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Hochbunker wird ein modernes Wohn- und Geschäftsgebäude

Die Düsseldorfer Heyestraße liegt am östlichen Rand der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Dort thront seit 1942 ein riesiger Hochbunker. Der Architekt David Wodtke hat das einstige Ungetüm in ein modernes Wohn- und Geschäftsgebäude verwandelt. Denn er hat nicht nur die Hülle vollkommen neu gestaltet. Er hat auch ein neues Energiekonzept etabliert, das auf möglichst hohe Autarkie getrimmt ist.

Solaranlage und BHKW liefern Strom

Entwickelt hat dieses Konzept Matthias Henkel, Geschäftsführer von Congy. Der Name des Unternehmens bedeutet Concepts for Energy. Der Kern des Konzepts, das Henkel für den alten Hochbunker entwickelt hat, ist eine üppige Strom- und Wärmeproduktion vor Ort. Neben einer großen Solaranlage, die die Hälfte des jährlichen Strombedarfs deckt, liefert ein BHKW im Keller des Gebäudes den Rest des Stroms und fast die komplette Wärme. Da eine Adsorptionskältemaschine installiert ist, die im Sommer die Wärme des BHKW in Kühlung für die Geschäftsräume umwandelt, kann die Anlage ganzjährig laufen.

Speicherfarm sorgt für hohen Eigenverbrauch

Zusätzlich sorgen zwei Stromspeicher von E3/DC dafür, dass möglichst viel Strom im Gebäude selbst verbraucht werden kann. Denn neben einigen Gewerbebetrieben und einer Kita, deren Verbrauchsprofil gut zum Produktionsprofil der Solaranlage passt, sind auch viele Wohnungen im Gebäude untergebracht. Das Besondere: Das Speichersystem ist als Energiefarm ausgelegt. Dies bedeutet, dass einer der beiden Speicher als Master am Netzregelpunkt angeschlossen ist. Dieser kommuniziert zudem mit dem zweiten Speicher, der als Slave keinen eigenen Netzanschluss beansprucht.

95 Prozent Autarkie erreicht

Auf diese Weise können etwa 75 Prozent des im Gebäude produzierten Stroms vor Ort genutzt werden. Dadurch liefern die Solaranlage und das BHKW 95 Prozent des benötigten Stroms. Diesen bietet der Architekt, der selbst im Gebäude wohnt und arbeitet, den anderen Bewohnern und Gewerbetreibenden zu attraktiven Konditionen als Mieterstrom an.

Einen kompletten Bericht über das Energiekonzept des Düsseldorfer Hochbunkers finden Sie in der Projektdatenbank des Architekturportals Solar Age. Nach Registrierung als Club Member können Sie diese kostenlos nutzen. (su)

Zum Weiterlesen:

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