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STANDPUNKT DER WOCHE

Franz Pöter: “Geringer Zubaukorridor blockiert den raschen Ausbau“

Sonnenstrom ist Solidarstrom: Franz Pöter ist Geschäftsführer des Solar Clusters Baden-Württemberg. Er fordert, die Zubauziele zu vervierfachen.

Der Ausbau der Solarenergie weltweit ist eine großartige Erfolgsgeschichte, die noch lange nicht fertig erzählt ist. In den Anfangsjahren müde als kleine Nische belächelt, mittlerweile die günstigste Energieerzeugung. Und dabei gibt es noch ein großes Potenzial, sowohl was die technologische Weiterentwicklung, als auch die weitere Nutzung angeht.

Für mich steht damit fest: Der Erfolg der Energiewende in Deutschland hängt stark mit der weiteren Nutzung der Photovoltaik und der Solarenergie insgesamt zusammen. Wir benötigen günstigen Solarstrom für den direkten Verbrauch und zunehmend auch für elektrische Anwendungen im Wärme- und Mobilitätsbereich.

Solarthermie wird im Zusammenspiel mit Wärmenetzen auch in Deutschland eine größere Rolle spielen. Solarenergie ist schon heute eine der tragenden Säulen der Energiewende, die zukünftig noch stärker werden wird.

Die Weichen richtig stellen

Damit Deutschland auch weiterhin von der Photovoltaik profitieren wird, gilt es, die Weichen richtig zu stellen. Der im EEG festgelegte geringe Zubaukorridor blockiert den raschen Ausbau, ebenso wie die geringen Kontingente in den Ausschreibungsverfahren.

Es braucht wieder mehr Mut der politischen Entscheidungsträger, progressive Rahmenbedingungen zu schaffen, die auch den in Paris 2015 vereinbarten Klimaschutzzielen gerecht werden.

Ausbau mindestens vervierfachen

Mindestens eine Vervierfachung der jährlichen Ausbaumenge muss festgelegt, die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch gestrichen und Regelungen wie zum Beispiel beim Mieterstrom stark vereinfacht und entbürokratisiert werden.

Große Wirkung für Baden-Württemberg könnte etwa die Ausweitung des Korridors entlang von Autobahnen und Schienenwegen auf 500 Metern entfalten und/oder die Zulassung von Anlagen unter 750 Kilowatt auch in der Flächenkulisse für Ausschreibungsanlagen.

Begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten

Mich begeistern die vielfältigen Möglichkeiten der Solarenergie. Von Taschenrechner bis Weltraumstation wird die Technologie genutzt. Gebäudefassaden, E-Autos, Parkplätze, Radwege – wir können viele Flächen schon heute – und zukünftig noch viel stärker sinnvoll zur Energieerzeugung nutzen.

Die Solarbranche hat ihre Innovationsstärke schon oft unter Beweis gestellt. Auch mit den führenden Forschungseinrichtungen ist Deutschland gut gerüstet, weiterhin ein Motor der Solarenergie zu sein.

Sonnenstrom ist Solidarstrom: Hier finden Sie viele andere Statements zur solaren Energiewende und den Chancen für Deutschland.

Alle Interviews und Statements lesen Sie im Novemberheft der photovoltaik, das am 14. November 2019 erschienen ist. Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen der politischen Debatten um die Energiewende und ihre Chancen für Deutschland. Abonnenten können alle Beiträge nach Erscheinen auch online lesen. In unserem neuen Webshop gibt es unsere Hefte zudem auf Einzelbestellung.