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Bernreuter Research: China importiert weniger Polysilizium

Chinas Importe von Polysilizium sind 2023 auf das niedrigste Niveau seit 2011 gefallen. Laut chinesischer Zollstatistik sanken die Importe um 28,5 Prozent von 88.093 Tonnen im Jahr 2022 auf 62.965 Tonnen im vergangenen Jahr.

Polysilizium: Industrie in China vor neuer Bereinigung

Verschiebung der Siliziumströme

Polysilizium wird für Solarzellen und Mikrochips gleichermaßen benötigt. „Nicht-chinesische Hersteller wie Wacker, Hemlock Semiconductor und OCI Malaysia verlagern ihre Lieferungen zunehmend von China nach Vietnam“, erläutert Johannes Bernreuter, Herausgeber des aktuellen Polysilicon Market Outlook 2027. „In Vietnam haben drei der vier größten chinesischen Solarmodulproduzenten neue Waferfabriken errichtet.“

Alle Informationen zur Fertigung von Silizium, Wafern, Zellen, Modulen und anderen Komponenten der Solarbranche finden Sie hier.

2018 hatte JA Solar begonnen, Wafer in Vietnam zu fertigen, mit einer jährlichen Kapazität von 1,5 Gigawatt. Diese Fabrik wurde 2023 auf vier Gigawatt erweitert. Jinko Solar folgte Anfang 2022 mit sieben Gigawatt für Wafer. Trina Solar eröffnete im August 2023 ein Waferwerk für 6,5 Gigawatt im Jahr.

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Unerfreuliche Einschränkungen bei der Einfuhr

Damit beugen die Chinesen unerfreulichen Einschränkungen in den USA vor. Denn ein Großteil des chinesischen Polysiliziums stammt aus dem Nordwesten des Landes. Die Hersteller stehen im Verdacht, uigurische Häftlinge als Zwangsarbeiter einzusetzen.

Deshalb bestätigte das US-Handelsministerium im August 2023, dass Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen aus Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam erhebliche Zölle zahlen müssen, wenn sie Wafer aus dem Reich der Mitte verarbeiten. Diese Zölle werden ab Jahresmitte 2024 fällig.

USA schließen Zwangsarbeit aus

Im Juni 2021 trat in den USA zudem das Gesetz zur Verhinderung uigurischer Zwangsarbeit in Kraft. Es schließt Produkte, die mit Zwangsarbeit in Xinjiang in Nordwestchina hergestellt wurden, von der Einfuhr in die Vereinigten Staaten aus.

Deshalb versuchen die Chinesen nun, separate Lieferketten für Solarmodule zu etablieren, die für den nordamerikanischen Markt gefertigt werden. Die Folge: JA Solar hat einen alten Liefervertrag mit Hemlock Semiconductor reaktiviert. Trina ist langjähriger Kunde von Wacker. Jinko schloss zwei Lieferverträge mit Hemlock und Wacker.

Silizium wird reingewaschen

Waferfabriken außerhalb Chinas erleichtern es den Herstellern, die strengen Auflagen des US-amerikanischen Zolls zu erfüllen. Denn sie müssen bei der Einfuhr nachweisen, dass kein metallurgisches Silizium oder Polysilizium aus Xinjiang in den Lieferketten eingedrungen ist.

Zollstatistiken zeigen jedoch, dass im Gegenzug die Exporte von Polysilizium von China nach Vietnam von 639 Tonnen (2022) auf 4.970 Tonnen (2023) hochgeschnellt sind. Das legt den Verdacht nahe, dass auf diese Weise Polysilizium reingewaschen wird. (HS)

Weitere Informationen über den Report finden Sie hier.

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