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Yingli ist Nummer Eins

Die Marktforscher von IMS Research bestätigen, dass es einen neuen Weltmeister bei der Modulproduktion gibt. Der chinesische Hersteller Yingli aus Baoding hat Suntech im vergangenen Jahr als weltgrößter Modulproduzent abgelöst. Mit einem Ausstoß von 2,3 Gigawatt konnten die Chinesen ihre Produktion um 43 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011 steigern. Sie liegen jetzt vor First Solar. Die Amerikaner produzierten im vergangenen Jahr Module mit einer Gesamtkapazität von 1,8 Gigawatt. Mit einem Produktionsvolumen von 1,6 Gigawatt schaffte es Trina Solar auf den dritten Rang. Der bisher größte Modulproduzent Suntech erreichte nur noch Platz fünf der Weltrangliste. Der bisher führende Modulbauer aus Wuxi leidet sehr stark unter einer erdrückenden Schuldenlast, die im letzten Jahr einige Produktionslinien schließen mussten.

First Solar verteidigt Platz zwei

Noch knapp vor Suntech schaffte es Canadian Solar auf den vierten Platz. Die Kanadier, die auch große Produktionsstätten in China unterhalten, brachten es auf einen Ausstoß von 1,55 Gigawatt – 500 Megawatt mehr als Suntech. Als einziger europäischer Konzern schafften es die Norweger von Renewable Energy Corporation (REC) unter die Top-10 der Modulproduzenten. Der Ausstoß der Produktionslinien in Singapur sowie die beiden US-Werke in Moses Lake, Washington, und Silver Bow, Montana, betrug im vergangenen Jahr 757 Megawatt. Das ist eine Steigerung um 31 Prozent. REC wuchs damit schneller als viele chinesischen Konkurrenten. Neben Yingli und REC konnten noch drei weitere der zehn größten Modulbauer ihre Produktion um einen zweistelligen Prozentsatz steigern: Canadian Solar, Jinko Solar und Hanwha SolarOne, die mit der Übernahme von Q-Cells einen der größten deutschen Modulhersteller geschluckt haben. „SunPower und Trina wuchsen langsamer“, erklärt Stafan de Haan, Chefanlayst von IMS Research. „Suntech, First Solar und Sharp aus Japan verbuchten hingegen sinkende Absatzzahlen. Die weltweiten Photovoltaikendmärkte wuchsen 2012 um stabile 14 Prozent. Im Durchschnitt verloren die führenden Modulhersteller also an Boden.“

Marktanteile der großen Zehn rückläufig

Das zeigt sich vor allem an den Weltmarktanteilen, die die zehn größten Hersteller unter sich aufteilen. Obwohl im letzten Jahr viele Modulproduzenten aus dem Geschäft aussteigen mussten und einige in anderen Konzernen aufgingen, konnten sich die kleinen Hersteller auf dem Markt gegenüber den großen Konkurrenten behaupten. Der Marktanteil der zehn größten Produzenten sank auf 40 Prozent, sechs Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor.

Japaner mit hohen Steigerungsraten

Als größter japanischer Hersteller schaffte es Sharp auf den sechsten Platz hinter Suntech. Die Photovoltaikabteilung des Mischkonzerns produzierte Module mit einer Gesamtleistung von 1,05 Gigawatt. Allerdings war nicht Sharp Gewinner beim Wachstum in Japan. „Die japanischen Anbieter Solar Frontier und Kyocera steigerten 2012 massiv ihren Ausstoß und ihren Warenversand“, sagt de Haan. „Solar Frontier kletterte von Platz 14 im Jahr 2011 auf Platz 11 im vergangenen Jahr, während sich Kyocera von Platz 17 auf Platz 12 verbesserte.“

Marktverhalten gewandelt

Neben den Veränderungen in der Weltrangliste der größten Modulhersteller hat sich auch das Marktverhalten gewandelt. Konzentrierten sich die großen Produzenten in der Vergangenheit auf die Schlüsselmärkte, vor allem in Deutschland und Italien, hat sich die Situation im letzten Jahr geändert. „Als eine Reaktion auf die Verschiebung des weltweiten Installationsvolumens von Europa, sind auch die Strategie der Spitzenunternehmen verzweigter geworden“, erklärt de Haan. Immer mehr haben die Unternehmen neue Märkte im Blick. So erwirtschaftet Yingli fast ein Viertel seiner Umsätze in China. Auch Jinko Solar weitete sein Chinageschäft aus und verkaufte im Reich der Mitte Module mit einer Leistung von 400 Megawatt, machte sich aber auch auf dem Markt in Sürafrika breit. Canadian Solar konzentrierte sich auf die Märkte in den USA und in Japan. First Solar hatte vor allem die Märkte in Lateinamerika im Blick. (Sven Ullrich)