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Solarworld kassiert Prognose

Das börsennotierte Unternehmen Solarworld verkaufte in den ersten neun Monaten des Jahres knapp ein Zehntel weniger Module. Das operative Ergebnis ist verbessert, allerdings immer noch im roten Bereich. Unterdessen scheint Solarworld kurz vor dem Kauf der Bosch-Solarsparte zu stehen.

Das Bonner Unternehmen Solarworld verzeichnet nach vorläufigen Angaben in den ersten neun Monaten 2013 einen konzernweiten Absatz von Modulen und Bausätzen von 390 Megawatt. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 431 Megawatt. Das entspricht einem Rückgang um rund neun Prozent, verkündet das Unternehmen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2013 auf minus 60,2 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum lag das Ergebnis bei rund 123 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit minus 107 Millionen Euro deutlich besser als 2012 mit minus 190 Millionen Euro. Die verbesserten Ergebnisse seien auf eine Reduktion der Materialaufwendungen sowie geringere Abschreibungen und Wertberichtigungen als im Vergleichszeitraum 2012 zurückzuführen, so derKonzern. Am 14. November 2013 soll der  Konzern-Zwischenbericht für das 3. Quartal 2013 vorlegen werden.

Im dritten Quartal 2013 hingegen konnte der Konzern den Absatz im Segment Handel verglichen mit dem Vorjahresquartal um 57 Prozent auf 180 Megawatt steigern. Ein Grund für diese Entwicklung war das wachsende Geschäft in den europäischen Exportmärkten und den USA. In Deutschland entwickelte sich das Geschäft aufgrund der derzeitigen Restrukturierung rückläufig. Folge: Die Absatz-Auslandsquote für die ersten drei Quartale 2013 lag bei 76 Prozent und somit 15 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Der Absatz inklusive des externen Wafergeschäfts betrug 427 Megawatt, im Vorjahreszeitraum waren es 470 Megawatt.

Privatkunden zurückhaltend

Der laufende Restrukturierungsprozess der Solarworld löste insbesondere bei Privatkunden im deutschen Markt eine Kaufzurückhaltung aus. Hierdurch ging das Geschäft mit Bausätzen stark zurück, sodass der reine Modulvertrieb mit geringer Marge im Berichtszeitraum dominierte, erklärt das Unternehmen.

Aufgrund der eingeleiteten, aber noch nicht final abgeschlossenen finanziellen Restrukturierung des Konzerns sei eine Fremdkapitalbereitstellung für Großprojekte zurzeit nicht darstellbar. Zudem entwickele sich der Absatz im Hauptmarkt Deutschland schwächer als geplant. Folglich erwarte der Konzern derzeit, entgegen der Prognose, dass der Absatz mit Modulen und Bausätzen sowie der Umsatz unter Vorjahresniveau liegen werden.

Bereits seit Wochen verhandelt Bosch mit Solarworld über den Verkauf der Solarsparte. Zuletzt waren nach Medienberichten nur noch Solarworld und das arabisch-indischen Unternehmen Microsol im Rennen. Die beteiligten Unternehmen wollten den Stand der Verhandlungen aber nicht kommentieren. (Niels H. Petersen)