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Solarmoves soll fahrzeugintegrierte Photovoltaik vermessen

Die Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU-Kommission hat das Projekt Solarmoves beauftragt, um den Einfluss von an Bord erzeugtem Solarstrom auf den Bedarf an E-Ladeinfrastruktur in der EU besser einschätzen zu können. Nun wurden im Rahmen des Projekts LKW-Flotten, die durch ganz Europa fahren, mit Sensoren ausgestattet, um die Stromertragsmodellierungen der Forschungsgruppe mit realen Daten zu validieren.

Technik von Sono Motors

Das dreijährige Forschungsprojekt kombiniert die Modellierung von Solarstromproduktion sowie -verbrauch der Fahrzeuge mit der Erprobung auf der Straße. Mit dabei sind die niederländische Organisation für angewandte Forschung TNO, das Fraunhofer ISE sowie die Firmen Sono Motors, Lightyear Layer und IM Efficiency. Verschiedene Fahrzeuge, insbesondere Vans und LKW mit integrierter Photovoltaik, werden für ein Jahr mit Sensoren ausgestattet, um die Sonneneinstrahlung unter realen Bedingungen in ganz Europa zu messen und zu bestimmen.

Die Lastwagen sind im Besitz mehrerer Logistikunternehmen, die bereit sind, dieses Projekt im Rahmen ihres normalen Betriebs zu unterstützen. „Die Ergebnisse dieser Datensammlung für ein Jahr werden detaillierten Aufschluss über die Effizienzsteigerung von Elektrofahrzeugen durch integrierte Photovoltaik geben“, sagt Wim Soppe bei TNO und Solarmoves Projektleiter. Das Projekt soll das Gesamtpotenzial fahrzeugintegrierter Photovoltaik ermitteln und Vorhersagen über die erforderliche E-Ladeinfrastruktur ermöglichen.  Aus den Ergebnissen werden dann politische Empfehlungen für die EU-Kommission abgeleitet.

ISE hat schon Solarpotenzial für Deutschland erhoben

Von 2019 bis 2023 untersuchte das Fraunhofer ISE im Projekt PV2go bereits das Solarpotenzial deutscher Verkehrswege. Mit den nun auch im Solarmoves genutzten, selbst entwickelten Einstrahlungssensoren konnten in diesem Projekt erste Erfahrungen gesammelt werden. Die Sensoren wurden im Rahmen einer Citizen Science Kampagne an 57 privaten PKWs sowie an fünf LKWs eines Logistikunternehmens angebracht.

Bei den Messungen über ein Jahr sammelten die Wissenschaftler auf über 460.000 Kilometern mehr als 46 Millionen Datenpunkte und werteten diese aus. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass der solare Energieverlust durch Verschattung bei einem Fahrzeug mit integrierter Photovoltaik im Dach und Motorhaube sowie einem durchschnittlichen Fahrverhalten bei circa 35 Prozent liegt.

Jährlich etwa 460 Kilowattstunden

„Unseren Berechnungen nach kämen PKW mit integrierter Photovoltaik unter Berücksichtigung dieser Verluste auf eine Stromproduktion von jährlich etwa 460 Kilowattstunden“, erklärte Christian Schill, Projektleiter von PV2GO am Fraunhofer ISE. „Bei einem Verbrauch von 15 Kilowattstunden auf 100 Kilometer, würde ein E-Auto so circa 3.000 Kilometer an Reichweite pro Jahr hinzugewinnen.“ Das klingt vielversprechend. Im Projekt Solarmoves wird das Konsortium herausfinden, inwieweit sich die Ergebnisse aus Deutschland auf den EU-Raum übertragen lassen. Das Forschungsprojekt läuft noch bis Ende 2026. (nhp)

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