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Mit dem Laser messen

Dass Solarmodule wartungsfrei sind, gehört zu den Märchen unserer Branche. Das haben wir bei vielen Dachgeneratoren gelernt. Das fängt bei der fehlenden Dokumentation an. Ohne genauen Modulplan macht die Suche nach Fehlern und Defekten wenig Sinn. Oder sie verschlingt unendlich viel Zeit – und somit Geld.

Gerüste sind sehr teuer

Bei Solarfassaden drückt dieses Problem noch mehr. Denn um die Solarstrings im Nachhinein zu ermitteln, müsste man die Fassaden einrüsten. Erst dann kann der Monteur die Module einzeln abnehmen und die Steckerverbindungen prüfen.

In der Regel sind Solarfassaden vor allem an gewerblich genutzten Immobilien zu finden, das macht die Sache noch schwieriger. Denn dann gilt es, eventuelle Fehler in der Verkabelung oder in den Steckern schnell aufzuspüren. Nicht zu unterschätzen ist das Brandrisiko durch Hotspots in den Modulen oder Isofehler in der Verkabelung.

Zunächst muss man die Solarfelder möglichst genau ausmessen, um die Fehler schnell zu finden. Weiß man, wo die Fehler stecken, sinkt der Aufwand für ihre Behebung, also Austausch oder Reparatur.

Früher wurden Module demontiert und sogar die Anschlussdosen der Module geöffnet, um die Anlagen durchzumessen. Heute nutzt man moderne Lasertechnik. Bis zu 100 Kilowatt Solargenerator lassen sich damit innerhalb einer Stunde durchmessen – bis zum kompletten Modulplan.

Das geht vom Boden aus, ohne aufwendiges Gerüst. „Auch Solarfassaden brauchen die genaue Dokumentation und die regelmäßige Durchsicht“, weiß Klaus Terlinden von der Firma Solartektor aus Flensburg. „Weil die Fassaden unter Umständen sehr großflächig sind, muss man moderne Messgeräte nutzen.“

Ein Set zur Fehlerortung

Klaus Terlinden und sein Kollege Oliver Lenckowski haben das PV-Fehlerortungs-Set LSI entwickelt. Es vereinfacht die Fehlerortung von Solarfeldern, auch wenn sie vertikal angebracht sind. Die Ortungen sind unabhängig vom Tageslicht möglich – auch nachts oder bei dünner Decke aus Schnee oder Reif.

Hunderte von Anlagen haben die beiden Profis bereits analysiert, selbst sehr knifflige Systeme. Das Prinzip ist einfach: Solartektor nutzt einen blauen Laser, um die Solarzellen in den Modulen zu aktivieren. Weitere Geräte zur Fehlersuche runden das System ab. Das Fehlerortungs-Set LSI vereint drei Komponenten:

  • Laser-Set,
  • Signaltektor-Set,
  • Isotektor-Set.

Während die Thermografie oder die Elektrolumineszenz auf bestimmte Einstrahlungsverhältnisse beschränkt sind, kann der Laser jederzeit ans Werk gehen.

Herzstück ist eine blaue Laserdiode mit einer Wellenlänge von 450 Nanometern. Die vorgesetzte Linse mit einem Durchmesser von 75 Millimetern bündelt den Laser auf 100 Meter genau.

Der Einfallswinkel auf die Solarmodule ist unerheblich, das macht den Einsatz an der Fassade oder auf dem Dach besonders einfach. Jeder Handwerker oder Servicetechniker darf den Laser bedienen. „Der Laser erzeugt ein gepulstes Signal, das seine Energie auf die Solarzellen überträgt“, erklärt Oliver Lenckowski. „Dieser elektrische Energieimpuls geht durch den angeschlossenen String zum Lasertektor und wird an den Funkkopfhörer des Bedieners gesendet.“

Die Hände frei im Feld

Dadurch haben die Solarteure die Hände frei, um die Ergebnisse der Messung aufzunehmen. Die Kopfhörer sind per Funk über 860 Megahertz verbunden, erlauben also einige Hundert Meter Reichweite. Oder sie werden über Walkie-Talkies gekoppelt, die bis acht Kilometer reichen.

Zur Stromversorgung haben alle Geräte des PV-Fehlerortungs-Sets LSI Wechselakkus. Wahlweise laufen sie mit Einwegbatterien. „Bei großen Anlagen mit einigen Hundert Kilowatt Solarleistung zieht sich die Erstellung eines Modulplans normalerweise über Tage hin“, berichtet Lenckowski. „Das ist unumgänglich, denn ohne Modulplan ist die Fehlersuche wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Mit unserem Lasersystem brauchen wir für 100 Kilowatt nur eine Stunde, dann ist der Modulplan fertig.“

Jedes einzelne Modul lässt sich auf diese Weise von außen kontrollieren, etwa auf kurzgeschlossene Bypassdioden oder defekte Zellen. Ist der String funktionstüchtig, hört der Installateur im Funkkopfhörer ein eindeutiges Signal.

Wenn nicht, liegt ein Fehler vor. Somit kann man defekte Module sehr schnell orten. Das spart erhebliche Kosten bei der Demontage der defekten Module oder Steckverbinder.

System reagiert ohne Verzögerung

Das System reagiert verzögerungsfrei. Sobald der Laser seine Energie ins Modul schickt, ist der Prüfton zu hören. So lassen sich die Module sehr schnell mit dem Laser „abfahren“ und prüfen, wie sie in den Strings verbunden sind. Das funktioniert unabhängig vom Auftreffwinkel des Lasers, bei allen gängigen Modultypen, auch bei Dünnschicht. Für den Anschluss der Signalaufnahme (Lasertektor) am DC-Eingang des zu prüfenden Strings sind alle gängigen DC-Adapter im Set enthalten. Zusammenfassend lassen sich mit dem Laser-Set diese Aufgaben erledigen:

  • Orten der Module im String (Modulplan erstellen oder kontrollieren),
  • Orten von Leitungsunterbrechungen innerhalb des Moduls,
  • Orten von kurzgeschlossenen Bypassdioden,
  • Orten von Leitungsunterbrechungen zwischen den Modulen,
  • Orten der Polaritäten im String.

Auch Fehler in der DC-Verkabelung und Isofehler der Solarmodule lassen sich mit dem Set sehr schnell ausfindig machen. Der handliche Gerätekoffer wiegt insgesamt 25 Kilogramm. Alle darin befindlichen Geräte sind auf 1.000 Volt ausgelegt und erfüllen Schutznorm IP 20.

Installateure können den Koffer kaufen (auch als Mietkauf) oder leasen. Die Nutzer des PV- Fehlerortungs-Sets LSI werden geschult und gegebenenfalls beim Einsatz der Technik vor Ort beraten.

www.solartektor.de

Aktuelles Video

Solartektor einfach erklärt – schauen Sie rein!

www.photovoltaik.eu/videos

Fassadenreinigung

„Moose und Flechten können sich ansiedeln“

Sie haben vor einem Jahr eine Fassadenanlage gereinigt und jetzt kontrolliert, ob eine erneute Reinigung notwendig ist. Wie war das Ergebnis Ihrer Wischprobe?

Matthias Dührsen: Das war erstaunlich positiv. Picobello. Ich habe mich selbst gewundert, wie wenig Neuverschmutzung wir vorgefunden haben. In diesem Jahr brauchen wir die Fassadenanlage nicht zu reinigen.

Wie sehen denn die Umgebungsbedingungen aus?

Die sind nahezu ideal. Es handelt sich um die Fassade einer Halle, die zu einem mittelständischen Fensterbauunternehmen gehört. Davor ist ein geteerter Parkplatz, auf dem auch nur Schrittgeschwindigkeit gefahren wird.

Wie kam es zu der ersten Reinigung 2017?

Wir hatten das dem Kunden empfohlen, und es war auch notwendig. Die Anlage wurde 2010 installiert und seitdem noch nicht gereinigt. Und weil wir bereits Aufdachanlagen des Kunden reinigen, haben wir uns auch mit der Fassade beschäftigt.

Sie berichten von Korrosionsspuren auf den Modulen. Wissen Sie, woher die stammen?

So genau kann man das nicht sagen. Auf den Detailfotos sieht man kleine Laufnasen unter den Modulhaltern. Die können wir nicht mehr wegreinigen. Dafür war dann zwischen Errichtung und erster Reinigung schon zu viel Zeit ins Land gegangen.

Das zeigt, dass Fassaden ebenfalls Pflege brauchen …

Auf jeden Fall. Genau wie bei anderen Anlagen können sich Moose und Flechten ansiedeln. Der Regen spült den Schmutz zwar besser ab als bei flach geneigten Modulen. Aber Hinsehen sollte man trotzdem und nicht zu lange mit einer Reinigung warten.

Auf jeden Fall. Genau wie bei anderen Anlagen können sich Moose und Flechten ansiedeln. Der Regen spült den Schmutz zwar besser ab als bei flach geneigten Modulen. Aber Hinsehen sollte man trotzdem und nicht zu lange mit einer Reinigung warten.

Welche Intervalle empfehlen Sie?

Für Fassadenanlagen empfehlen wir genau wie für alle anderen Anlagen ein Reinigungsintervall von drei Jahren, wenn sie keiner besonderen Verschmutzung ausgesetzt sind. Für Anlagen an Bahnstrecken oder in unmittelbarer Nähe von Landwirtschaftsbetrieben sieht das anders aus, hier kann sogar eine Reinigung zweimal im Jahr sinnvoll sein. Das hängt vom konkreten Standort ab.

Mit welchem Gerät reinigen Sie Fassadenanlagen?

Zum einen, wie in diesem Fall, mit einer Teleskopbürste. So kann man vom Boden aus bis zu zwölf Meter hoch reinigen. Wenn es höher hinausgehen soll, braucht man einen Hubsteiger.

Und wie genau sieht der Arbeitsablauf aus?

Wir beginnen natürlich von oben nach unten. Und die meiste Arbeit soll das Wasser erledigen. Das heißt, wir weichen die obere Modulreihe ein und reinigen den Rahmen. Dann wird gebürstet und gespült. Inzwischen ist schon die nächste Modulreihe eingeweicht. So arbeiten wir uns von oben nach unten.

www.srsnord.de

Matthias Dührsen

ist Geschäftsführer von SRS Nord und reinigt mit seinem Unternehmen in Europa und bundesweit Solaranlagen auf Dächern und Freiflächen.

Sifatec

Umfassende Dienstleistungen für hohe Sicherheit bei Dacharbeiten

Mit ihren Absturzsicherungen für Flachdächer sowie den Hallen- und Solarbau erhöht die Firma Sifatec die Sicherheit gegen Absturz aus der Höhe. Die Gerüstlösungen wie das Seitenschutz- und Geländersystem mit patentiertem Einhängemechanismus sind bereits bundesweit im Einsatz. Zudem erweist sich der Familienbetrieb als kompetenter Partner, der den gesamten Bauprozess von Anfang bis Ende mit vielseitigem Service begleitet.

Dazu gehört der Montageservice für den Gerüstbau. Stehen notwendige Dacharbeiten oder Wartungsarbeiten an den Solargeneratoren auf dem Dach unmittelbar bevor, sichert Sifatec die Arbeiter von Baubeginn bis zur Fertigstellung mit ihren Seitenschutz-Gerüsten oder Absturzsicherungen ab. Nach Abstimmung des vorgesehenen Arbeitsbeginns bringt der Dienstleister die Sicherungssysteme schnell sowie zuverlässig an und demontiert sie wieder, sobald dies vom Kunden gewünscht wird. Der Ankauf eines Gerüsts ist nicht nötig. Mit der Anmietung des temporären Seitenschutzes ist die Sicherheit auf dem Dach zu jeder Zeit gewährleistet, und das bei gleichzeitiger Kostenersparnis.

Als Dachdeckermeister ist sich Geschäftsführer Karl-Josef Simon der individuellen Anforderungen an die Gerüstlösung und Sicherheit bewusst. Die Kompetenzen der Firma Sifatec gehen über den reinen Auf- und Abbau hinaus. Maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte beinhalten die projektbezogene Planung, Umsetzung und Statik. So ermöglicht Sifatec über den gesamten Bauprozess ein hohes Maß an Sicherheit bei völliger Bewegungsfreiheit.

www.sifatec.de

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