Die Zahl der neu installierten Photovoltaikanlagen in Deutschland ist im Jahr 2024 und auch 2025 erneut gesunken. Das zeigen aktuelle Auswertungen des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Laut ZVEH wurden 2024 von Elektrohandwerkbetrieben rund 400.000 Solaranlagen installiert – ein Rückgang um 27,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Rückgang bei Eigenheimen in 2025 um rund 28 Prozent
Die installierte Leistung sank von 7,09 auf 5,84 Gigawatt, was einem Minus von 17,6 Prozent entspricht. Auch das Marktstammdatenregister bestätigt diese Entwicklung: Die Zahl der Dach- und Fassadenanlagen ging 2024 von 750.000 auf 630.000 zurück.
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Eine aktuelle Auswertung des BSW-Solar zeigt, dass sich der Rückgang auch 2025 fortsetzt. Im Segment der Eigenheime wurden rund 28 Prozent weniger Solarstromanlagen errichtet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen ist das Segment der Einfamilienhäuser. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Zielen der Bundesregierung, die private Haushalte zu Akteuren der eigenen Energieversorgung machen will.
ZVEH warnt vor Stopp der Einspeisevergütung
Angesichts des neuen Kurses im Bundeswirtschaftsministerium warnt der ZVEH vor weiteren Maßnahmen, die den solaren Ausbau weiter bremsen. Dazu zählen ein möglicher Stopp der Einspeisevergütung für kleine Solaranlagen und zusätzliche regulatorische Vorgaben. Alexander Neuhäuser, Hauptgeschäftsführer des ZVEH, betont: „Solarenergie ist ein wichtiger Baustein der dezentralen Energieversorgung und damit der Energiewende. Es gilt also, die Zahl der Solaranlagen weiter zu steigern und mehr Menschen davon zu überzeugen, künftig in solche Anlagen zu investieren.“
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Neuhäuser warnt zudem vor langfristigen Folgen für die Branche: „Wenn sich die Rückgänge verfestigen, werden sich auch die Installationsbetriebe auf andere Geschäftsfelder verlegen. Soll dann der Solarsektor wieder hochgefahren werden, fehlt es an Fachkräften.“ Der ZVEH fordert daher klare und verlässliche Rahmenbedingungen sowie ein Bekenntnis zur Energiewende. (nhp)
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