Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Spedition macht sich weitgehend unabhängig vom Versorger

Die mittelständische Spedition Ihro hat ihren Stammsitz in Neuenstein (Hohenlohe) im Nordosten Baden-Württembergs mit einem modernen und zukunftsweisenden Energiemanagement ausgestattet. Außerdem realisiert das Unternehmen ein multifunktionales Gebäudekonzept. „Mit unserem neuen Firmengebäude wollen wir gleich vier Ziele auf einmal erreichen“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter der Spedition Kai Ihro. „Erstens wollten wir einen Nachhaltigkeitsstandard erreichen, der uns von externem Energielieferanten unabhängig macht und die Betriebskosten senkt. Zweitens wollten wir die Prozesse in der Lkw-Werkstatt verbessern, drittens angemessene Ruhe- und Gemeinschaftsräume für Fahrer schaffen und viertens brauchten wir aufgrund unseres erfreulichen Wachstums zusätzliche Büro- und Schulungsräume.“

Solardach versorgt die Spedition

Das setzte die Spedition in ihrem neuen zweigeschossigen Domizil um, das sie gerade bezogen hat. Vor allem die Nachhaltigkeit und die weitgehende Unabhängigkeit vom Energieversorger waren wichtige Ziele. Das wird erreicht durch ein riesiges Solardach, das das Gebäude nicht nur vor Wind und Wetter schützt, sondern auch umfangreich mit Solarstrom versorgt. Die Solaranlage mit einer Leistung von 131 Kilowatt liefert laut Prognosen jedes Jahr etwa 120.000 Kilowattstunden Sonnenstrom.

Viele Stromabnehmer vorhanden

Dieser wird vor allem in der riesigen Lkw-Werkstatt im Erdgeschoss genutzt, aber auch in den Büro- und Schulungsräumen sowie in der Küche und den Ruheräumen für die Fahrer im Obergeschoss. Die großen Energieverbraucher sind dabei nicht nur die elektrischen Arbeitsgeräte der Mechaniker, sondern auch eine große Waschstraße, in der die Lkw gereinigt werden. Um sie gut auszulasten, kann sie auch von Fremdfirmen genutzt werden. Außerdem wird das Gebäude mit einem Luft-Wärmepumpe beheizt, die ebenfalls mit Solarstrom vom Dach läuft.

Standard KfW 55 erreicht

Auf diese Weise ist in der Regel immer ein Abnehmer für die üppigen Solarstrommengen vorhanden. Überschüsse werden in einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 72 Kilowattstunden zwischengelagert und bei Bedarf im Gebäude genutzt. „Damit können wir auch an trüben Tagen oder nach Sonnenuntergang einen Großteil unseres Strombedarfs decken und werden weitestgehend unabhängig von externen Stromlieferanten und koppeln uns ab von zu erwartenden Strompreissteigerungen“, betont Ihro. Zudem erreicht das Unternehmen so den Gebäudestandard KfW 55. „Dieser ist heute bei Privathäusern schon weit verbreitet, aber bei gewerblichen Immobilien noch viel zu selten umgesetzt wird“, sagt der Speditionschef.

Lkw mit Regenwasser waschen

Auch bei der Konstruktion der Waschanlage für die Fahrzeuge hat Ihro auf Nachhaltigkeit geachtet. Denn das Waschwasser wird einerseits umweltschonend in mehreren Stufen wieder aufbereitet, Dadurch können von 100 Litern Frischwasser 85 Liter wieder für den nächsten Waschgang eingesetzt werden. Nur 15 Liter gehen ins Abwasser. „Zum anderen können wir für das Waschen in der Regel komplett auf Frischwasser verzichten, weil wir Regenwasser benutzen“, erklärt Kai Ihro. Dazu hat die Spedition unter dem neuen Gebäude eine Zisterne gebaut in der zuvor gefiltertes Regenwasser gesammelt wird. Sie fasst 250.000 Liter. (su)

Zum Weiterlesen:

Klimaneutrale Fabrik mit Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet

Bundesrat: Eigenverbrauch bis 30 kW stärken

„Auf die Kunden eingehen“