Die Unión Española Fotovoltaica (UNEF) hat auf der Genera in Madrid ein Forum zur Elektrifizierung der Nachfrage organisiert. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Víctor Marcos, Generaldirektor für Energieplanung und -koordination im spanischen Ministerium für den ökologischen Wandel, und José Donoso, Generaldirektor des Branchenverbands UNEF. Beide betonten, dass die Elektrifizierung keine Zukunftsvision, sondern eine aktuelle Notwendigkeit sei, die mit dem Ausbau erneuerbarer Energien Schritt halten müsse.
Genera – starke Impulse für hybride Betreibermodelle
Donoso erklärte: „Wir haben einen großen Erfolg bei der Dekarbonisierung des Stroms erzielt, aber wir stehen noch vor der Herausforderung, die Endnutzungen der Energie zu dekarbonisieren.“ Marcos hob hervor: „Spanien ist die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Europäischen Union, und unser Engagement für erneuerbare Energien war dafür entscheidend. Wir müssen Unternehmen die Investition in erneuerbare Energien erleichtern.“
Flexibilität, mehr Speicher und neue Geschäftsmodelle
Niels H. Petersen
Vertreter veranschaulichten, wie die fortschreitende Elektrifizierung im Wohnbereich durch Eigenverbrauch, Speicher, Elektromobilität und effiziente Klimatisierung vorangetrieben wird. Joan Herrera, Partner bei Samso, sagte: „So wie der Eigenverbrauch 2019 explodierte, muss 2025 der verteilte Speicher der Vektor der Energiewende im Land sein.“
Genera: Branche erwartet neue Impulse für Eigenverbrauch und Speicher
Die Veranstaltung machte deutlich, dass Elektrifizierung weit mehr als ein technologischer Wandel ist. Sie erfordert eine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Transformation sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. Borja Pallás, Betriebsleiter von Senda Green, betonte: „Elektrifizierung ist nur dann sozial tragfähig, wenn sie zugänglich ist, und Energiegemeinschaften sind das Werkzeug dafür.“ Javier Barajas, Berater bei EHS Techniques, forderte: „Wir müssen die Menschen in den Mittelpunkt stellen und die Projekte an die Nachbarn anpassen, nicht umgekehrt.“
Industrie braucht flexible Netze und Speicher
Niels H. Petersen
Auch Unternehmen und Industrie stehen im Folus: Álvaro Cámara, Geschäftsentwicklungsleiter bei Quinto Armónico betonte, dass die industrielle Nachfrage nach Energie effiziente, sichere und skalierbare Lösungen erfordert. „Es gibt Interesse an Elektrifizierung. Aber die Realität ist, dass das Stromnetz ausgelastet ist, erklärt Cámara. Das lässt sich durch Flexibilität und Speicher lösen.“ Mar Martín, Vertriebsleiterin beim Speicherhersteller Ampere, zeigte Anwendungen für intelligentes industrielles Speichern, um Betriebskosten in Gewerbe und Industrie zu senken. „Industrielle Speicher müssen denken, vorhersagen und handeln, um eine optimierte Energieversorgung im Takt des Marktes zu bieten“, sagt Martín.
Genera und Matelec zeigen Innovationen und aktuelle Trends
Sergio Adán, Bereichsleiter bei Engie, betonte: „Um die industrielle Nachfrage zu elektrifizieren, sind Anpassungen der Prozesse, Investitionen in neue Technologien und Geräte, ausreichende Verfügbarkeit erneuerbarer Elektrizität und ein aktives Nachfragemanagement notwendig.“ Es sei nun entscheidend, die aktuelle Situation zu analysieren und eine technische sowie wirtschaftliche Roadmap für die Transformation zu definieren. (nhp)