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Solaranlage auf Norddach liefert 74 Prozent des Stroms im Eigenheim

Solaranlage auf der Nordseite von Gebäude werden bisher kaum in Betracht gezogen. Das ist auch nicht von der Hand zu weisen, liegen doch die Norddächer in der Regel den ganzen Tag über im Schatten. Dass es durchaus eine Option ist, zeigt ein Projekt in der Nähe von Horb am Neckar. Dort hat das Installationsunternehmen Adrex im vergangenen Jahr eine Anlage auf ein nach Norden ausgerichtetes Pultdach eines Einfamilienhauses installiert.

Neigungswinkel beachten

Da sich das Dach nur leicht nach Norden neigt, kam es durchaus für die Installation in Betracht. „Je flacher, desto besser”, sagt Pascal Bolsinger, Geschäftsführer von Adrex, mit Blick auf den Neigungswinkel des Daches. Bei zu steilen Dächern liegen die Module zu lange im Schatten. Auf der anderen Seite darf das Dach aber nicht zu flach sein. Ein Neigungswinkel von 7 Grad ist für Bolsinger die Grenze. Denn wenn das Dach noch flacher wird, kann Regen und geschmolzener Schnee nicht mehr abfließen und auch der Selbstreinigungseffekt funktioniert nicht mehr. Dann müssten die Module aufgeständert werden, was auf einem Pultdach eines Einfamilienhauses eine ästhetisch fragwürdige Lösung ist.

Module dachparallel verlegt

Das war auf dem Gebäude in Horb nicht notwendig. Denn das Dach passte mit einer Neigung von sieben Grad noch, so dass sowohl der Selbstreinigungseffekt noch funktioniert, die Module aber auf der anderen Seite noch erkleckliche Erträge liefern. Deshalb konnte die Handwerker die 31 Module von Panasonic dachprallel verlegen. Mit den monokristallinen passen sie sich zudem optisch gut in die weitere Dachumgebung ein. Die Anlage erreicht 9,92 Kilowatt. Es hätte zwar noch mehr Leistung auf das Dach gepasst. Doch dann hätten die Hauseigentümer die damals noch geltende anteilige EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch zahlen müssen.

Ertrag vergleichbar mit Südanlage

Inzwischen liegen die Ertragsdaten nach einem Betriebsjahr vor. Diese können sich sehen lassen. Denn die Module lieferten über das gesamte Jahr hinweg 10.467,57 Kilowattstunden. Das ist durchaus vergleichbar mit einer nach Süden ausgerichteten Anlage. „Wir rechnen normalerweise mit einem spezifischen Ertrag von etwa 1.000 bis 1.100 Kilowattstunden je Kilowatt”, sagt Bolsinger.

Modultechnologie spielt ihre Vorteile aus

Den überdurchschnittlich hohen Ertrag führt er auf die Heterojunction-Technologie der Kuor-Modle von Panasonic zurück. Dabei werden Dünnschicht- und kristalline Solarzellen kombiniert. „Die Module arbeiten auch bei indirekter Einstrahlung und diffusem Licht immer noch sehr gut. In den warmen Sommermonaten zeigt zudem der äußerst geringe Temperaturkoeffizient der Panasonic-Module seine Wirkung”, weiß Bolsinger.

Stromspeicher erhöht Eigenverbrauchsanteil

Die höheren Investitionskosten in die Premiummodule haben sich gerechnet. Denn in Kombination mit einem zusätzlichen Stromspeicher mit 7,5 Kilowattstunden Kapazität konnte sich die dreiköpfige Familie, die im Haus wohnt, zu fast 74 Prozent selbst mit dem Solarstrom versorgen. Die Erzeugungskosten des Photovoltaikstroms liegen bei etwa elf Cent pro Kilowattstunde. Die Familie will demnächst den Eigenverbrauchsanteil mit einem Elektroauto noch erhöhen. Denn allein für die elektrischen Verbraucher im Haus reichen 3.500 Kilowattstunden pro Jahr aus. (su)

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