Mit dem Aktionsplan 2030 will der Verband der Schweizer Solarwirtschaft den Ausbau der Photovoltaik im Nachbarland weiter vorantreiben und die Integration von Solarstrom ins Energiesystem verbessern. Nach Angaben von Swissolar wird im laufenden Jahr bereits mehr als 14 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs aus Photovoltaikanlagen gedeckt. Diese Menge entspricht etwa der regulären Jahresproduktion des Kernkraftwerks Gösgen. Für das Jahr 2025 erwartet Swissolar einen leicht rückläufigen Zubau. Die Prognose für die nächsten Jahre ist je nach Szenario sehr unterschiedlich (siehe Grafik). So entstehen 2030 im besten Fall 2,7 Gigawatt neue Solarleistung.
7 Punkte für stabilere Rahmenbedingungen
Swissolar
Mit dem Aktionsplan 2030 fordert Swissolar die Politik auf, den eingeschlagenen Weg zur Vollversorgung mit Erneuerbaren konsequent weiterzugehen. Der Verband betont, dass verlässliche politische Rahmenbedingungen entscheidend für weitere Investitionen in Solaranlagen sind.
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Swissolar sieht insbesondere in neuen lokalen Strommodellen Potenzial für einen weiteren Marktschub. „Solarstrom sollte möglichst dort verbraucht und gespeichert werden, wo er produziert wird“, sagt Swissolar-Präsident und Nationalrat Jürg Grossen. Das entlaste die Stromnetze und sei für die Anlagenbetreiber wirtschaftlich interessant. „Die neu eingeführten Lokalen Elektrizitätsgemeinschaften und virtuellen Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch vereinfachen dies massiv.“ Gleichzeitig fordert der Verband, bestehende Hürden bei der Umsetzung dieser Modelle abzubauen.
Warnung vor Kürzungen bei Förderprogrammen
Im Aktionsplan weist Swissolar auf mögliche negative Folgen des geplanten Entlastungsprogramms des Bundes hin. Kürzungen beim Gebäudeprogramm der Kantone könnten dazu führen, dass die Sanierung und solare Nachrüstung von Dächern und Fassaden an Attraktivität verlieren. Weitere Einsparungen würden laut Verband die international starke Position der Schweiz in der Solarenergieforschung und -entwicklung gefährden.
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Swissolar sieht in der Kombination aus dezentralen Steuerungen, Speichern und neuen Strommodellen einen wichtigen Hebel, um die Potenziale der Solarenergie optimal zu nutzen und die gesetzlichen Ziele für erneuerbare Energien zu erreichen.
Batteriespeicher und Elektromobilität als Schlüssel
Für die nächsten Schritte beim Ausbau der Solarenergie bewertet Swissolar Batteriespeicher deshalb als zentralen Baustein: Speicher werden immer günstiger und erhöhen den solaren Eigenverbrauch. Auch die Nutzung von Batterien aus E-Autos mit bidirektionalem Laden könne die Stromnetze entlasten. Swissolar-Geschäftsführer Matthias Egli betont, dass die Solarbranche bereit sei, Verantwortung zu übernehmen, die der rasch gestiegene Anteil Solarstrom mit sich bringe. „Wir werden gemeinsam mit der Elektrizitätswirtschaft die Regularien so gestalten, dass der weitere Solarausbau kosteneffizient gelingt.“ Dabei würden dezentrale Speicher, Elektromobilität und Flexibilität eine entscheidende Rolle spielen. (nhp)
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