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Agri-PV – Landwirt erzielt höhere Erträge unter den Modulen als auf Referenzfläche

Im vergangenen Winter hat Gridparity eine Solaranlage auf einem Acker in Bad Sassendorf errichtet. Durch die Nachführung der Module erreicht die Anlage rund 30 Prozent mehr Solarertrag im Vergleich zu einer herkömmlichen festaufgeständerten Photovoltaikanlage. So liefert die Anlage mit einer Leistung von 933 Kilowatt jedes Jahr rund 1,25 Millionen Kilowattstunden Strom. Bei einer Festäufständerung wären in der Region am östlichen Rand des Ruhrgebiets nur knapp eine Million Kilowattstunden Ertrag aus einer Anlage dieser Leistung zu erwarten.

Module senkrecht stellen

Doch das ist nicht der einzige Vorteil. Denn Landwirt Stefan Jatzkowski bewirtschaftet die Fläche in der fruchtbaren Soester Börde weiterhin landwirtschaftlich. Durch die Möglichkeit, die Module komplett senkrecht zu stellen, kann er so fast die gesamte Fläche für den Anbau von Biogetreide nutzen – nahezu ohne Einschränkungen. Zusätzlich profitieren die Flächen von den Biodiversitätsstreifen, die sich zwischen den Montagepfosten der Solaranlage entwickeln.

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Erträge höher als erwartet

Schon wenige Monate nach der Inbetriebnahme der Anlage berichtete der Anlagenbetreiber und Landwirt von klaren landwirtschaftlichen Vorteilen gegenüber einer Referenzfläche, die sich in unmittelbarer Nähe befindet und ohne Solaranlage bewirtschaftet wird. „Es hat sich schnell gezeigt – nach der Aussaat waren die landwirtschaftlichen Erträge unter den Modulen besser als auf der daneben liegenden Vergleichsfläche“, sagt Stefan Jatzkowski. „Nun hat die Ernte gezeigt, dass die Erwartungen sogar noch übertroffen wurden“, freut er sich.

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Mikroklima und Biodiversität im Blick

Auch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung durch das Haus Düsse, das nordrhein-westfälische Versuchs- und Bildungszentrum für Landwirtschaft, zeigen eine solche Entwicklung. Die Forscher schauen sich aber nicht nur die Erträge an. Sie wollen auch wissen, warum diese anders sind als auf der Referenzfläche. Dazu untersuchen sie die Auswirkung der Agri-PV-Anlage auch auf das Mikroklima und die Biodiversität. Diese ist wichtig, da die Anlage im sensiblen Umfeld eines Vogelschutzgebietes steht.

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Zusätzliche Chance für Landwirte

Insgesamt sind die Projektbeteiligten zufrieden mit den Ergebnissen. Das Projekt zeigt: Agri-PV funktioniert und bietet eine zusätzliche Chance für die Landwirte, ihre Einkommen zu diversifizieren und durch solide Solarerträge zu stabilisieren. Gleichzeitig könne sie wertvolle Böden weiter für die landwirtschaftliche Produktion nutzen. (su)