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Nur mit deutschen Komponenten

In Lauta bei Hoyerswerda hat der sächsische Projektierer Solar Direct Group ein Kraftwerk mit knapp vier Megawatt Leistung ans Netz gebracht. Die Anlage ist profitabel – trotz einiger Besonderheiten.

Die Lausitz ist in aller Munde, wegen der Braunkohle. Hier lässt der schwedische Vattenfall Staatskonzern kein Stein auf dem Anderen. Schon viele Orte mussten den Baggern weichen. Doch die Lausitz hat noch ein anderes, helleres Gesicht: Immer mehr Photovoltaikanlagen auf Dächern oder Brachen prägen die sandige Landschaft, die kleinen Orte und Gemeinden. Denn Sonnenstrom ist profitabel, und er wird es auch in Zukunft sein. Das unterscheidet ihn von der Braunkohle, neben den Emissionen und der Flächenzerstörung freilich.

Lars Gottschling ist 37 Jahre alt, aufgewachsen in Neschwitz. Er ist ein Kind dieser Gegend, die im Osten an Schlesien angrenzt und im Süden ans Zittauer Gebirge. Schon seit Jahren ist der studierte Maschinenbauer im Photovoltaikgeschäft tätig. „2006 haben wir die  erste Anlage mit 500 Kilowatt gebaut“, erinnert er sich. „Heute hat Solar Direct Group 18 Mitarbeiter in der Planung, dazu etwa 40 bis 60 Monteure. Wir bauen Anlagen im gesamten Bundesgebiet.“ Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Firmen im Verbund, die er mit seinem Geschäftspartner Daniel Eichler betreibt und deren Geschäftsräume sich in Burkau bei Bautzen befinden. Das Hauptgeschäft machen Generatoren zwischen 20 Kilowatt bis zu 700 Kilowatt aus. „Bislang haben wir nur chinesische Module verbaut, rund 15 bis 20 Megawatt im Jahr. In der Summe waren es bislang rund 80 bis 90 Megawatt“, berichtet er. „Hier in Lauta kamen erstmals deutsche Module zum Einsatz.“

Auf einer Deponie für Rotschlamm

Hier in Lauta: Das ist eine ehemalige Deponie für Rotschlamm, ein Stück außerhalb des kleinen Ortes. Einst war Lauta das Zentrum der Lausitzer Aluminiumproduktion, bei der Rotschlamm anfiel. Einige Anlagen mit einem oder zwei Megawatt hatte Solar Direct Group vorher schon gebaut, in Deutschland, Spanien und Italien.
Mit 3,7 Megawatt ist der Solarpark in Lauta nicht nur der bisher größte Generator des sächsischen Projektierers. Sondern auch eine der anspruchsvolleren Anlagen. Denn die Deponie ist durch steile Hänge begrenzt, „mit bis zu 37 Grad Neigung“, wie Lars Gottschling erläutert. „Die technische Planung dauerte zirka eine Woche, der Aufbau ungefähr drei Wochen.“

Rund eine Million Euro Eigenkapital steckte Solar Direct Group in den Solarpark. Die Finanzierung erfolgte über die DZ-Bank in Leipzig. Sie erledigt solche Projekte für die Volksbank. „Der Anschluss erfolgte über 20 Kilovolt in der Mittelspannung“, erzählt Lars Gottschling weiter. „Für den Anschluss und die Übergabestation mussten wir ein Kabel mit 450 Metern Länge verlegen.“

Kaum teurer als die Chinesen

Die technischen Details der Solaranlage zeigen, dass Megawattgeneratoren weiterhin in Deutschland gebaut und wirtschaftlich betrieben werden können. „Wir sind auf deutsche Module umgestiegen, weil sie zum damaligen Zeitpunkt nur  ungefähr einen Cent teurer waren als chinesische Module, auf das Watt gerechnet“, meint Lars Gottschling. „Die polykristallinen Module haben wir Ende Februar bei Solar Fabrik bestellt und hatten damit keinerlei Risiko beim Zoll.“ (Heiko Schwarzburger)

Den vollständigen Report lesen Sie im Dezemberheft der Fachzeitschrift photovoltaik, das am 4. Dezember 2014 erscheint.