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Mehrfamilienhaus in Graz wird komplett elektrisch versorgt

Der Bauträger Enoiko und die EAM Asset Management haben in Graz ein zweistöckiges Mehrfamilienhaus gebaut, das ohne die üblichen konventionellen hydraulischen, wassergeführten Wärmesysteme auskommt. Dadurch kommt das Gebäude komplett ohne Warmwasserrohre aus. Stattdessen nutzen die Bewohner des Gebäudes ausschließlich Strom für die Bereitstellung der gesamten Wärme zum Heizen und für das warme Brauchwasser.

Dachfläche maximal genutzt

Die Energie dafür kommt vom Dach des Gebäudes und von den beiden Carports, die vor dem Haus aufgestellt wurden. Denn auf ihnen sind üppige Solaranlagen installiert. Unter anderem um die Versorgung der Heiz- und Warmwasseranlage möglichst zu einem großen Teil mit Solarstrom sicherzustellen, wurden die Anlagen jeweils unterschiedlich ausgerichtet. Auf insgesamt 64 Kilowatt Leistung bringen es die Module.

Leistungssteller regeln die Wärmeversorgung

Um die Abrechnung zu vereinfachen, wurde jeder der acht Wohneinheiten ein Teil der Solarleistung konkret zugeordnet. Den Solarstrom wandelt – für jede Wohnung separat – ein Plenticore-Wechselrichter von Kostal in Wechselstrom um. Der Wechselrichter kommuniziert direkt mit jeweils einem Leistungssteller AC Thor 9s von My-PV. Er liefert ihm Informationen über die aktuelle Solarstromleistung, die vom Dach kommt. Der Leistungssteller wiederum verarbeitet diese Information und verteilt den Strom, den der Wechselrichter liefert, auf die einzelnen Wärmeerzeuger in den Wohnungen.

Erste Werte sind vielversprechend

Die ersten Verbrauchswerte des Gebäudes in Graz sind vielversprechend. Die Bewohner sind im März 2021 in die Gebäude eingezogen. Bis Juni hat der Solarstrom weitgehend ausgereicht – trotz der Tatsache, dass im März noch Raumwärme benötigt wurde. Im Durchschnitt musste jede Wohnung noch mit 100 Kilowattstunden Strom aus dem Netz zusätzlich beliefert werden, wie Martin Reiner, Geschäftsführer von EAM Asset Management, bestätigt.

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Marktübliche Wohnkosten erreicht

Er ist optimistisch, dass im Jahresergebnis die Bewohner auch mit zusätzlichem Netzstrom viel geringere Kosten im Vergleich zu einem hydraulischen System haben. Ganz davon abgesehen, dass die Baukosten ohne Warmwasserrohre viel geringer ausfallen, was sich wiederum auf die Miete auswirkt. „Die Wohnkosten bewegen sich entweder im marktüblichen Segment oder sogar darunter“, sagt Reiner. Dazu kommt noch, dass nur geringe Betriebskosten anfallen – abgesehen von den Kosten für den zusätzlich aus dem Netz bezogenen Strom, was allerdings auf das gesamte Jahr betrachtet kaum notwendig ist.

Den ausführlichen Bericht über das Gebäude in Graz lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der photovoltaik oder online hier. (su)