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Stadt Pirmasens bebaut frühere Deponie mit fünf Megawatt

Pirmasens hat im Stadtgebiet auf der 13 Hektar großen ehemaligen Hausmülldeponie Ohmbachtal einen Solarpark in Betrieb genommen. Die Module bedecken rund 2,3 Hektar, die Anlage leistet fünf Megawatt. Zunächst erfolgt die Einspeisung ins Stromnetz. Angedacht ist jedoch der Direktanschluss an den nur etwa zwei Kilometer entfernten Energiepark Winzeln, um dort den Solarstrom für die Elektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff zu nutzen.

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Sunfarming übernahm Planung und Bau

Mit der Planung und dem Bau der Anlage wurde Sunfarming aus Erkner bei Berlin beauftragt. Der Spezialist hat in das Projekt 3,6 Millionen Euro investiert, bleibt Eigentümer der Anlage und wird Service, Wartung und Überwachung übernehmen.

Das Areal des Solarparks soll Blühstreifen erhalten, um in Zusammenarbeit mit lokalen Imkern Honig zu erzeugen. Außerdem ist auf der ehemaligen Deponie an Schafweidung gedacht.

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Als nächstes werden Parkplätze überdacht

Vor dem Hintergrund der durchweg positiven Erfahrungen mit Sunfarming prüft die Stadt Pirmasens eine Ausweitung des Konzepts auf ihre kommunalen Parkplätze. „Mit der Photovoltaikanlage können wir gleich zweifach punkten: Zunächst einmal leisten wir einen nicht unerheblichen Beitrag zur klimafreundlichen und flächensparenden Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien“, freut sich Michael Maas, Bürgermeister der Stadt Pirmasens.

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70 Meter Höhenunterschied bewältigt

Berechnungen von Sunfarming zufolge spart die Anlage jährlich etwa 2.470 Tonnen Kohlendioxid ein. Damit können rechnerisch 823 PKW mit je 20.000 km Fahrleistung ihre Emissionen ausgleichen oder 2.000 Haushalte mit 2.500 Kilowattstunden klimaneutralem Strom versorgt werden. „Gleichzeitig haben wir das ökologisch vorgeschädigte Gebiet der ehemaligen Hausmülldeponie Ohmbachtal einer sinnvollen alternativen Nutzung zugeführt“, ergänzt der Bürgermeister. „Auch wenn die zu über­brückenden 70 Meter Höhenunterschied eine echte Herausforderung darstellten.“

Deponien: Solarparks richtig planen 

Städtische Liegenschaften systematisch analysiert

Pirmasens hat im Klimaschutz bereits bedeutende Vorarbeiten geleistet. So analysierte die Stadt die energetischen Einsparpotenziale von 94 der 120 städtischen Liegenschaften. Enthalten sind Energiebilanzen und Gebäudesteckbriefe wie auch objekt­bezogene Sanierungsoptionen für Heizung, Lüftung und Beleuchtung.

In einem Maßnahmenkatalog wurden geringinvestive Projekte mit hohem Potenzial und kurzer Amortisationsdauer priorisiert. Zudem konzentrierte sich die Sanierung auf zwei in der Energie­bilanz als Ausreißer ausgewiesene Schulgebäude, die in Summe mehr Strom und Gas verbrauchten als alle anderen Liegenschaften zusammen.

Wasserstoff per Elektrolyse aus Sonnenstrom gewinnen

Zu den bedeutenden Initiativen gehört der Energiepark Winzeln, in dem 2005 eine Biogasanlage entstand. Derzeit wird der Aufbau einer Reststoffvergärungsanlage evaluiert. Hierüber ließe sich Methangas aus Biomüll durch die Zugabe von Bakterien und Wasserstoff erzeugen und im Sinne der Sektorenkopplung nutzbar machen.

Lukrativer Nebeneffekt: Nach Abkehr von fossilem Gas könnte das teure Leitungsnetz weiter betrieben werden und in der Endausbaustufe 16.000 Haushalte mit Biogas versorgen. Zur Umsetzung benötigt würde ein Elektrolyseur, der über Sonnenstrom gespeist wird - etwa von der neuen Anlage auf der Deponie in Ohmbachtal. (HS)

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