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Erneuerbare decken knapp die Hälfte des Stromverbrauchs

Im ersten Halbjahr 2022 lag die Bruttostromerzeugung bei 298 Terawattstunden – ein Anstieg von knapp zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dem stand ein Stromverbrauch von rund 281 Terawattstunden gegenüber, wovon rund 139 Terawattstunden Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt wurden. Knapp 33 Terawattstunden steuerte die Photovoltaik bei. Insbesondere Windenergieanlagen an Land und Photovoltaikanlagen legten demzufolge deutlich zu: Sie erzeugten jeweils rund ein Fünftel mehr Strom als im Vorjahreszeitraum. Zu verdanken seien diese Zuwächse vor allem einem windreichen Jahresbeginn im Januar und Februar und zahlreichen Sonnenstunden in Mai und Juni. Auch bei Windenergie auf See und Biomasse gab es leichte Zuwächse. Einzig die Stromproduktion aus Wasserkraft war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig.

Größter Hemmschuh bei Wind sind fehlende Flächen

Die sinkenden Gasflüsse aus Russland hätten die Energieversorgung in Deutschland in eine Ausnahmesituation gebracht, sagt BDEW-Chefin Kerstin Andreae. „Der sicherste Weg, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, ist ein zügiger Ausbau der Erneuerbaren Energien. Sie sind der Schlüssel zu einer grünen Strom- und Wärmeversorgung, einer mit Wasserstoff produzierenden Industrie und einer klimaneutralen Mobilität“, erklärt Andreae. Derzeit hake es insbesondere beim Ausbau der Windenergie an Land. Hier bestünde dringender Handlungsbedarf. Der größte Hemmschuh seien noch immer fehlende Flächen. „Die Bundesregierung sollte das Zwei-Prozent-Ziel daher möglichst bis spätestens 2025 umsetzen und dafür Sorge tragen, dass die Flächen auch tatsächlich bebaubar sind.“ Zudem müsse das Repowering besser genutzt werden.

Aber auch die Photovoltaik dürfe aus Sicht der Klimaziele nicht aus dem Blick geraten: „Mit dem angestrebten Ausbaupfad auf 215 Gigawatt installierter Leistung in Deutschland im Jahr 2030 ist ein nie dagewesenes jährliches Installationsvolumen von 22 Gigawatt pro Jahr ab dem Jahr 2026 zu realisieren. Der hiermit verbundene Umsatz in einer Größenordnung von 150 Milliarden Euro dürfte aber aus heutiger Sicht zu einem großen Teil nach China fließen“, gibt Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW zu bedenken.

96 Prozent der Wafer kommen aus China

Derzeit stammen bei Wafern 96 Prozent der Weltmarktproduktion aus China. Diese Abhängigkeit von chinesischen Herstellern stelle ein erhebliches Risiko für die Klimaschutzziele sowie und die Energiesicherheit in Deutschland dar, betont Staiß. Es gelte größere Teile der Wertschöpfung nach Deutschland und Europa zu holen, wie mit dem sogenannten Important Project of Common European Interest (IPCEI) für die Photovoltaik, appelliert er. (nhp)

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