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Tipp: Verpflichtende Installation von Ladesäulen mit Mieterstrom kombinieren

Mit der Verabschiedung des Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastrukturgesetz (GEIG) müssen Hauseigentümer im Neubau und bei größeren Renovierungen mindestens Vorkehrungen für den Bau von Ladesäulen für die Bewohner errichten. Nur wenige Ausnahmen sind hier vorgesehen. Wenn im Gebäude zusätzlich noch ein Mieterstrommodell vorgesehen ist, bietet es sich an, die Wallboxen gleich mit zu installierten und mit der Solarstromnutzung vor Ort zu kombinieren.

Solarstrom fließt in den Tank

Dies hat gleich mehrere Vorteile. Die Bewohner können den auf dem Dach erzeugten Solarstrom direkt für das Laden ihrer Elektrofahrzeuge nutzen. „Denn die Nutzung von erneuerbaren Energien zum Laden der Elektroautos ist schließlich Voraussetzung für eine wirklich klimafreudliche Mobilität“, erklärt Florian Henle. Er ist Geschäftsführer des Ökoenergieanbieters Polarstern. Das Unternehmen hat inzwischen schon viele Mieterstromprojekte umgesetzt. „Inzwischen realisieren wir praktisch kein Mieterstromprojekt mehr ohne die Installation von Ladelösungen“, sagt Henle. „Auch Besitzer von bestehenden Gebäuden oder aus älteren Mieterstromprojekten kommen auf uns verstärkt mit dem Wunsch zu, Ladestationen in das Energiekonzept zu integrieren. 60 Prozent unserer Mieterstromprojekte haben eine Ladeinfrastruktur oder planen derzeit eine zu installieren.“

Ladekosten senken

Die Hauseigentümer regieren damit aber vor allem auf die Nachfrage seitens der Bewohner. Denn – das ist der zweite Vorteil – Kosten für den Solarstrom, der in die Akkus der Fahrzeuge fließt, liegt in der Regel zehn bis 15 Prozent unter dem Grundversorgertarif. Das ist deutlich günstiger als die meisten Ladetarife an den öffentlichen Ladestationen.

Mehr Stromverbrauch vor Ort

Ein dritter Vorteil der Kombination ist die verbesserte Wirtschaftlichkeit des Mieterstrommodells. Denn diese hängt einerseits am Anteil der Bewohner, die den Solarstrom vom Dach direkt nutzen. Andererseits auch an der Menge des Solarstroms, der vor Ort verbraucht wird. Hier bietet sich die Elektromobilität, genauso wie die elektrische Wärmeversorgung, als Stromsenke an. Dadurch wird das Mieterstrommodell wirtschaftlicher und der Betreiber der Anlage kann dann durchaus mehr Kostenvorteile an die Mieter weitergeben, was wiederum die Akzeptanz solcher Modelle stärkt.

Anschlussleistung begrenzen

Damit zusammen hängt auch die Verringerung der Anschlussleistung des Gebäudes. „Ist der Netzanschluss eines Bestandsgebäudes ausgeschöpft, kann die installierte Leistung durch eine lokale Photovoltaikanlage gesteigert werden“, sagt Manuel Thielmann, Leiter dezentrale Energieversorgung bei Polarstern. „Auch im Neubau hilft eine Photovoltaikanlage, die Netzanschlussleistung zu reduzieren.“ Je höher die Netzanschlussleistung ist, umso höher die Kosten. Zudem ist selbst in Neubaugebieten oft keine höhere Anschlussleistung verfügbar, sodass eine Leistungserweiterung über erneuerbare Energien diesen Engpass zumindest etwas entschärfen kann. (su)

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