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Österreichische Solartagung bestimmt die nächsten Schritte für den Ausbau

Mit riesigem Interesse ist die diesjährige Herbsttagung des Bundesverband PV Austria und der Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) gestartet. Immerhin 260 Installateure, Planer, Projektverantwortliche sowie Stadtentwickler und Forscher aus der österreichischen Solarbranche sind nach Wien gekommen, um an der Fachtagung teilzunehmen. Mehr Teilnehmer waren unter den derzeitigen Coronaregelungen in der Alpenrepublik nicht möglich.
Doch PV Austria hat die Tagung als Hybridveranstaltung organisiert. So können weitere 150 Teilnehmer über eine Liveübertragung online die über 30 Präsentationen der Referenten verfolgen. PV Austria hat dazu sogar eine Messeplattform aufgebaut, in der sich auch die Präsenzteilnehmer umschauen und mit den Onlineteilnehmern in Kontakt treten können.

Ausbau beschleunigen

Inhaltlich geht es neben den neuen technologischen und wirtschaftlichen Lösungen rund um die Photovoltaik auch um die administrativen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Entsprechend verweist Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz und Energie (BMK), auf das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) verwiesen, das den notwendigen Ausbau beschleunigen soll, um das Ziel Österreichs zu erreichen, bis 2030 die Stromerzeugung ausschließlich mit erneuerbaren zu stemmen.

Fachkräfte ausbilden

Gewessler verweist aber auch darauf, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien und vor allem der Photovoltaik für die österreichische Wirtschaft eine riesige Chance ist. Denn sie erwartet die Schaffung von vielen neuen Jobs, um die notwendigen Anlagen zu installieren und zu betreiben. Entsprechend berichtet Theodor Zillner, Staatssekretär im BMK von einem Treffen mit den Gewerkschaften am Tag vor der Fachtagung. „Denn der Fachkräftemangel soll und auf dem Weg zur Solarrevolution nicht aufhalten“, begründet er die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften. Denn er hat mit diesen beraten, wie weitere Fachkräfte ausgebildet werden können.

20 Millionen zusätzlich im Fördertopf

Denn die Förderungen stehen bereit. Noch sind die Summen, die im EAG vorgesehen sind, noch nicht in die Fördertöpfe eingelegt. Doch immerhin hat das BMK jüngst die Förderung von Kleinanlagen bis 50 Kilowatt um weitere 20 Millionen Euro aufgestockt, um die Förderlücke bis zum Start der Unterstützung auf Basis des EAG zu überbrücken.

Solaroffensive in Wien

Auf der Herbsttagung von PV Austria und TPPV stellt der Wiener Umwelt-, Energie- und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky die Solaroffensive der Stadt vor.

Velka Botička

Auf der Herbsttagung von PV Austria und TPPV stellt der Wiener Umwelt-, Energie- und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky die Solaroffensive der Stadt vor.

Unterstützung kommt zudem auch aus den Bundesländern. Vorreiter ist hier Wien. Die Stadt ist zwar aufgrund der begrenzten Flächenverfügbarkeit noch nicht so weit, wie viele Flächenländer. Doch die Stadt hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. „Wie hat die größte Photovoltaikoffensive gestartet“, sagt Jürgen Czernhorszky, Wiener Stadtrat für Klima, Energie und Umwelt. „Das Ziel ist, bis 2025 so viele Flächen mit Photovoltaik zu bebauen, wie in den vergangenen 15 Jahren. Wir wollen die installierte Leistung bis 2025 von derzeit 50 auf dann 250 Megawatt erhöhen. Bis 2030 streben wir 800 Megawatt an, damit wir 530.000 Haushalte in Wien mit Sonnenstrom versorgen können.“

Alle Flächen nutzen

Dieser Ausbau muss natürlich auf die Bedingungen in der Stadt angepasst werden. Denn Wien hat nicht so viele Freiflächen, um sie mit Solaranlagen zu bebauen. „Doch wir haben sehr viele Dächer, Verkehrsflächen und Deponien, die alle mit Solarmodulen belegt werden können“, sagt Czernohorszky. Er sieht im Ausbau der Photovoltaik auch den Weg, dass Wien auch in Zukunft die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt – ein Titel, den die österreichische Bundeshauptstadt schon seit Jahren innehat. Czernohorszky erwartet aber auch Chancen für die Wirtschaft in Wien. Entsprechend geht er davon aus, dass der Ausbau der Photovoltaik etwa 1.200 neue Jobs in der Stadt schaffen wird.

Der Ball liegt bei den Ländern und beim Bund

Denn die Technologien und Lösungen stehen bereit und müssen nur errichtet werden. Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht. „Der Ball liegt jetzt bei den Bundesländern und bei der Bundesregierung“, erklärt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. Deshalb hat PV Austria mit Blick auf den Veranstaltungsort im Stadion des österreichischen Erstligisten Rapid Wien neun Fußbälle bereitgestellt, den die Teilnehmer aus der Solarbranche unterschreiben, um die Forderung nach passenden Rahmenbedingungen für den schnelleren Ausbau der Photovoltaik zu unterstreichen. „Denn wir haben noch acht weitere Bundesländer, die den Ausbau der Photovoltaik nicht so engagiert angehen wie Wien“, sagt Vera Immitzer. (su)

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