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Die Schweiz sichert Axpo mit vier Milliarden Franken ab

Die Großhandelspreise für Strom haben sich gegenüber September 2021 mehr als verzehnfacht und die Preisschwankungen haben in den letzten Tagen neue Rekordwerte erreicht. Diese extreme Situation und die unvorhersehbare Entwicklung hat für alle Marktteilnehmer weitreichende Auswirkungen auf die Liquiditätsanforderungen. „Es ist paradox: Die langfristigen Aussichten von Axpo sind nach wie vor positiv, kurzfristig sind wir aber mit den Herausforderungen dieser historischen Energiekrise konfrontiert“, erklärt Axpo-CEO Christoph Brand.

Bisher braucht Axpo die Kreditlinie nicht

Mit der nun genehmigten Kreditlinie will die Schweizer Regierung sicherstellen, dass Axpo auch bei einer weiteren Verschärfung der Situation in der Lage ist, die mit den langfristigen Stromlieferverträgen für ihre Kunden verbundenen Sicherheitsleistungen zu decken und weiterhin ihren wichtigen Beitrag zur Schweizer Versorgungssicherheit zu leisten. Axpo ist ein öffentliches Unternehmen mit Sitz in Baden, im Kanton Aargau.

Die konservative Absicherungsstrategie des Versorgers führt zu kurzfristig zu hohen Sicherheitsleistungen wie es auch andere europäische Stromunternehmen wie RWE und Eon machen. sichern ihre eigene Produktion jeweils über mehrere Jahre im Voraus ab, was einer international anerkannten und weit verbreiteten Absicherungsstrategie entspricht. Axpo wendet diese in einer konservativen Form an und verkauft den Strom aus ihren Schweizer Kraftwerken mehrere Jahre im Voraus. Dadurch minimiert das Unternehmen sein Preisrisiko.

Video: so funktioniert die Absicherung der Stromproduktion

Davon profitieren auch die Kunden von Axpo, wie etwa Schweizer Verteilnetzbetreiber mit vielen Endkunden, Große Industriebetriebe oder KMUs, sichern sich durch langfristige Stromlieferverträge eine garantierte Energielieferung zu einem planbaren Preis. Zum Schutz von Käufern und Verkäufern ist bei langfristigen Stromlieferverträgen die Hinterlegung einer Sicherheitsleistung vorgesehen – ähnlich einer Kaution wie bei einem Mietvertrag. Diese fließt spätestens nach der Erfüllung des Stromliefervertrags, also nach Lieferung der vereinbarten Strommenge, wieder zurück.

Die Höhe dieser Sicherheitsleistungen hängt allerdings maßgeblich vom Preisniveau ab. Das bedeutet: Steigen die Preise um den Faktor zehn, steigen auch die Sicherheitsleistungen ebenso. Diese Kaution wird an jedem Handelstag neu berechnet und sind im Normalfall am Folgetag fällig. Der extreme Preisanstieg der letzten Monate führt also zu einem massiv gestiegenen Liquiditätsbedarf.

Wie die Absicherung der Stromproduktion genau funktioniert wird in diesem Video erklärt. (nhp)

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