestaltung der Bauwirtschaft und der Industrie: Hier geht es vor allem um den Einsatz von Materialien, in denen Kohlenstoff oder Kohlendioxid gebunden werden kann. Das ist unter anderem Holz, Karbonfasern oder andere feste Karbonprodukte.
  • Neue Beschäftigungspolitik: Die derzeitigen Produktions- und Innovationsschübe sollen zu hochwertigen Jobs führen. Hierbei müssen auch Migranten mit einbezogen werden.
  • Neue Finanzierungsmechanismen: Investitionen in den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, den Umbau der Landwirtschaft, die Schaffung neuer Karbonsenken wie Wälder sollten mit höheren Renditen belohnt werden. Dazu schlägt Eurosolar die Schaffung von Zukunftsbanken gefordert, die Währungen mit investitionsanreizenden negativen Zinsen schaffen, wenn die Investitionen in nachhaltige Produkte und Dienstleistungen fließen.
  • Emissionsnegatives Europa schaffen

    Zudem fordert Eurosolar eine Schärfung des Green Deals der EU-Kommission. Ziel soll nicht mehr Klimaneutralität, sondern 100 Prozent erneuerbare Energien sein, eine nachhaltige Landwirtschaft, die zu Senkung der CO2-Konzentration beiträgt, die Aufforstung dürreresistenter Wälder und eine konsequente Kreislaufwirtschaft. Das solle dazu führen, dass Europa nicht nur kein CO2 mehr emittiert, sondern schon ausgestoßenes CO2 wieder bindet. (su)

    Zum Weiterlesen:

    BEE: Beim EEG 2021 sind die Parlamentarier gefordert!

    Wie funktioniert die Energiewende?

    „Wir haben Verantwortung“