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Exkursion zu Zeitzeugen der frühen Jahre

Es war wirklich sehr spannend zu sehen, wie kreativ Solaranlagen schon vor zwei Jahrzehnten montiert wurden. Teilweise wurden ganze Fassaden mit Solarpaneelen versehen.

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An einem Firmengebäude konnte ich hinter einer Fassade aus Solarpaneelen über eine Metalltreppe nach oben gelangen. Hier sah ich, wie die Rückseite der Paneele beschaffen ist und wie diese verkabelt sind. Oben angekommen hatte ich einen guten Blick über Solaranlagen auf den Dächern der benachbarten Gebäude.

Einfacher Aufbau der Generatoren

Es überraschte mich, wie simpel Solarmodule auf- und wieder abgebaut werden können, beziehungsweise wie sie montiert sind. Man muss nur ein paar Kleinigkeiten beachten. Beispielweise sind die Paneele im optimalen Winkel zur Sonne aufgestellt. Man muss darauf achten, dass Kabel und Stecker nicht nass werden oder in Pfützen liegen. Mir fiel auf, dass viele Fangstangen vorhanden sind. Sie sorgen dafür, dass die Anlage durch Blitze nicht beschädigt wird.

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Kreative Ideen auf Green Curve Berlin

Sehr spannend waren die Solarmodule auf Green Curve Berlin, ihre Bauform und Montage. Green Curve Berlin ist ein großes, modernes Gebäude, in dem früher die Modulfabrik der Firma Solon ihren Sitz hatte. Solon war einer der ersten Hersteller von Solarmodulen weltweit. Heute beherbergt das Gebäude viele innovative Unternehmen.

Die Solarmodule auf dem Dach von Green Curve bestehen aus quadratischen Solarzellen, zwischen denen deutlich sichtbare Lücken klaffen. Dadurch lassen sie viel Licht hindurch. Trotzdem bieten sie ausreichend Schatten, damit die Büros im Sommer nicht überhitzen. Sie wurden 2011 installiert.

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Anlage dreht sich zur Sonne

Neben dem Gebäude auf einer Wiese steht eine einzelne Anlage. Sie richtet sich selbständig nach dem Sonnenstand aus. Morgens stellt sich die Anlage steil gegen die tiefe Sonne. Man kann den Mechanismus gut erkennen, der die Paneele zur Sonne neigt.

Einer der Höhepunkte war die Solarfassade am Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik. Sie wurde 2007 installiert und leistet fast 39 Kilowatt. Ältere Anlagen aus Siliziumzellen schimmern meist bläulich. Die Anlage an diesem Institut glänzt schwarz.

Denn sie besteht aus sehr dünnen Schichten aus Kupfer, Indium und Schwefel. Architektonisch ist die Gestaltung bewundernswert, da sich die Solaranlage über die Fassade schwingt und der Himmel sich in den Paneelen spielgelt. Durch diese Konstruktion wird der Stromertrag der unteren Modulreihen erhöht, weil sie besser zur Sonne stehen.

Fassade mit drehbaren Paneelen

Auf der anderen Seite der Rudower Chaussee befindet sich das Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien. Auffällig ist seine große Glasfassade. Vor ihr sind die Solarmodule so angebracht, dass auch sie der Sonne folgen. Diese bewegliche Anlage erzielt eine hohe Leistung und bietet zugleich viel Schatten.

Natürlich wurde auch hier zwischen den einzelnen Paneelen ordentlich Platz gelassen, damit genügend Tageslicht in die Eingangshalle scheint. Nach so vielen Solaranlagen war es Zeit, eine Pause einzulegen, um etwas zu essen. Im Gebäude befindet sich ein kleines Bistro: die Speisemanufaktur. Unter uns: Das Essen war super.

25 Jahre alter Sonnenvorhang

Gut gestärkt ging es weiter zur Solarfassade des UTZ (Umwelttechnisches Zentrum). Sie besteht aus multikristallinen Siliziumzellen, ist lichtdurchlässig und wurde schon 1998 errichtet.

Äußerlich war nicht zu erkennen, dass diese Anlage schon ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat. Die Verkabelung auf der Rückseite machte einen soliden Eindruck, auch wenn nicht erkennbar war, in welchem Zustand sich die Wechselrichter befinden.

Betontürme aus früherer Zeit

Eines der von der Geschichte her am interessantesten Gebäude ist der 20 Meter hohe Trudelturm. Er wurde zwischen 1934 und 1936 errichtet, also viele Jahrzehnte vor der ersten Solaranlage. Damals galt er als technische Innovation. Im Trudelturm wurden neue Flugzeuge getestet. Direkt daneben befindet sich der 130 Meter lange Windkanal aus der Vorkriegszeit, der ebenfalls unter Denkmalschutz steht.

Außerdem kann man in Adlershof viele alte und neue Filmstudios sehen. Bis heute werden dort Fernsehprogramme gedreht. Auf dem Rückweg zum S-Bahnhof sah ich zwei kugelförmige Bauten aus grauem Beton. In der DDR wurden diese thermostabilen Labore für geheime Experimente in der Raumfahrt genutzt. Der Aufwand für den Bau der Kugeln war enorm. Heute sind sie ein technisches Denkmal.

Zusammenfassend war es ein sehr spannender Tag und ich kann jedem einem Besuch in Adlershof empfehlen. (Felix Weise)

Der Autor: Felix Weise ist 14 Jahre alt und geht in die neunte Klasse des Primo-Levi-Gymnasiums in Berlin. Er hat diesen Text während seines Schülerpraktikums in der Redaktion der photovoltaik geschrieben.

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