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Insolvenzverfahren bei S.A.G. Solarstrom angelaufen

Der Freiburger Projektentwickler und Systemanbieter S.A.G. Solarstrom hat den Beginn des Insolvenzverfahrens bekannt gegeben. Das Unternehmen soll in seiner jetzigen Struktur erhalten bleiben. Die Chancen stehen gut.

Beim Projektentwickler und Systemanbieter S.A.G. Solarstrom in Freiburg hat das Insolvenzverfahren begonnen. Wie Mitte Februar bereits beschlossen, hat sich das Unternehmen nicht für das relativ neue Schutzschirmverfahren entschieden, sondern für die Fortführung des Verfahrens als Regelinsolvenz. Wie das Unternehmen mitteilt, wurde vom Amtsgericht Freiburg Jörg Nerlich von der Rechtsanwaltskanzlei Görg in Köln zum Insolvenzverwalter bestellt. Nerlich fungierte bisher als vorläufiger Sachwalter im Rahmen des Insolvenzeröffnungsverfahrens in Eigenverwaltung. Er hat in dieser Eigenschaft schon zusammen mit dem Vorstand und dem vorläufigen Gläubigerausschuss die Erarbeitung des Restrukturierungskonzeptes begleitet. „Damit ist eine hohe Kontinuität im Insolvenzverfahren gewährleistet“, betont S.A.G. Solarstrom. „Im Rahmen des nun eröffneten Verfahrens werde ich als Insolvenzverwalter weiter  gemeinsam mit dem Vorstand am Restrukturierungsplan arbeiten“, ergänzt Jörg Nerlich. „In den nächsten Tagen werden die zahlreichen potenziellen Investoren, die an S.A.G. Solarstrom bereits großes Interesse bekundet haben, erste schriftliche Informationen erhalten, damit sie ihr Kaufinteresse präzisieren können.“

Alle Optionen nutzen

Damit stellt Nerlich klar, dass die Investorensuche auf Hochtouren läuft. Das Unternehmen legt bei der geplanten Umstrukturierung und Investorensuche Wert darauf, dass die Fortführung der Gesellschaft in ihrer jetzigen Struktur bestehen bleibt. Dabei sollen alle Optionen, die die Regelinsolvenz bietet, ermöglicht werden. Bisher läuft das Insolvenzverfahren gut an, wie Nerlich, der vorläufige Gläubigerausschuss und der Vorstand betonen. Sie gehen davon aus, dass S.A.G. Solarstrom in seiner vorliegenden Struktur mit allen Geschäftsbereichen fortgeführt werden kann. „Wir sind angesichts der sehr guten Marktstellung und Erfolge der S.A.G. Solarstrom sowie der bislang an uns herangetragenen Interessenbekundungen zuversichtlich, dass strategische Investoren das Potenzial erkennen und diese Chance wahrnehmen werden“, sagt Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender von S.A.G. Solarstrom. „Mit einem Einstieg kann eine Restrukturierung und damit Fortführung der Gesellschaft unter den genannten Rahmenbedingungen gelingen. Das ist das erklärte gemeinsame Ziel. Wir werden gemeinsam mit den Mitarbeitern Jörg Nerlich und diesen Prozess weiterhin mit aller Kraft unterstützen.“

Operatives Geschäft läuft weiter

Immerhin laufen die operativen Geschäfte weiter. Einzige Ausnahme ist das Neugeschäft im Anlagenbau. Denn die Banken geben für neue Projekte kein Geld mehr, so lange das Insolvenzverfahren läuft. Allerdings werden die laufende Projekte noch fertiggestellt, betonen die Freiburger. Dazu gehört auch der Solarpark im brandenburgischen Arneburg bei Jüterbog, den die Freiburger inzwischen erfolgreich verkauft haben. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Closing von Jüterbog auch die notwendigen operativen Erfolge für die Restrukturierung vorweisen können“, betont Karl Kuhlmann. Das Unternehmen hat den Verkauf des Solarparks Jüterbog Ende Februar vermeldet. Der Solarpark mit einer Gesamtleistung von 10,1 Megawatt war zusammen mit drei weiteren Solarparks an einen institutionellen Investor verkauft worden. Allerdings verzögerte sich der rechtliche Übergang der Anlagen an den Investor aufgrund der Insolvenz eines Komponentenlieferanten und mehrerer Dienstleister. Dadurch hatte sich auch der Zahlungsfluss verschoben. Immerhin erwarteten die Freiburger bereits im November und Dezember des vergangenen Jahres einen einstelligen Millionenbetrag aus dem Verkauf der deutschen Projekte. Jetzt hat S.A.G. Solarstrom endlich das größte deutsche Projekt verkauft. Jetzt fließt ein zweistelliger Millionenbetrag in die Kassen den Freiburger Unternehmens, den S.A.G. Solarstrom zur Tilgung einer projektbezogenen Zwischenfinanzierung durch die Deutsche Bank nutzen wird. „Mit dem Verkaufsabschluss des Projektes Jüterbog, unterstreicht die Gesellschaft ihre operativen Erfolge bei der Projektumsetzung selbst in schwierigen Situationen“, betont das Unternehmen (Sven Ullrich).