Die neue Sonderabschreibung für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher gilt seit Anfang Juli 2025. Unternehmen können so bis zu 30 Prozent der Investitionskosten im ersten Jahr steuerlich abschreiben. Wird zusätzlich ein Fuhrpark elektrifiziert, erhöht sich der Abschreibungssatz auf bis zu 50 Prozent. Diese Regelung soll Unternehmen dazu motivieren, verstärkt auf Solarstrom zu setzen, um Energiekosten zu senken.
Die Bilanz kann sich sehen lassen
Nach Angaben des Branchenverbands BSW-Solar nutzen bereits über 100.000 Unternehmen in Deutschland selbst erzeugten Solarstrom. Laut Daten der Bundesnetzagentur sind rund 100.000 Photovoltaikanlagen auf Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsdächern, etwa 12.000 auf Industriedächern und rund 81.000 auf landwirtschaftlichen Gebäuden in Betrieb. „Mit Photovoltaikanlagen können gerade kleine und mittelständische Unternehmen ihre Stromrechnungen häufig stärker senken, als dies im Falle einer Stromsteuerbefreiung der Fall wäre“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
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Während Unternehmen laut einer BDEW-Analyse im Schnitt 18 Cent pro Kilowattstunde für Netzstrom zahlen, liegen die Gestehungskosten für selbstgenutzten Solarstrom aus gewerblichen Dachanlagen zwischen 5,7 und 12,0 Cent pro Kilowattstunde. In Kombination mit Batteriespeichern steigen die Kosten auf 7,3 bis 16 Cent – bleiben aber weiterhin unter den Netzstrompreisen.
30 Prozent mehr Photovoltaik installiert
Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in der Wirtschaft wächst. Im Jahr 2024 wurde auf Industrie- und Gewerbedächern 30 Prozent mehr Photovoltaik installiert als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2025 lag das Wachstum bei sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Immer häufiger werden Solaranlagen mit Batteriespeichern kombiniert, um den Eigenverbrauch zu maximieren.
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Neben den steuerlichen Vorteilen und den geringeren Stromgestehungskosten tragen auch die gesetzlich garantierte EEG-Vergütung für überschüssigen Solarstrom und die langfristige Planbarkeit der Energiekosten zur Attraktivität von Photovoltaik bei. Die neue Sonderabschreibung könnte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen und den Ausbau von Photovoltaik in der Wirtschaft weiter voranzutreiben.
80 Prozent der Firmendächer ungenutzt
Denn das Potenzial für den weiteren Ausbau ist da. Eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) und der Bundesvereinigung Logistik zeigt, dass bisher nur 19 Prozent der Hallen in Gewerbe und Logistik mit Photovoltaik belegt sind. Rund 80 Prozent der untersuchten Firmendächer sind noch ungenutzt. (nhp)
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