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VDE fordert regulatorische Klarheit für bidirektionales Laden

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) hat auf der VDE E-Mobility Conference 2025 in Stockstadt am Rhein eine neue Kurzstudie zur Rolle der Elektromobilität im Energiesystem vorgestellt. Die Studie betont, dass E-Autos nicht nur als Verkehrsmittel, sondern auch als aktive Akteure im Energiesystem betrachtet werden sollten.

Elektroautos als flexible Energiespeicher

Laut der Studie können Elektroautos durch gesteuertes und bidirektionales Laden Erzeugungsspitzen erneuerbarer Energien aufnehmen und Ladevorgänge zeitlich verschieben. Dies stabilisiere das Stromnetz und senke die Stromkosten. Die Sektorenkopplung von Mobilität und Energie sei ein zentrales Element auf dem Weg zur sogenannten All-Electric Society. Akteure aus Energie- und Mobilitätssektor arbeiten bereits an gemeinsamen Lösungen, etwa für das bidirektionale Laden.

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Die Kurzstudie (PDF-Download) räumt mit verbreiteten Missverständnissen auf. So erreichen batterieelektrische Pkw laut VDE bereits ab etwa 30.000 Kilometern Laufleistung eine bessere Klimabilanz als Verbrenner. Bei 150.000 Kilometern verursachen sie nach Angaben der Expertinnen und Experten 24 Tonnen CO2, während Benziner auf 40 Tonnen kommen. Die höheren Anschaffungskosten von Elektroautos würden durch niedrigere Betriebskosten mehr als ausgeglichen. Auch die globalen Reserven für Lithium, Kobalt und Nickel seien nach Einschätzung der Befragten ausreichend für die Elektrifizierung des Individualverkehrs. Selbst Lkw bis 7,5 Tonnen seien heute wirtschaftlich konkurrenzfähig.

Regulatorische Herausforderungen und wie weiter?

Um das volle Potenzial der Elektromobilität und des bidirektionalen Ladens zu nutzen, fordern die befragten Experten branchenübergreifend akzeptierte Lösungen sowie regulatorische Klarheit. Fortschritte bei der Interoperabilität und der Vereinheitlichung von Netzanschlussbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene gelten als zentrale Meilensteine. Kurzfristig könne der wirtschaftliche und netzverträgliche Betrieb bis 2030 erprobt werden, sofern politische Unterstützung, rechtliche Anpassungen und digitale Lösungen zeitnah umgesetzt werden.

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„Anliegen der Kurzstudie ist es, die Diskussion durch Fakten und Daten über die Elektromobilität zu bereichern und hier eine Diskussionsgrundlage zu schaffen“, sagt Ralf Petri, Geschäftsführer der Energietechnischen Gesellschaft im VDE und Geschäftsbereichsleiter Mobility beim VDE. „Denn die Frage ist nicht mehr, ob sich Elektromobilität durchsetzen wird – sondern wann und in welcher Form.“ (nhp)

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