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“Wir brauchen eine gemeinsame Strategie“

Peter Altmaier hat eine Strompreisbremse beschworen, um das Rad der Zeit zurückzudrehen. Sein Versuch, die Solarbranche endgültig zu beerdigen, ist knapp gescheitert. Warum wird die Solarenergie in der Öffentlichkeit fast ausschließlich negativ wahrgenommen?

Iris Krampitz: Wir haben es mit millionenschweren Kampagnen der großen Energieversorger zu tun. Nehmen Sie als Beispiel die Plakate und Botschaften der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Die Solarbranche hat wenig entgegenzusetzen. Eigentlich müsste sich die Branche in der Kommunikation ähnlich aufstellen wie die großen Stromkonzerne.

Also mehr Geld für öffentlich wirksame Kampagnen in die Hand nehmen?

Iris Krampitz: Sicher auch das. Aber vor allem geht es um die Strategie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. RWE schimpft beispielsweise nicht über E.ON, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Oder schauen Sie sich doch einfach mal das von einer Unternehmensberatung erstellte Kommunikationskonzept Kernenergie an (siehe z.B. unter www.greenpeace.de). Viele Firmen in der Branche der erneuerbaren Energien sind sich auch nicht klar darüber, dass der Großteil der Berichterstattung – also auch die negativen Berichte über Solarenergie – auf PR basieren. Ein Begriff wie die Strompreisbremse ist keine Erfindung von Peter Altmaier, das hat sich eine findige Kommunikationsagentur ausgedacht und lanciert. Von professioneller PR ist die Solarbranche weit entfernt.


In Bad Staffelstein fanden sich rund hundert Akteure der Solarwirtschaft zusammen, um endlich mit einer Stimme zu sprechen. Kommt das Aktionsbündnis nun in Gang?

Iris Krampitz: In einem ersten Workshop haben wir spontan Botschaften gesammelt, die wir in die Gesellschaft tragen wollen. Aber man muss das strategisch angehen, mit ein paar Verlinkungen auf Facebook ist es nicht getan. Es reicht nicht, wenn jeder für sich wild losläuft. Wir müssen überlegen, welche Zielgruppen wir mit welchen Botschaften erreichen wollen. Deshalb wird nun ein Verein gegründet, der die Kommunikationskampagnen der gesamten Branche in Zusammenarbeit mit den Verbänden koordinieren will.


Immerhin gibt es bereits eine Facebook-Seite …

Iris Krampitz: Richtig, man kann das Konzept des Vereins und Informationen bereits im Internet finden. Das Aktionsbündnis „Sauber bleiben“ wird im Mai offiziell gegründet. Wer mitmachen will, kann sich auf der Webseite unserer Agentur oder auf der Facebook-Seite informieren. Derzeit haben wir bereits rund hundert Unterstützer. Im Mai beginnt die eigentliche Arbeit an den Kampagnen. Das Ziel ist es, durch eine gemeinsame und abgestimmte Kommunikation ein Gegengewicht gegen die Kampagnen der großen Stromkonzerne zu schaffen und die Energiewende und den Klimaschutz voranzutreiben.


Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.


Mehr über das Aktionsbündnis „Sauber bleiben“, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe von Photovoltaik.


www.pr-krampitz.de

www.facebook.com/aktionsbuendnis.sauberbleiben