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Freilandmontage

Schwieriges Terrain

Im vergangenen Jahr hat sich der Solarmarkt kräftig gedreht. Waren es bisher die Eigenheimbesitzer, die den Zubau angetrieben haben, wurde 2024 der größte Teil der neuen Leistung in Solarparks errichtet. Kaum verwunderlich, dass immer mehr Hersteller von Montagesystemen in diesen Markt einsteigen.

So hat auch PMT Premium Mounting Technologies auf der Intersolar 2025 ein neues Freiflächensystem vorgestellt. „Unser Ziel war es, ein Segment zu bedienen, das bisher wenig Beachtung fand – kleine bis mittlere Freiflächenprojekte oder Restflächen, die nun erstmals wirtschaftlich erschlossen werden können“, umreißt Bodo Krebs, Geschäftsführer von PMT, die Zielgruppe. Denn mit dem neuen PMT Titan hat das Unternehmen ein modulares System entwickelt, das einfach an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden kann und trotzdem schnell aufgebaut ist.

Montage von unten

So hat PMT die Pfetten als Vierkantrohre ausgeführt, die wie ein Teleskop auf die jeweils notwendige Länge ausgezogen werden können. Auf diese Weise können die Handwerker Module mit einer Länge zwischen 1,7 und 2,5 Metern im optimalen Klemmbereich montieren. Zusätzlich kann der Handwerker auch den Neigungswinkel der Module einstellen. Denn die Tische werden mit einer Schiene abgestützt, die schräg von den Pfetten zu den Montagepfosten verläuft. Während diese Stütze an den Pfetten fest verschraubt wird, kann sie im Pfosten verschoben werden. Damit kann der Handwerker die Neigung der Modultische einstellen.

Für die Modulmontage muss der Installateur noch quer die Montageschienen anbringen. Hier erspart PMT dem Handwerker aufwendiges Bohren, indem die Schienen einfach an die Pfetten geklemmt werden.

Um den Arbeitsablauf weiter zu beschleunigen, können diese Klemmen von unten angezogen werden. Eine ähnliche Lösung gibt es auch für die Klemmung der Module. Sie wird ebenfalls von unten realisiert. Damit muss kein Monteur auf dem Feld auf eine wackelige Leiter steigen, um die Module zu fixieren.

Neu im Freiland

Insgesamt kommt das System mit sehr wenigen Einzelkomponenten aus, was die Baustellenlogistik drastisch vereinfacht und die Installation beschleunigt. Denn Verwechslungen werden durch die geringe Zahl der Einzelteile vermieden. Zusätzlich sorgt das integrierte Zubehör für Kabelmanagement für eine ordentliche und sichere Kabelführung.

Für solche kleinen Projekte hat auch Aerocompact eine nagelneue Lösung für die Freilandmontage entwickelt. Die Unterkonstruktion basiert auf dem Bügelsystem Compactflat GS, das Aerocompact schon vor zwei Jahren für Gründächer eingeführt hat. Damit können Handwerksbetriebe ihr Angebot mit den gleichen Komponenten, die sie für die Dachmontage nutzen, um die Freilandmontage erweitern.

Nägel im Boden

Die Bügel, auf denen das gesamte System beruht, werden im Falle der Freilandmontage mit Erdnägeln im Boden verankert. Auf diese Bügel werden dann die Module geklemmt. „Wir hatten ursprünglich die Idee, die Bügel mit Schraubankern zu befestigen. Doch da die Schrauben sehr kostenintensiv sind, haben wir uns für Nägel entschieden“, erklärt Christian Ganahl, technischer Geschäftsführer von Aerocompact. „Zudem können die Nägel einfach mit einem großen Bohrhammer in den Boden in einem Winkel von 45 Grad eingeschlagen werden.“

Ein System für die Montage von Schraubfundamenten ist dadurch nicht notwendig. „Zudem kann der Handwerker, wenn er beim Einschlagen der Nägel auf einen Stein stößt, den Nagel wieder über ein Gewinde an der Seite herausdrehen“, sagt Christian Ganahl. „Danach kann er den Nagel in einem anderen Winkel in den Boden am Stein vorbei einschlagen.“ Außerdem besteht die Möglichkeit, auf den Bügel eine Bodenplatte zu montieren. Darauf kann der Handwerker das System auch mit Steinen ballastieren, falls das Einschlagen von Bodennägeln nicht erlaubt ist.

Dick beschichtet

Im Vergleich zum früheren Gründachsystem hat Aerocompact allerdings das Material verändert. „Bisher hatten wir ein System aus Aluminium. Aber die Module und auch die Lasten werden immer größer. Deshalb haben wir uns hier für ein Stahlsystem entschieden“, erklärt Christian Ganahl. Aerocompact lässt den Stahl aber beschichten. „Wir versehen die Komponenten im Tauchverfahren mit einer viermal so dicken Beschichtung, wie sie von gängigen Rammsystemen bekannt ist. Damit sind unsere Komponenten wesentlich robuster gegen Korrosion, und so können wir auch für dieses System unsere bewährte Garantie geben“, betont der Technikchef.

Der Hersteller aus dem österreichischen Satteins zielt mit seinem neuen System vor allem auf die Montage auf Mülldeponien oder weichen Untergründen, wo das Rammen von Montagepfosten in der Regel nicht möglich oder erlaubt ist, wie Christian Ganahl betont. Mit dem System hat Aerocompact aber auch den Bau von kleineren Anlagen im Blick, bei denen sich ein aufwendiges geologisches Gutachten und die Beschaffung von schwerem Equipment für ein Rammsystem nicht lohnt.

Für solche Projekte hat auch K2 Systems eine neue Lösung vorgestellt. Das Unternehmen hat schon im vergangenen Jahr sein Freilandsystem N-Rack präsentiert. Jetzt gibt es eine gezielte Weiterentwicklung dieses modularen Systems.

Ursprünglich für die Montage auf Ramm- oder Betonfundamenten konzipiert, wurde das System nun speziell für kleinere Anlagen optimiert – ein Marktsegment, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. „Gerade bei kleineren Freiflächenanlagen ist der Aufwand für klassische Fundamentierungen oft unverhältnismäßig hoch“, erklärt Lars Kreemke. „Die Beschaffung und der Einsatz entsprechender Maschinen lohnen sich in vielen Fällen schlichtweg nicht.“ Deshalb hat K2 Systems einen Adapter für Schraubfundamente entwickelt, der die Montage deutlich vereinfacht.

Aufwendige Auszugsversuche, wie sie bei Rammfundamenten bisher erforderlich sind, reduzieren sich erheblich. Stattdessen genügt eine Bodenklassifizierung in Kombination mit einer einfachen Bodenprobe, um die Fundamentierung zuverlässig vorab zu bemessen.

Auf Hindernisse reagieren

Ein weiterer Vorteil: Schraubfundamente sind weitverbreitet und kurzfristig verfügbar. „Viele Garten- und Landschaftsbaubetriebe verfügen bereits über die notwendige Ausrüstung und Erfahrung im Umgang mit Drehfundamenten“, erklärt Lars Kreemke. Sollte sich während der Installation herausstellen, dass die ursprünglich gewählte Schraubenlänge nicht ausreicht, kann unkompliziert auf längere Varianten umgestellt werden – ein klarer Vorteil gegenüber Rammfundamenten. Denn andere Rammfundamente zu bekommen, ist viel komplizierter.

Auch unvorhergesehene Hindernisse im Boden lassen sich flexibel bewältigen: „Stößt der Monteur beim Eindrehen des Schraubfundaments auf einen Stein, kann er es problemlos wieder herausdrehen, das Hindernis mit einem Bohrer beseitigen und das Fundament anschließend erneut setzen“, erläutert Kreemke die hohe Praxistauglichkeit der Lösung.

Für kleine Solarparks gedacht

Darüber hinaus liefert das beim Eindrehen gemessene Drehmoment wertvolle Informationen zur Tragfähigkeit – für jedes einzelne Fundament. Diese Daten dienen gleichzeitig als Dokumentation und Qualitätsnachweis. „Mit dieser Erweiterung des N-Rack-Systems bieten wir eine wirtschaftliche, modulare Lösung für Freilandanlagen im Bereich von 100 bis 150 Kilowatt“, fasst Kreemke zusammen. „Unsere Kunden profitieren von hoher Planungssicherheit, ohne aufwendige Tests durchführen zu müssen – und das bei maximaler Flexibilität in der Umsetzung“, betont er mit Blick auf die jüngste Erweiterung des N-Rack-Baukastens.

Für mehr Flexibilität in seinem Freilandsystem Silenos hat auch T-Werk gesorgt. Auf der Intersolar hat das Unternehmen aus Burgau die neue Ausgleichsklemme Themis vorgestellt. Mit ihr kann der Handwerker die Unterkonstruktion so bauen, dass die gesamte Anlage dem Geländeverlauf folgt. Denn sie richtet die auf den Pfetten montierte Modulschiene an die Gegebenheiten vor Ort aus. Auf diese Weise können die Monteure Geländeneigungen von bis zu 30 Grad stufenlos ausgleichen, ohne die Modultische unterbrechen zu müssen.

Die Einstellung der Neigung gelingt mühelos. Denn die neue Ausgleichsklemme wird in die schlüssellochähnliche Aussparung der Pfetten geschoben. Sie besteht aus einer Grundplatte, die auf der Pfette aufliegt. Auf der Oberseite ist sie mit einer halbrunden Aussparung versehen. Darin liegt das Gegenstück, ein passgenaues und auf der Oberseite geschlossenes U-Rohr. Das Gegenstück ist mit einer halbrunden Schale fixiert.

Neigung einstellen

Auf dem oberen Gegenstück befestigt der Handwerker mit einer Klemme die Querschiene für die Modulmontage. Über die halbrunde Befestigung zwischen Pfette und Montageschiene kann er die Neigung des Modultisches einstellen, indem er die Montageschiene auf der benachbarten Pfette auf die gleiche Weise fixiert.

Liegt alles spannungsfrei auf, zieht er nur noch die Schale im oberen Gegenstück fest. Dadurch wird die untere Platte, die auf der Pfette aufliegt, mit dem oberen Gegenstück, an dem die Montageschiene befestigt ist, festgeklemmt. Um dem Handwerker die Montage zu vereinfachen, werden die Pfetten mit den vormontierten Ausgleichsklemmen auf die Baustelle geliefert.

K2 Systems hat eine Platte für Schraubfundamente beim N-Rack entwickelt.

Foto: Velka Botička

K2 Systems hat eine Platte für Schraubfundamente beim N-Rack entwickelt.
Mit einer Ausgleichsklemme kann das Montagesystem von T-Werk dem Gelände folgen.

Foto: T-Werk

Mit einer Ausgleichsklemme kann das Montagesystem von T-Werk dem Gelände folgen.

Clickcon

Solarzaun mit Kabelmanagement

Für eine besondere Anwendung der ebenerdigen Montage von Solarmodulen hat Clickcon eine neue Lösung entwickelt: einen Solarzaun. Das System besteht aus massiven und stabilen Pfosten, die hinter den Solarmodulen stehen. Die Paneele werden mit von außen nicht sichtbaren Haltern an die Pfosten geklemmt. Dadurch bietet der Solarzaun von Clickcon eine maximale Solarfläche ohne Verschattung durch das eigene System.

Clickcon hat dabei auch auf die Details geachtet. Denn es hat sein System mit einem Kabelmanagement ausgestattet. Dies ist gerade bei Zaunsystemen wichtig, die ebenerdig und zugänglich installiert werden. Hier müssen Beschädigungen der Kabel ausgeschlossen sein.

Deshalb verlegt Clickcon die Kabel der Solarmodule von der Anschlussdose in eine Kabelleiste, die die untere Querstütze des Zauns bildet. Von dort laufen die Leitungen in die Pfosten. Dort hat Clickcon Kanäle angelegt, in denen die Kabel nach oben oder unten verlaufen können.

Die Kanäle sind zwar offen, werden aber nach der Montage von den Modulrahmen verdeckt, sodass sie unerreichbar für zufällige Berührungen sind. Nur in den Randbereichen setzt der Monteur noch eine Blende, um das Innenleben der Pfosten zu verdecken.

Zusätzlich hat Clickcon die Pfosten so dimensioniert, dass die Monteure Leistungsoptimierer von Huawei, Solaredge oder BRC in sie hineinschieben können. „Denn wir finden den Betrieb eines Solarzauns nur sinnvoll mit solchen Optimierern“, sagt Jens Ritter, Vertriebsleiter von Clickcon. „Sie gehen in die Schutzspannung, was im Falle einer Beschädigung des Kabels vor einem elektrischen Schlag schützt. Doch noch viel wichtiger sind die Optimierer, um die unweigerliche Verschattung von Zaunsystemen zu lösen.“ Schließlich werden solche Zäune dort installiert, wo es immer wieder zu Verschattungen kommt, etwa weil Autos auf der Straße davor parken.

Derzeit bietet Clickcon das Zaunsystem mit einem Pfosten an jedem Modulstoß an. „In Zukunft werden wir noch eine Tragleiste anbieten, mit der mehrere Module nebeneinander montiert werden können, ohne einen Zwischenpfosten setzen zu müssen“, stellt Jens Ritter in Aussicht. „Dazu laufen derzeit die statischen Berechnungen.“

Foto: Velka Botička

Aktuelles Video

Solargik: Schlanke Gestelle für Landwirte und unebenes Relief

PV Guided Tours: Solare Überdachungen für Weinbau und Plantagen schützen die Früchte vor extremer Witterung. COO Mo Horowitz von Solargik zeigt, wie die Installation auch auf Hanglagen erfolgt – ohne den landwirtschaftlichen Betrieb zu unterbrechen.

Foto: Vorsatz Media

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