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Neuheiten

Leistung und Vielfalt steigen

Zur Messe in München war die Zahl der Modulhersteller, die ihre Neuheiten präsentierten, deutlich ausgedünnt. Die erbarmungslose Konsolidierung wird sichtbar, auch wenn die Messehallen insgesamt überbucht waren.

Interessant auch: Zwar sind Perowskite als aussichtsreiches Material für Solarzellen in aller Munde. Kommerziell spielen sie jedoch bislang keine Rolle. Frühestens in zwei Jahren sind praxistaugliche Module zu erwarten. Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor den Ingenieuren, die in den Laboren an dieser neuen Technologie arbeiten. Kürzlich meldete Qcells einen Durchbruch: Labormuster hatten umfangreiche Tests bestanden, ihre Langlebigkeit wurde verbessert.

BC-Zellen bei Leistung führend

Zur Intersolar in München standen die Backcontact-Zellen (BC) ganz oben auf dem Treppchen, was Leistung der Module und Besucherinteresse betraf. Topcon spielte auch eine wichtige Rolle, konnte aber nicht mit den Fortschritten bei BC mithalten.

BC-Zellen haben beispielsweise die neuen Leichtbaumodule von Euronergy, bei denen obendrein die Gläser durch spezielle Komposite ersetzt wurden. Die Module wiegen nur vier Kilogramm pro Quadratmeter und sind perfekt geeignet für Dächer mit geringer Lastreserve.

Zellen mit Kupferfolie kontaktiert

Trotzdem erfüllen die Paneele alle Anforderungen hinsichtlich des Brandschutzes, wie unser Video von den Brandversuchen in Stuttgart beweist (siehe Kasten). Außerdem eignen sie sich gut zur Integration in Fassaden.

Die Zellen werden auf der Rückseite vollflächig durch Kupferfolie kontaktiert statt der üblichen Kontaktfinger. Eine Zwischenschicht trennt die beiden Pole der Zellen. Dies verringert unter anderem das Risiko von Hotspots. „Die Kupferfolie leitet die Wärme schneller von erhitzten Bereichen ab“, erklärt Entwicklungschef Martin Green.

Auch bei Mikrorissen bleibt die Leistung des Moduls erhalten. Denn die vollflächige Kontaktierung verhindert, dass abgerissene Teile der Zellen keinen Strom mehr liefern. „Der Strom fließt um die Risse herum“, erläutert Green. Die Module werden zudem in vielen Farben angeboten, was zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten bietet.

Denn längst geht es nicht mehr nur um möglichst hohe Leistung. Um Nischen zu öffnen, gewinnen optische und ästhetische Effekte an Bedeutung. Beispielsweise bietet Futurasun aus Italien mit der Modulserie Silk vielfarbige und metallisch glänzende Paneele.

Aiko: Modul sendet Daten in die Cloud

Die großen chinesischen Anbieter sehen die Zukunft in standardisierter Massenware, vornehmlich für private Dächer und das Projektgeschäft. Aiko stellte das neue Modul Navigator vor. Das Unternehmen nutzt eigene ABC-Zellen (N-Typ).

Ausgestattet mit Power Line Communication überträgt die Anschlussdose des Moduls die Betriebsdaten über den DC-Anschluss. Die Daten werden an ein zentrales Gateway weitergeleitet und mit einer Cloud-Plattform verbunden. Auf diese Weise können die Betreiber jedes einzelne Modul überwachen.

Allerdings lässt sich derselbe Effekt mit gängigen DC-Optimierern erreichen, die weitere Funktionen bieten, etwa Abschaltung im Brandfall und Optimierung bei teilweiser Verschattung. Nicht zu unterschätzen ist die Cybersecurity einer solchen Lösung, die neben der Betriebsüberwachung der Wechselrichter eine zweite Cloud in Anspruch nimmt. Es bleibt abzuwarten, ob Aiko mit dieser Lösung in Europa erfolgreich ist.

Zahlreiche Verträge gezeichnet

Die Modulserie Infinite von Aiko sendet zwar keine Daten, ist aber Topcon-Modulen beim Ertrag überlegen: Weil die Kontakte allesamt auf der Rückseite liegen, ist die Aperturfläche auf der Front um knapp fünf Prozent größer. Zwischen 30 und 40 Watt mehr holen die Chinesen aus den Modulen.

Zahlreiche Kunden nutzten die Messe, um sich Lieferungen zu sichern, darunter große Installateure und EPC sowie bekannte Fachhändler. Diese Module sind unter anderem bei Dachdecker Einkauf Süd, Krannich Solar, Segen und Solarmarkt erhältlich.

Longi bringt Himo 9 und Himo X10

Der chinesische Modulhersteller Longi zeigte in München das neue Himo 9, das mit HPBC-Zellen der zweiten Generation ausgestattet ist. Es kommt ohne Busbars aus, die Halbzellen sind vollflächig passiviert. Die Leistung erreicht 670 Watt bei einem Wirkungsgrad von bis zu 24,8 Prozent.

Das optimierte rückseitige Gitterdesign erhöht die Bifazialität auf über 80 Prozent. Im Vergleich zu Topcon bietet Himo 9 etwa 6,4 Prozent mehr Leistung. Das ist vor allem im Projektgeschäft wichtig, wo mit besonders spitzem Stift gerechnet wird.

Award für besondere Innovation

Zudem brachte Longi neue Solarmodule Himo X10 mit, die für besondere Anforderungen spezifiziert sind. Noch sind nicht alle Varianten in Europa erhältlich, sie werden im Laufe der kommenden Monate ausgerollt. Dieses Modul erhielt den Innovationsaward (siehe Beitrag auf Seite 54).

Das Himo S10 hat einen Wirkungsgrad von beeindruckenden 25,2 Prozent. Es besteht aus 54 Zellen und wurde speziell für private Kunden entwickelt. Es leistet 515 Watt, das entspricht 252,3 Watt pro Quadratmeter. Longi gibt auf diese Module eine Garantie auf Leistung und Materialien von 30 Jahren.

Winaico: neue Glas-Glas-Module

Winaico zeigte die neuen bifazialen Glas-Glas-Module WST-NCX48. Das robuste Modul leistet 460 Watt, die schwarze Variante 450 Watt. Es wiegt 25 Kilogramm (1.762 mal 1.134 Millimeter), der Alurahmen ist 35 Millimeter stark.

Auch Winaico gewährt 30 Jahre Garantie auf Produkt und Leistung. Die Gläser sind zwar nur zwei Millimeter stark, dennoch verspricht der Hersteller erhöhte Beständigkeit gegen mechanische Lasten und Hagelschlag.

CS Wismar: starkes Glas-Folie-Modul

Trotz verringerter Zahl an Modulherstellern aus Deutschland waren in München altbekannte Gesichter zu sehen. Erfrischend wirkte zum Beispiel der neue Auftritt der Sonnenstromfabrik (CS Wismar), die sich gemeinsam mit der Firma Ubbink präsentierte. Beide Firmen gehören mittlerweile zu Centrotec Industries.

Die Modulschmiede aus Wismar zeigte das neue Glas-Folie-Modul Black Contact mit bis zu 505 Watt. Es wird mit 30-jähriger Leistungsgarantie angeboten. Seine Abmessungen betragen 1.800 mal 1.134 Millimeter, der Rahmen ist 30 Millimeter stark.

Optische Vielfalt im Angebot

Ästhetische Vielfalt bieten die Module Sapphire Color, die in verschiedenen Farben – darunter auch Terrakotta – erhältlich sind. Sie fügen sich harmonisch in verschiedene architektonische Stile ein. Zudem sind sie ideal für Anwendungen, bei denen die Optik eine wichtige Rolle spielt.

In München stellte die Sonnenstromfabrik ein Perowskitmodul vor, das 540 Watt leistet. Es gab außerdem einen Ausblick auf kommende Modulgenerationen. Dieses Modul ist mit Tandemzellen von Oxford PV ausgestattet.

Futurasun zeigt ästhetisch ansprechende Module.

Foto: Heiko Schwarzburger

Futurasun zeigt ästhetisch ansprechende Module.
Longi bietet neue Module in verschiedenen Varianten an.

Foto: Heiko Schwarzburger

Longi bietet neue Module in verschiedenen Varianten an.

Sonnenkraft

Großes Interesse für Module aus Österreich

Der Messestand des österreichischen Anbieters Sonnenkraft erwies sich auf der Messe als Publikumsmagnet. Der Besucherandrang zeigte, dass Fertigung in Europa auch belohnt wird. So wurde kürzlich eine sehr große Dachanlage in Italien mit Modulen aus St. Veit ausgestattet.

Gemeinsam mit den langjährigen Partnern Greenonetec, Greenport, Swisspearl, Sto, Prefa, Green Solar und Master Solar präsentierte Sonnenkraft innovative Produkte und sammelte Aufträge ein. Die Module sind vom Deutschen Institut für Bautechnik zertifiziert und können somit auf oder am Gebäude eingesetzt werden. Zudem stellte Sonnenkraft ein eigenes Speichersystem und einen eigenen Wechselrichter vor.

Aktuelles Video

Euronergy: Neue Leichtbaumodule im Brandtest

PV on Tour: Die leichten Paneele von Euronergy haben harte Tests bestanden. Nun steht der Bauzulassung nichts mehr im Wege. Welche Vorteile diese Module haben und wie sie sich von der Konkurrenz unterscheiden, erklären Frank Hochmuth von Euronergy und Malte ­Sul­kiewicz von Osnatech.

Foto: Vorsatz Media

Aktuelles Video

Aiko: Neuer Maßstab für Effizienz

PV Guided Tours: Aiko stellt die ­dritte Generation der Infinite-Solarmodule vor. Gegenüber den Vorgängern ­wurde sie wesentlich verbessert. Außerdem präsentieren wir das brandneue Solarmodul Navigator mit KI-gestützter Diagnose und Betriebsüberwachung in Echtzeit.

Foto: Vorsatz Media

Aktuelles Video

IBC Solar: Mehr Flächen aktivieren

PV Guided Tours: Industrie und Firmen wollen Dächer, Fassaden und Parkplätze für Solarstrom nutzen. Dafür sind schlanke und vielseitig einsetzbare Montagesysteme wichtig. Wie IBC Solar sein Portfolio erweitert hat, zeigt Produktmanager Sebastian Geier im Video.

Foto: IBC Solar

IBC Solar

Neue Solarmodule aus Deutschland im Angebot

Der fränkische Großhändler IBC Solar zeigte in München ein neues Solarmodul aus deutscher Fertigung. Das Doppelglasmodul mit bis zu 465 Watt Leistung basiert auf einer einzigartigen 2D-Matrix-Struktur.

Die innovative Zellvernetzung erhöht die Energieausbeute um bis zu 70 Prozent, insbesondere bei suboptimalem Licht wie Teilverschattung. Dies stabilisiert den Gesamtertrag erheblich. Mit einer Produktgarantie von 25 Jahren und einer Leistungsgarantie von 30 Jahren ist es insbesondere für Eigenheime geeignet.

Foto: IBC Solar

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