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Urban-PV

„Flächen neu beleben“

Die Nachfrage nach Glas-Glas-Modulen wächst. Welche Anwendungen stehen für Sie im Vordergrund?

Erich Merkle: Die Renaissance der Doppelglasmodule hat jetzt richtig Fahrt aufgenommen. Wir haben diese Module vor über 20 Jahren als Erste mit eingeführt, damals mit der Firma Almaden. Wir waren in der Lage, die Module mit sehr dünnen Gläsern von zwei Millimetern zu fertigen. Lange Zeit war es ein Problem, diese dünnen Gläser zu bekommen.

Das leuchtet ein: Je dicker die Gläser, desto schwerer die Paneele ...

Wenn man Doppelglasmodule haben will, sollten sie natürlich relativ leicht sein. Der große Vorteil liegt darin, dass sie transparent gemacht werden können. Man kann die Zwischenräume der Zellen variieren, größere Abstände schaffen, um mehr Licht passieren zu lassen. Das ist eine ästhetische Frage, dadurch entstehen sehr schöne Möglichkeiten, etwa für die Eingangshalle eines Hotels oder ­eines Firmengebäudes.

Kann man Flächen überdachen, die bislang ungenutzt bleiben?

Das ist eigentlich meine Vorstellung, dass man die Produktion von Solarstrom in die Städte bringt. Das ist eine Alternative zu den großen Anlagen auf dem Freiland, wo man den Strom zentral über Transformatoren einspeist und über ­Leitungen in die Stadt bringen muss. Dort muss man ihn wieder zurücktransformieren. Besser wäre es, möglichst viel Strom dort zu nutzen, wo er erzeugt wurde.

Haben Sie dafür ein Beispiel?

In den Städten schlägt der Klimawandel teilweise gewaltig zu. Wir erleben immer mehr extrem heiße Tage. Auf manchen Plätzen, wo früher viel Leben war, ist es gar nicht mehr möglich, sich im Freien zu bewegen. Denn die Sonne ist viel zu stark. Wir haben Anfragen von Rektoren und Kommunalpolitikern, die nach Lösungen für ihre Schulhöfe suchen. Denn die Kinder gehen in der Pause nicht mehr raus, weil es viel zu heiß ist. Mit Überdachungen kann man sehr günstigen Sonnenstrom erzeugen und die Flächen unter den Modulen verschatten.

Im Sommer ist es mittlerweile beinahe fahrlässig, die Kinder ins Freie zu schicken. Selbst im Freibad finden sie kaum Abkühlung.

Genau. Heute können die Kinder nicht mehr ins Planschbecken, weil die Sonne voll runterknallt. Wenn wir die Becken zumindest teilweise verschatten, bekommt das Schwimmbad sauberen Sonnenstrom für die ­Eigennutzung, ohne Transformatoren oder sonst was. Der Strom lässt sich auch nutzen, um das Wasser im Herbst zu wärmen, also die Badesaison zu verlängern. Das könnten wir mit Urban PV machen. Das sind übrigens nicht nur Ideen. Das sind bereits umsetzbare Projekte. Das können wir bauen.

Haben Sie genug Module?

Wir haben in der Slowakei eine eigene Fabrik aufgebaut. Dort stellen wir diese Doppelglasmodule her, mit dem vom Kunden gewünschten Zellabstand und der gewünschten Transparenz. Das ist kein Mainstream-Produkt, das kriegen Sie nicht von der Stange. Insofern sind wir gut aufgestellt. Zudem verfügen wir über ein großes Grundstück und können die Fertigung erweitern.

Die Fragen stellte Heiko Schwarzburger.

AKTUELLES VIDEO

Dr. Erich Merkle von Gridparity: Glas-Glas-Module für neue Anwendungen

CEO-Talk: Glas-Glas-Module aus Europa eröffnen neue Anwendungen. Beispiele sind Überdachungen von Schulhöfen oder Parkflächen. Die Nachfrage ist enorm. Wie können Installateure davon profitieren? ­Darüber spricht Chefredakteur Heiko Schwarzburger mit Dr. Erich Merkle.

Foto: Vorsatz Media

AKTUELLES VIDEO (ENGLISCH)

Dr Erich Merkle of GridParity: Glass-glass-­modules open up new applications

CEO Talk: Glass-glass-modules from Europe open up completely new applications. Roofing of schoolyards or parking areas. The demand is huge. How can installers benefit? About this Heiko Schwarzburger talks to Dr Erich Merkle.

Foto: Vorsatz Media

Im Interview

Dr. Erich Merkle

ist Geschäftsführer der Gridparity AG aus Karlsfeld bei München.

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