Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

1,8 Megawatt vertikale Agri-PV in Sachsen in Betrieb genommen

Der Systemanbieter Next2Sun hat zusammen mit dem Projektierer Tiger Energy in Krauscha, nur wenige Kilometer nördlich von Görlitz, einen neuen Solarpark mit vertikal aufgesänderten bifazialen Modulen in Betrieb genommen. Die Anlage ist nach Angaben des Unternehmens der erste vertikale Solarpark Sachsens. Trotz der hohen Leistung von 1,8 Megawatt bleiben 90 Prozent der Fläche für die landwirtschaftliche Nutzung mit konventioneller Technik erhalten. So wird in Krauscha auch in Zukunft die Fläche weiterhin für ökologischen Landbau mit Schwerpunkt Saatgutvermehrung genutzt.

Energiegewinnung sichert das Überleben

Die Reihenzwischenräume von 10,5 Metern ermöglichen eine uneingeschränkte Bewirtschaftung mit landwirtschaftlichen Maschinen, teilen die Projektpartner mit. „Diese Anlage ist extrem wichtig für uns, denn sie sichert in Zeiten des Klimawandels und zurückgehender Erträge unsere Existenz“, betont Hans Joachim Mautschke, Eigentümer des Guts Krauscha und Initiator des Projekts. „Die doppelte Ernte von landwirtschaftlichem Ertrag und Energiegewinnung ist für das Überleben unseres Hofes essenziell“, sagt er.

Wollen Sie die neuesten Entwicklungen rund um die Agri-PV und die solare Energiewende in den Landwirtschaftsbetrieben immer im Blick behalten? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Landwirtschafts-Newsletter.

Netzdienlicher Betrieb

Dabei hat sich Hans Joachim Mautschke für die Lösung von Next2Sun entschieden, weil die Stromerzeugung besser zu den Bedingungen im Netz passt. Denn da die Module vertikal aufgeständert sind, produzieren sie besser verteilt über den ganzen Tag hinweg Strom als nach Süden ausgerichtete Festaufständerungen. Zudem liefert die Anlage auch morgens und abends länger Strom. Unterstützt wird dieses Stromerzeugungskonzept durch einen integrierten Stromspeicher. Mit 500 Kilowatt ist er zwar nicht riesig. Dennoch sorgt er dafür, dass der Sonnenstrom netzdienlich eingespeist wird.

Solar Investor‘s Guide #8: Agri-PV für Landwirte und Investoren

Wertschöpfung im ländlichen Raum

Selbst Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) sieht die Anlage als Konzept für die Zukunft der Landwirtschaft im Freistaat. „Mit Agri-Photovoltaikanlagen ist es möglich, auf ein- und derselben Fläche regionale Lebensmittel anzubauen und Solarenergie zu gewinnen. Für Landwirte eröffnen sich damit zusätzliche Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten, da die Betriebe so selbst in die Energieproduktion einsteigen können“, betont er anlässlich der Inbetriebnahme der Anlage. „Das trägt zur Wertschöpfung in der Region und zur Stärkung des ländlichen Raums bei.“ Zudem schaffen die Solarmodule ein günstiges Mikroklima für Flora und Fauna, spenden Schatten und helfen, die Verdunstung auf der Fläche zu verringern und so den Wasserbedarf zu senken, zählt der Landwirtschaftsminister die weiteren Vorteile auf. (su)

Agri-PV: Sonnenstrom ohne EEG vermarkten