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PVXchange: Modulpreise bleiben niedrig

Der Grund sind die anhaltenden Spannungen im Roten Meer und im Golf von Aden. Huthi-Milizen aus dem Jemen attackieren Handelsschiffe und hindern sie an der Einfahrt ins Rote Meer und zum Suez-Kanal. Viele Reedereien meiden diese Strecke.

Die Alternativroute führt um die Südspitze von Afrika und ist etwa 6.000 Kilometer länger. Die Frachtkosten für Container aus China nach Rotterdam wurden von den Spediteuren beinahe verdreifacht.

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Nachfrage zu Jahresbeginn verhalten

Dass die Modulpreise nicht stärker anziehen, liegt daran, dass die Nachfrage zu Jahresbeginn verhalten war. In Deutschland beziehungsweise Europa sind die anhaltende Kältewelle und die unsichere politische Lage Schuld. Beispielsweise in Polen kommt die neu gewählte Regierung des Ministerpräsidenten Donald Tusk nur langsam in den Arbeitsmodus. In Deutschland verzögert sich das Solarpaket aufgrund der Löcher im Haushalt 2024.

Auftragsstau abgearbeitet

Wirft man einen Blick zurück auf die Prognosen für das Jahr 2023, haben sich die Erwartungen erfüllt: Ab der Jahresmitte fielen die Preise. Bei Modulen kam der Preisverfall sogar schneller und heftiger, als es sich selbst Experten vorstellen konnten. Durch die sinkenden Kosten wurden im zweiten Halbjahr hohe Zubauzahlen vor allem bei privaten Anlagen erreicht, obwohl die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum merklich nachgelassen hatte. Zumindest in den ersten drei Quartalen wurde der bei vielen Errichtern existierende Auftragsstau abgearbeitet.

Projekte wurden verschoben

Der dringend erwartete Bürokratieabbau für größere Solarparks wurde bis Ende 2023 noch nicht eingelöst. Das bremste den Zubau von kommerziellen und industriellen Anlagen aus. Die rasant fallenden Modulpreise führten bei den Investoren zu einer abwartenden Haltung. Manche Projekte wurden verschoben.

Von einem Engpass bei den Montagekapazitäten ist derzeit kaum die Rede. Aktuell müssen viele Angebote aus dem letzten Jahr preislich nach unten korrigiert werden, da sich die Komponenten verbilligt haben und sich die Konkurrenzsituation verschärft. Bei kleinen bis mittleren Komplettsystemen wird nicht mehr jede Installationsofferte kritiklos und ohne Preisverhandlung hingenommen. (MS/HS)

Tipps und Hinweise für Investoren und das Projektgeschäft

Der Autor: Martin Schachinger ist Elektroingenieur und seit über 20 Jahren in der Photovoltaik aktiv. 2004 gründete er die internationale Online-Handelsplattform PVXchange, über die Großhändler, Installateure und Servicefirmen neben Standardkomponenten für Neuinstallationen auch Solarmodule und Wechselrichter beziehen können, deren Produktion ausgelaufen ist.

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