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The Smarter E Award 2021: Das sind die Gewinner

Baywa r.e.: Agri-PV-Anlage schützt die Beerenproduktion

Die Baywa r.e. aus München bietet ganzheitliche, nachhaltige Energielösungen und Managementsysteme für Gewerbe- und Industriekunden. Ihr Agrivoltaic-Projekt „Fruitvoltaic“ ist eine Anlage mit 2,7-Megawatt auf einer drei Hektar großen Himbeerfarm in den Niederlanden. Die speziellen semitransparenten PV-Module sind lichtdurchlässig und schützen die Früchte vor direkter Sonne, Regen und Hagel. Das gesamte Subsystem für die landwirtschaftliche Nutzung ist in das erhöhte PV-Montagesystem integriert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Universität Wageningen dokumentiert.

Die Fachjury votierte einstimmig für dieses beispielhafte Projekt und betont dessen globales Potenzial. Nachgewiesenermaßen lassen sich der Beeren-Ertrag um 6,5 Prozent steigern und gleichzeitig Solarerträge generieren. Außerdem ersetzt die Agri-PV-Anlage die herkömmlichen Folienabdeckungen im Beeren-Anbau, minimiert den Einsatz von Pestiziden und erhöht die Effizienz der Wassernutzung. Das Projekt von Baywa r.e. könne dazu beitragen, Landnutzungskonflikte zwischen dem Energie- und dem Agrarsektor zu entschärfen, so die Jury.

Boreal Light: Waterkiosk liefert sauberes Wasser für Covid-19-Stationen

Das Unternehmen Boreal Light, 2015 in Berlin gegründet, hat sich auf Ökoenergielösungen für Wasseraufbereitungsanlagen spezialisiert. Der Waterkiosk ist ein Versorgungsprojekt, das im vergangenen Jahr die Auswirkungen der Corona-Pandemie gelindert hat, indem es täglich mehr als eine Million Liter sauberes Wasser für 28 Krankenhäuser und Kliniken in Kenia und Tansania lieferte. Das Projekt wird mit Solarstrom aus zehn bis 70 Kilowatt starken Solardachanlagen mit einer Gesamtleistung von 266 Kilowatt betrieben. Es liefert Trinkwasser für Patienten sowie für sanitäre Einrichtungen und sorgt für die Abwasserbehandlung von Covid-19-Stationen. Die Jury würdigte die enorme soziale und ökologische Wirkung des Waterkiosks.

Siemens Gamesa: elektrothermischer Energiespeicher mit Vulkangestein

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Hamburg von Siemens Gamesa ist das weltweit erste elektrothermische Energiespeichersystem (ETES) dieser Größe. Gefüllt mit 1.000 Tonnen Vulkangestein kann der ETES-Demonstrator bis zu 130 Megawattstunden Wärme für mehrere Wochen speichern. Die Wärme wird entweder sofort genutzt oder mit einer konventionellen Dampfturbine wieder in Strom umgewandelt.

Die Jury lobte das Potenzial des Systems, konventionelle Kraftwerke in emissionsfreie Langzeitspeicherkraftwerke für erneuerbare Energien umzuwandeln. 80 Prozent der Komponenten des Projekts sind Standardelemente und leicht verfügbar. Das System ist eine relativ einfach zu implementierende, skalierbare Technologie mit einer bemerkenswert hohen Wirkung. Dies sei genau die Art von Lösung, die für den weltweiten Übergang zu erneuerbaren Energien benötigt werde, urteilte die Jury.

HPS: Solarenergie in grünem Wasserstoff speichern

In der Kategorie Smart Renewable Energy liegt der Fokus auf dem Lade- und Energiemanagement sowie auf der Sektorkopplung, um den Nutzen von Photovoltaikanlagen zu optimieren. Der diesjährige Gewinner HPS Home Power Solutions überzeugt mit einem Solar-Wasserstoff-Kraftwerk fürs Eigenheim.

Das 2014 in Berlin gegründete Unternehmen HPS entwickelt und produziert Systeme zur Speicherung und Nutzung von Solarenergie in Ein- und Zweifamilienhäusern. Picea ist ein Heimspeichersystem mit einer 25-Kilowattstunden-Batterie zur Kurzzeitspeicherung und einer alkalischen Elektrolyse zur saisonalen chemischen Energiespeicherung in Form von grünem Wasserstoff. Mit einer Brennstoffzelle wird aus dem gespeicherten Wasserstoff Strom erzeugt, wenn der Bedarf das Angebot aus der Solarnlage oder dem Batterie-Subsystem übersteigt, und eine Wärmepumpe betrieben. Das System nutzt die Abwärme der Elektrolyse und der Brennstoffzelle – und erreicht so einen Gesamtnutzungsgrad von 90 Prozent. Picea liefert rund 6.000 Kilowattstunden elektrische Energie sowie 3.000 Kilowattstunden an thermischer Energie und spart so pro Jahr und Haus knapp drei Tonnen Kohlendioxid-Emissionen.

Die Fachjury würdigt die bahnbrechende Entwicklung dieses Produkts, einschließlich seines Potenzials zur Skalierbarkeit und Nutzung erneuerbarer Energien auch in größeren Wohneinheiten oder Quartieren. Diese intelligente Lösung zur saisonalen Energiespeicherung macht eine dezentrale, unabhängige und kohlenstofffreie Energieversorgung von Eigenheimen über das ganze Jahr möglich. (nhp)

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