Die Dekorfolien werden mittels Rolle-zu-Rolle Nano-Imprint-Lithografie veredelt und auf solaraktive sowie nichtaktive Fassadenelemente appliziert. Erste Tests des Instituts für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) zeigen, dass die mit Dekorfolien versehenen Module optisch kaum von herkömmlichen Fassadenelementen zu unterscheiden sind.
Ästhetische Aspekte oft ein Hindernis
Sie erreichen – abhängig vom Dekor – bis zu 80 Prozent der Leistung unkaschierter Vergleichsmodule. „Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, da ästhetische Aspekte oft als Hindernis für die Akzeptanz von BIPV-Lösungen angesehen werden“, erklärt Steffen Günther, Projektleiter am Fraunhofer FEP.
Symposium Solares Bauen: Photovoltaik trifft auf Architektur
Ziel sei es, Photovoltaikmodule optisch ansprechend und kostengünstig in Fassaden zu integrieren, um bisher ungenutzte Flächen für die Energiegewinnung zu erschließen. Eine zentrale Herausforderung des Projekts ist die Haftfestigkeit der Dekorfolien. Diese müssen sowohl auf dem Frontglas der Photovoltaikmodule als auch auf der Metallschicht der Fassadenelemente zuverlässig haften. Zudem wird das Foliensubstrat ETFE (Ethylen-Tetrafluorethylen) verwendet. Das zeichnet sich durch hohe Witterungsstabilität aus, verfügt jedoch eine geringe Oberflächenhaftung.
Plasmaverfahren verbessert Dekorhaftung
Um dieses Problem zu lösen, hat das Fraunhofer FEP ein Plasmaverfahren entwickelt, das die Grenzschicht der ETFE-Folie im Nanometermaßstab aufraut und so die Haftung der Dekorschichten verbessert. In der nächsten Projektphase sollen weitere Dekore und Farben getestet sowie die Langzeitstabilität und Witterungsfestigkeit der Lösungen untersucht werden. Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und umfasst fünf Partner. (nhp)
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