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Fassadenintergration: Fraunhofer ISE entwickelt mit Partnern standardisierte Lösung

Die Fassaden von Gebäuden bieten ein riesiges Potenzial für die Installation von Photovoltaikleistung. Doch bislang bleibt diese Potenzial noch weitgehend ungenutzt. „Während sich fast jedes Dach mit relativ geringem Aufwand mit Photovoltaik ausstatten lässt, sind herkömmliche Photovoltaikmodule für Fassaden in der Regel ungeeignet. Integrieren lassen sie sich nur mit einem unverhältnismäßig großen technischen und finanziellen Aufwand“, begründet Christian Luft, Experte für Energiemanagement beim Beratungsunternehmen Drees & Sommer, die Zurückhaltung. „Derzeit fehlen uns die standardisierten Planungsinstrumente, um Photovoltaik sowohl technisch, aber auch wirtschaftlich an den Fassaden anzubringen.“

Lösungen kombinieren

Die momentanen Lösungen sind meist Sonderanfertigungen. Standardisierte Lösungen sind kaum zu finden. Das will Drees & Sommer zusammen mit dem Fraunhofer ISE und verschiedenen Industrieunternehmen ändern. Im Verbundforschungsprojekt Solar Envelope Center arbeiten sie an einer Lösung, wie sich Solaranlagen technisch einfach, schnell und kostengünstig an den Gebäudehüllen umsetzen lassen. Im kommenden Jahr sollen die Ergebnisse vorliegen. Geplant ist allerdings, Teilergebnisse der Forschung als VDI-Richtlinie zu veröffentlichen, um die breite Anwendung zu fördern.

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Die standardisierte Lösung soll die Anwendung der Solarenergie in der Fassaden nicht nur einfacher werden. Vielmehr soll soll sie je nach Projektanforderungen kombinierbar sein, wie Helen Rose Wilson, Projektleiterin des Fraunhofer ISE, die Ziele des Forschungsprojekts umschreibt.

Fassaden genutzt

Die Lösung basiert auf Erfahrungen aus bereits umgesetzten Projekten wie wie das Rathaus Freiburg und das Bürogebäude OWP 12 in Stuttgart, dem Stammsitz von Drees & Sommer. Dort liefern die Solarmodule bilanziell mehr Strom als im Gebäude verbraucht wird. Zum Haus wird aber nur zum Plusenergiegebäude mit der Nutzung der Süd- und der Westfassade für die Photovoltaik. Allein diese produzieren so viel Strom, um ein Drittel des Bedarfs im Gebäude zu decken.

Hohe Anforderungen an Schallschutz und Wärmedämmung

Insgesamt wird auf knapp 700 Quadratmetern Fassadenfläche ein Ertrag von rund 70 Megawattstunden im Jahr gewonnen. Dank der innovativen Fassadenkonstruktion, die sehr hohen Anforderungen an Schallschutz und Wärmedämmung standhält, ist die Fassade in Kombination mit den Solarelementen nur 210 Millimeter dick. Auch optisch stellen die integrierten Photovoltaikelemente eine sehr ästhetische Lösung dar. (su)

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