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Eigenstrom in der Landwirtschaft: Auf dem Weg zur Autarkie

Schon seit fast zwei Jahrzehnten sind die Photovoltaikanlagen in der Landwirtschaft ein wesentlicher Treiber der Energiewende. In den ersten Jahren ging es vor allem um die Einspeisung des Stroms ins Netz. Inzwischen hat sich das geändert. Heute ist Photovoltaik zur Eigenstromerzeugung ein fester Bestandteil vieler produzierender Höfe.

Dieser Eigenverbrauch war auch der Grund für Landwirt Alexander Kuhn, sich für eine Photovoltaikanlage auf den Dächern seines Hofes zu entscheiden. Um möglichst einen großen Anteil des Stroms aus der neuen Photovoltaikanlage selbst nutzen zu können, wurde auch ein Solarspeicher in das System integriert.

Generationenwechsel signalisiert

70 Hektar bewirtschaftet er mit seinem Milchviehbetrieb in der kleinen Gemeinde Deinschwang in der Oberpfalz. Noch arbeitet der Hof, der schon seit sieben Generationen von Familie Kuhn bewirtschaftet wird, konventionell. „Der Trend geht aber zu Bio“, erklärt Alexander Kuhn. Dazu würde der Umstieg auf die Eigenversorgung mit nachhaltigem Solarstrom gut passen. Zumindest ist die Solaranlage seit Oktober 2021 ein sichtbares Signal für einen Generationenwechsel auf dem Hof und für mehr Nachhaltigkeit, auch im Bereich Energie. „Strom mit Photovoltaik selbst zu erzeugen hat mich immer schon interessiert“, erklärt Alexander Kuhn. „In der ersten Boomzeit der Photovoltaik hat es sich bei uns aber einfach nicht ergeben. Wir haben zwar darüber nachgedacht, aber damals stand das Thema Einspeisung im Vordergrund. Jetzt sind Photovoltaik und Stromspeicher Bestandteil einer nachhaltigen Betriebsführung“, betont der Landwirt.

EEG-Novelle machte Weg frei

Der Eigenverbrauch ist schon seit einigen Jahren der Trend in der Landwirtschaft und auch für den Familienbetrieb in Deinschwang ist es eine gute Lösung, um die Energiekosten im Zaum zu halten. Schon im Jahr 2018 wäre die wirtschaftliche Betriebsweise einer Photovoltaik-Solarspeicher- Kombination beinahe möglich gewesen. Doch damals stand die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch, die alle Betreiber von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als zehn Kilowatt bezahlen mussten, im Wege.

Mit der EEG-Novelle Anfang 2021 wurde die Grenze für den frei nutzbaren Solarstrom von zehn auf 30 Kilowatt angehoben. Dadurch fiel die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch auch für größere Anlagen weg. „Das waren zwar nur weniger als drei Cent pro Kilowattstunde, aber ausreichend, um die Anlage wirtschaftlich zu betreiben – mit Stromspeicher“, erklärt Alexander Kuhn mit Blick auf seine Pläne für die Installation einer Solaranlage.

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Deshalb hat der Landwirt entschieden, die Anlagengröße so zu beschränken, dass er die Grenze von 30 Kilowatt nicht überschreitet. „Auf dem Dach ist aber noch Platz für mehr Solarmodule. Der Betrieb kann mehr Erzeugungsleistung für den Eigenverbrauch verkraften“, sagt Kuhn. „Wir verbrauchen rund 50.000 Kilowattstunden pro Jahr“, rechnet er vor. „Großverbraucher sind Melkroboter, die Milchaufbereitungsanlage mit Kühlung und unsere Grundwasseraufbereitungsanlage.“

Immer wieder nachgerechnet

Außerdem hat er seinen bereits in die Jahre gekommenen Verbrenner gegen ein Elektroauto getauscht, dessen Akkus natürlich mit Photovoltaikstrom aufgeladen werden. „50 Kilowatt hätten gut zu unserem Verbrauch gepasst. Die 30-Kilowatt-Photovoltaikanlage mit Kostal-Technik liefert in Verbindung mit dem Speicher aktuell genau die Hälfte unseres Jahresverbrauches. Der 22- Kilowattstunden-Stromspeicher reicht uns bis Mitternacht“, erklärt der Landwirt. „Einen vergleichsweise kleinen Beitrag leistet der eingespeiste Überschuss der Anlage. Hier wird weiter versucht, durch intelligente Verbraucher den Eigenverbrauch zu erhöhen.“

Den gesamten Beitrag lesen Sie in unseren Spezial „Solarstrom für Landwirte“, dass auf unserer Webseite zum kostenlosen Download bereitsteht. Weitere thematische Spezialhefte finden Sie im Menüpunkt Dossiers & Specials auf unserer Internetseite. (su)

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