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ZSW rät Bundesregierung zum Umdenken

Das ZSW Baden-Württemberg schlägt der Bundesregierung in einem aktuellen Bericht vor, sichere Rahmenbedingungen für Investitionen in die Photovoltaik zu schaffen. Nur so kann die Diskrepanz zwischen Technologieführerschaft der deutschen Solarbranche und dem schwachen Heimatmarkt aufgelöst werden.

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) fordert die deutsche Regierung auf, für sichere Rahmenbedingungen für Investitionen in die Photovoltaik zu sorgen. Hintergrund ist der Zusammenbruch des Ausbaus in den vergangenen beiden Jahren. „Den dadurch entstehende Widerspruch zwischen der Technologieführerschaft der hiesigen Photovoltaikbranche und des gleichzeitigen wirtschaftlichen Abwärtstrends gilt es zu beseitigen“, betont Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW. „Nur so besteht die Chance, einen gesunden europäischen Binnenmarkt für Photovoltaik zu etablieren. Dies ist eine Voraussetzung für die Erholung der Branche.“

Gegenläufige Trends

Das ZSW fordert dies in seinem aktuellen Bericht über die Investitionen in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, den es für das Bundeswirtschaftsministerium angefertigt hat. Die Zahlen sprechen für sich. Während die Photovoltaik weltweit im Aufwärtstrend steht, geht der Zubau in Deutschland zurück. Immerhin wurden im Jahr 2013 weltweit 39 Gigawatt Solarstromleistung weltweit zugebaut. Im vergangenen Jahr stieg der Zubau nach Angaben von IHS auf gut 45 Gigawatt. Im gleichen Zeitraum erlebte die deutsche Photovoltaikbranche jeweils eine Halbierung des Heimatmarktes. Will die deutsche Wirtschaft an den prognostizierten Investitionen in die Photovoltaik für die Jahre 2014 bis 2035 in Höhe von knapp 1,3 Billionen US-Dollar teilhaben, muss die Politik schnellstens handeln. Diese Investitionssumme hat die Internationale Energie Agentur in ihrem neusten World Energy Investment Outlook veröffentlicht. Diese Investitionssumme könnte sich noch auf 1,7 Billionen Dollar erhöhen, wenn das Zwei-Grad-Ziel der Vereinten Nationen umgesetzt werden sollte.

Chance für die deutsche Exportwirtschaft

Insgesamt bilden die erneuerbaren Energien einen wichtigen globalen Zukunftsmarkt, auf dem die deutsche Exportwirtschaft eine noch stärkere Rolle spielen könnte. So haben die Analysten von Bloomberg New Energy Finance ausgerechnet, dass die Investitionen in die verschiedenen Technologien im Jahr 2014 um sechs Prozent auf 310 Milliarden Dollar gestiegen sind. Dies sei vor allem auf den weltweiten Zubau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen zurückzuführen. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich zudem die Zahl der Staaten mit verbindlichen Ausbauzielen auf gut 140 mehr als verdreifacht“, rechnet Staiß vor. „Dies darf als Hoffnung auf besseren Klimaschutz und als Chance für die Branchen der erneuerbaren Energien in Deutschland betrachtet werden“, betont er. (su)