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Schletter bringt neue SMAC-Beschichtung nach Europa

Der Preisverfall bei den Solarmodulen setzt auch die Anbieter von Montagegestellen unter Druck. Florian Roos und Cedrik Zapfe erläutern, mit welchen Strategien die Schletter Group darauf reagiert.

Wie bewerten Sie die Aussichten für dieses Jahr?

Florian Roos: Wir haben im Sommer 2018 die Sanierung erfolgreich abgeschlossen und gehen jetzt den nächsten Schritt der Unternehmensentwicklung. Das heißt vor allem, dass wir unsere internationalen Märkte weiter ausbauen. Hier liegt ein Fokus derzeit auf Südkorea, Indien und auch Südamerika. Zum Beispiel haben wir vor kurzem ein Vertriebsteam in Kolumbien aufgebaut. Mit Deutschland haben wir einen starken Markt in Europa. Auch in Übersee sind wir mit Vertriebsgesellschaften und Betriebsstätten nah am Kunden vor Ort.

Wie wirkt sich das Energiesammelgesetz auf die Nachfrage in Deutschland aus?

Cedrik Zapfe: Wir sehen dadurch Vorzieheffekte bei Projekten. Im November gab es eine deutlich erhöhte Nachfrage. Dabei handelt es sich aber um eine Sonderkonjunktur, sie wird nicht auf diesem Niveau bleiben.

Erwarten Sie einen Einbruch der Nachfrage?

Cedrik Zapfe: Einen Einbruch nicht. Wir erwarten aber, dass die Nachfrage nach großen Dachanlagen im Vergleich zu den Privatanlagen etwas zurückgeht.

Wie schluckt der Markt die Absenkung der Einspeisevergütung?

Cedrik Zapfe: Das hängt von den Preisen für Module und Wechselrichter ab. Diese haben aufgrund der Sonderkonjunktur etwas angezogen. Wenn dieser Effekt wegfällt und die Modulpreise wieder der normalen Lernkurve folgen, können wir mit den neuen Einspeisevergütungen arbeiten. Zumal der Eigenverbrauch im davon betroffenen gewerblichen und Industriesektor zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Wie bewerten Sie den Trend, dass in Deutschland künftig sehr große Freiflächenanlagen ohne EEG gebaut werden sollen?

Cedrik Zapfe: Diese Entwicklung ist natürlich auch in unserem Geschäft angekommen. Inzwischen nehmen die großen Energieversorger, die lange an der Seitenlinie gestanden haben, am Solarmarkt teil. Nun planen sie auch in Deutschland riesige Solarparks. Das ist eine logische und positive Entwicklung, aber natürlich wird das den Markt umkrempeln, wenn solche großen Freiflächenanlagen mit Stromlieferverträgen gebaut werden. Denn der ist bei den EPC im Moment mittelständisch geprägt. International arbeiten wir schon mit großen EPCs und auch in Deutschland stehen wir im regen Kontakt mit den potenziellen Kunden.

Werden wir die ersten solcher Großprojekte bereits 2019 sehen?

Cedrik Zapfe: Ich denke, da sind die Planungshorizonte länger. Das sind Anlagenpakete. Schließlich müssen erst einmal entsprechende Flächen gefunden und gesichert werden. Das ist in Deutschland nicht so einfach.

Wird sich das auf den Zubau von Dachanlagen auswirken?

Cedrik Zapfe: Ich denke nicht, dass durch die großen Freiflächenanlagen weniger Generatoren auf Dächern entstehen. Selbst wenn die großen Energiekonzerne in den Markt eintreten, bleiben große Industriedächer nach wie vor interessant. Gerade mit Modellen wie Leasing oder Pacht, die es bereits gibt.

Welche Innovationen bringen Sie in diesem Jahr in die Märkte?

Florian Roos: Wie haben in Asien die ersten Freiflächengestelle mit einer neuen Beschichtung gebaut. Statt Feuerverzinkung nutzen wir eine neu entwickelte sogenannte SMAC-Beschichtung aus Aluminium, Magnesium und Zink. Sie ist bei unseren Projekten in Asien schon Standard und wird Ende 2019 in Europa eingeführt.

Wird es auch neue Produkte von Schletter geben?

Florian Roos: Für das laufende Jahr ist die Einführung eines neuen Freilandgestells vorgesehen. Das wird aber voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr geschehen. Die aktuelle Version des Freilandgestells haben wir 2012 eingeführt, Weiterentwicklungen bei Material und Geometrie erlauben uns jetzt, den nächsten Technologiesprung zu wagen. Dabei geht es natürlich auch um Preisoptimierung. (SU/HS)

Florian Roos ist seit Herbst 2018 CEO der Schletter Group. Zuvor baute er das Asien-Geschäft der Schletter Group auf, das er sechs Jahre lang leitete.

Dr.-Ing. Cedrik Zapfe ist CTO der Schletter Group. Er leitet die Entwicklungsabteilung des Unternehmens.

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