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Doppelseitige Zellen aus Italien

Das ISC in Konstanz hat seine Technologie zur Herstellung doppelseitiger Solarzellen nach Italien verkauft. In Padua werden die effizienten Zellen hergestellt und in Modulen verbaut.

Der italienische Zellhersteller Mega Cell in Padua wird ab Anfang kommenden Jahres doppelseitige Solarzellen herstellen. Das International Solar Energy Research Center Konstanz (ISC Konstanz) hat mit den Italiener einen Lizenzvertrag abgeschlossen, wonach diese die BiSoN-Technologie der Konstanzer nutzen dürfen. Die Abkürzung steht für Bifacial Solar Cell on N-Type. Die doppelseitigen Solarzellen seien um 30 Prozent effizienter als herkömmliche Solarzellen, berichtet Mega Cell in einer Pressemitteilung. Ihr Wirkungsgrad beträgt schon heute über 20 Prozent. Werden 60 der Zellen in ein Modul zusammengeschlossen, bringt es so viel Leistung erbringen wie ein einseitiges Modul mit 350 Watt, verspricht Mega Cell. Damit kann es mindestens 30 Prozent mehr Solarstrom produzieren als ein fest installiertes 60-Zellen-Standardmodul mit einer Leistung zwischen 250 und 265 Watt, rechnen die Iteliener vor. Bei einachsiger Nachführung betrage die Steigerung sogar Prozent und mehr. „Mit der BiSoN-Technologie werden die Solarstromgestehungskosten erheblich gesenkt“, betont Franco Traverso, Geschäftsführer von Mega Cell. „Das ermöglicht der Photovoltaikindustrie, mit der fossilen Stromerzeugung mitzuhalten.“

Mega Cell darf die Technologie weitergeben

Die Produktionslinien der Italiener sollen nach Produktionsstart 80 Megawatt Leistung pro Jahr ausstoßen. Damit will Mega Cell pro Jahr 50 Millionen Euro Umsatz generieren. Mit der Vereinbarung erhält Mega Cell nicht nur das Recht, in Carmignano di Brenta selbst BiSoN-Solarzellen und mit diesen bestückte Module zu produzieren. Das Unternehmen darf diese Technologie auch als Unterlizenz an andere interessierte Zellhersteller weiter geben. Außerdem schlossen die Partner ein Technologietransferabkommen, das Mega Cell beim Aufbau der BiSoN-Produktionslinien umfangreiche Unterstützung durch die ISC-Spezialisten zusichert.

Produktion kann beginnen

Mit diesem Vertrag und der Übernahme der früheren Produktionslinien des französischen Herstellers Helios Technology sind nun die Voraussetzungen geschaffen, dass Mega Cell rasch mit der kostengünstigen industriellen Herstellung der doppelseitigen BiSoN-Solarzellen beginnen kann, betont das Unternehmen. „Ich freue mich, die langjährige Zusammenarbeit mit dem Team von ISC Konstanz fortzusetzen“, erklärt Franco Traverso. „Die lange Erfahrung unseres Technologieteams und die Expertise von ISC Konstanz in der Photovoltaikforschung, insbesondere bei Siliziumsolarzellen vom n-Typ, wird unseren Erfolg sichern.“ Die Italiener werden jetzt die entsprechenden Änderungen an ihrer Produktionslinie vornehmen. Das wird etwa fünf Monate dauern. Dann laufen die ersten Zellen vom Band. (su)