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EWS-Analyse: August war Monat der Extreme

Die Absenkung der Einspeisevergütung verschob einen Teil der Nachfrage bereits in den Juli, sodass der August eine spürbare Delle aufweist. Insgesamt spiegelt der Zubau damit einen Monat der Gegensätze wider – Flaute bei Kleinanlagen, Boom bei Großprojekten.

Schwächster Speicherzubau seit 2022

Mit 284 Megawattstunden erreichte der Speicherzubau im August einen neuen Tiefstwert seit Oktober 2022 (231 Megawattstunden). Heimspeicher bis 30 Kilowattstunden verzeichneten den niedrigsten Wert seit Dezember 2022.

Auch in der Jahressumme von Januar bis August 2025 wurde mit 3,472 Gigawattstunden das niedrigste Niveau seit 2022 erreicht. Nach der stabilen Nachfrage im Jahr 2023 wirkt der Einbruch umso härter, da er die Dynamik der letzten Jahre jäh unterbricht.

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Unter Berücksichtigung erwarteter Nachmeldungen könnte sich die Bilanz zwar leicht verbessern. Am grundsätzlichen Bild ändert das wenig: Von einer Trendwende kann derzeit keine Rede sein.

Neben dem üblichen Sommerloch belasten vor allem Unsicherheiten bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen den Markt. „Die Speicherzahlen im August sind ein deutlicher Warnschuss“, kommentiert EWS-Firmengründer Kai Lippert. „Gerade im Heimspeichermarkt fehlen Impulse. Wir brauchen zeitgemäßes Marketing,attraktive Geschäftsmodelle und klare politische Signale, damit der Markt wieder Fahrt aufnimmt.“

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Dachanlagen brechen ein

Genau wie bei Heimspeichern erreicht auch der Zubau privater Dachanlagen im August den bisher niedrigsten Wert des Jahres. Damit zeigt sich die Abkühlung in diesem Segment besonders deutlich, wo Photovoltaik und Speicher bislang eng miteinander verwachsen sind.

Der Vorzieheffekt durch die abgesenkte Einspeisevergütung im Juli verstärkte die Sommerpause zusätzlich. „Die Absenkung der Einspeisevergütung hat viele bewegt, Projekte vorzuziehen, was die Nachfrage im August weiter geschwächt hat“, erläutert Jan Paul Dahm, EWS-Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers. „Für Kleinanlagen ist die Kombination aus gesunkenen Vergütungssätzen und unsicherer Förderpolitik besonders problematisch – der Markt braucht dringend Impulse!“

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Rekordzubau von Großanlagen

Dagegen erreichte der Zubau der Großanlagen (Solarparks mit mehr als einem Megawatt Leistung) im August mit 1,295 Gigawatt einen historischen Höchstwert. Im Dezember 2011 gab es zuletzt vergleichbaren Ausbau (1,216 Gigawatt).

Für alle anderen Anlagengrößen – mit Ausnahme der Steckersysteme – war der August hingegen der schwächste Monat seit Oktober 2022. „Die Rekordzahlen im Bereich der Großanlagen zeigen, welches Potenzial vorhanden ist“, kommentiert Jan Paul Dahm. „Dieses Segment allein wird aber nicht ausreichen, um die Energiewende im gewünschten Tempo voranzubringen.“

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Er fordert: „Wir müssen durch gezielte Aufklärung in Politik und Gesellschaft wieder für mehr Aufmerksamkeit im privaten und gewerblichen Bereich sorgen. Die Renditen für Anlagenbetreiber sind so gut wie seit langem nicht.“ (HS)

Den aktuellen Marktreport von EWS lesen Sie hier.

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