Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Tempo beim Netzausbau

Die Mitsprache der Bürger beim Stromnetzausbau kostet Zeit. Beim konkreten Trassenbau soll es allerdings umso schneller gehen, erhofft sich die Bundesnetzagentur. Die Anmeldungen für die Infoveranstaltungen gehen allerdings leicht zurück.

Die Bundesnetzagentur hat Mitte September die öffentliche Konsultation der Entwürfe des Netzentwicklungsplans (NEP) 2013 und des Offshore Netzentwicklungsplans (O NEP) 2013 gestartet. Dazu gibt es sechs Informationsveranstaltungen vor Ort über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Im Schnitt sei das Interesse an den Veranstaltungen in Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgegangen, urteil Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur auf dem 10. Deutschen Regulierungskongress, der am 25. und 26. September 2013 in Berlin stattfand. „Am Anfang des Prozesses soll durch Transparenz und Mitbestimmung der Bürger die Akzeptanz der Ausbauprojekte erhöht werden, damit es bei der konkreten Umsetzung schneller geht“, erklärt Franke. Bis zum 8. November dieses Jahres können alle interessierten Bürger Stellung nehmen. Ab 2014 beginnt dann der konkrete Trassenbau.

Insgesamt weisen die Übertragungsnetzbetreiber 90 Maßnahmen zum Netzausbau und zur Netzverstärkung mit einer Gesamtlänge von 2.300 Kilometern aus. Davon stehen 21 neu im Netzentwicklungsplan. Der Rest stammt noch aus dem Entwurf des Vorjahres. Von diesen insgesamt 90 Maßnahmen erachtet die Bundesnetzagentur 70 für bestätigungsfähig. Für die restlichen 20 geforderten Maßnahmen mit einem Gesamtumfang von 1.150 Kilometern Länge sehe die Netzagentur keine Notwendigkeit. Von vier geplanten Hochspannungsgleichstromübertragungen sind immerhin drei Nord-Süd-Stromautobahnen genehmigt. Die von der Bundesnetzagentur geschätzten Investitionskosten liegen derzeit bei rund 22 Milliarden Euro.

Mehr Solardächer für die Großstädte

Peter Birkner, Vorstand des Frankfurter Energieversorgers Mainova, betonte auf dem Kongress die Möglichkeiten von gebäudeintegrierter Photovoltaik (BiPV). Wenn Fassaden gebaut oder erneuert würden, könnte eine Glasfassade aus Photovoltaikmodulen eine kostengünstige Alternative sein. Denn BiPV ist Baumaterial und Solaranlage in einem. Auch die Dächer in den Großstädten böten noch enormes Ausbaupotenzial. „Die Hausdächer in einer Stadt wie Frankfurt bieten Platz für 800 Megawatt Leistung, das entspricht der Spitzenlast der Frankfurter“, so Birkner. Zumindest wenn die Sonne scheint. Zudem würden durch mehr städtische Solardächer, die Stromerzeugung und –nachfrage wieder zusammengeführt – ohne kilometerlange Trassen. (nhp)